Deutsch-Russe Rausch bei Sbornaja nicht im Gewissenskonflikt
Deutsch-Russe Rausch bei Sbornaja nicht im Gewissenskonflikt
Köln (SID) - Der in Deutschland aufgewachsene Ex-Bundesligaprofi Konstantin Rausch sieht sich als Kandidat bei Russlands Fußball-Nationalmannschaft für die WM-Endrunde in seinem Geburtsland in keinem Gewissenskonflikt. "Man muss Heimat und Zuhause unterscheiden. Natürlich habe ich die meiste Zeit meines Lebens und meiner Karriere in Deutschland verbracht, dennoch ist Russland mein Zuhause", sagte der im Winter vom Ex-Bundesligisten 1. FC Köln zum russischen Erstliga-Klub Dynamo Moskau gewechselte Abwehrspieler im Interview mit dem Online-Portal comunio.de.
Durch sein Dynamo-Engagement habe sich sein Blick auf Russland verändert: "Dort lebe ich, dort spiele ich Fußball, und es macht mich glücklich, das Trikot von Dynamo Moskau und der russischen Nationalelf zu tragen. Daher entstehen natürlich auch so etwas wie Heimatgefühle."
Für den Fall seiner Berufung in den endgültigen Kader des WM-Gastgebers traut Rausch der "Sbornaja" im Turnierverlauf trotz ihrer höchst mäßigen Vorbereitung durchaus noch eine positive Rolle zu. "Am Beispiel von Island bei der Euro 2016 sieht man, was möglich ist, wenn man einen ganz besonderen Spirit entwickelt", sagte der 28-Jährige: "Wenn wir als Truppe zusammenwachsen und eine gewisse Euphorie entwickeln, dann können wir richtig etwas bewegen."
Dabei rechnet Rausch mit einer hohen Erwartungshaltung der einheimischen Bevölkerung. Der Druck werde noch größer als für Deutschland und "unglaublich sein. Die russische Mentalität ist dahingehend noch etwas härter und strenger."