Athleten Deutschland fordert Mitbestimmung bei Reform
Der Verein Athleten Deutschland hat bei der geplanten Erneuerung der Leistungssportreform eine Mitbestimmung gefordert.
Köln (SID) - Der Verein Athleten Deutschland hat bei der geplanten Erneuerung der Leistungssportreform eine Mitbestimmung gefordert. "Eine gleichberechtigte Partnerschaft mit den Athlet*innen würde die Qualität der Entscheidungen erhöhen und wichtige Akzeptanz bei den Athlet*innen gewährleisten", heißt es in einer Stellungnahme des Vereins vom Dienstag, "es wäre sichergestellt, dass die Athlet*innen – wie so häufig beschworen – tatsächlich im Mittelpunkt stünden."
Tags zuvor hatte Torsten Burmester, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), angesichts der mauen Erfolgsbilanzen des deutschen Spitzensports bei den jüngsten Großereignissen die Einrichtung einer übergeordneten und vom DOSB sowie dem Innenministerium unterstützten "Bundesagentur für Leistungssport" angeregt. Wie Burmester in einem Gastbetrag für die FAZ (Dienstagausgabe) zudem schrieb, stecke die Spitzensportreform in einer "Sackgasse".
Den von Burmester aufgezeichneten Weg unterstützt Athleten Deutschland voll und ganz. "Wir begrüßen, dass sich der DOSB und der organisierte Sport offen für unsere Anregung zur Verabschiedung eines Sportfördergesetzes zeigen", heißt es in der Erklärung. Man begrüße, dass der DOSB im Bereich der Spitzensportentwicklung bereit sei, "bislang unverrückbare Blockaden zu lösen und altbewährte Glaubenssätze über Bord zu werfen."
Der DOSB zeige sich erstmalig offen für eine externe Vergabeinstanz. "Athleten Deutschland befürwortet ausdrücklich das Vorhaben der Regierungskoalition, eine unabhängige Instanz zur Mittelvergabe einzurichten", teilte der Verein mit.
Torsten Burmester hatte gefordert, "Impulse aus erfolgreichen Förderkonzepten anderer Nationen" zu gewinnen, und nannte als Beispiele Großbritannien, Australien und Norwegen. "Eine neue unabhängige Stelle, die von BMI und DOSB gleichermaßen getragen würde, nennen wir sie Bundesagentur für Leistungssport, wäre auf diesem Weg ein erster großer und richtungsweisender Schritt", schrieb Burmester.
In dieser Bundesagentur "lägen sportfachliche Steuerung und Förderung des Leistungssports erstmalig in einer Hand", so Burmester, der damit an frühere Gedankenspiele einer professionalisierten "Leistungssport GmbH" oder "Sportdeutschland AG" anknüpfte.