Fackelträgerin Ilhamjan: "Eine große Ehre für mich"

Dilnigar Ilhamjan hat sich in chinesischen Staatsmedien zu ihrer weltweit diskutierten Rolle bei der Eröffnungsfeier in Peking geäußert.
Peking (SID) - Die uigurische Fackelträgerin Dilnigar Ilhamjan (20) hat sich in chinesischen Staatsmedien zu ihrer weltweit diskutierten Rolle bei der Eröffnungsfeier in Peking geäußert. "Dieser Moment wird mich für den Rest meines Lebens jeden Tag ermutigen", wird die Skilangläuferin von der Nachrichtenagentur Xinhua zitiert: "Es war so aufregend, als ich erfahren habe, dass wir ausgewählt waren, die Fackel zu platzieren. Das ist eine große Ehre für mich."
Gemeinsam mit dem Nordischen Kombinierer Zhao Jiawen (21) hatte Ilhamjan, die auf Mandarin übersetzt Dinigeer Yilamujiang heißt und so offiziell vom IOC geführt wird, die Fackel am Freitag in eine gigantische Schneeflocke gesetzt. Lautstarke Kritik schloss sich an, von Medien, Menschenrechtlern und auch der US-Diplomatin Linda Thomas-Greenfield, deren Regierung in Washington von einem "Genozid" an der muslimischen Minderheit der Uiguren in Xinjiang spricht.
Die Botschafterin bei den Vereinten Nationen sagte CNN: "Dies ist ein Versuch der Chinesen, uns von dem eigentlichen Problem abzulenken, dass Uiguren gefoltert werden und die Opfer von Menschenrechtsverletzungen der Chinesen sind." Das Internationale Olympische Komitee (IOC) verteidigte die Wahl Ilhamjans. Sie nehme als "olympische Athletin an den Wettbewerben teil", sagte Sprecher Mark Adams: "Sie ist absolut berechtigt, am Fackellauf teilzunehmen."
Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums bezeichnete den "sogenannten Genozid" als "Lüge des Jahrhunderts" und "böswillige Verleumdung", die keinen Erfolg haben werde. "Wir freuen uns, dass Athleten aller ethnischer Gruppen, einschließlich Yilamujiang der chinesischen Sportdelegation angehören und an den Olympischen Winterspielen in Peking teilnehmen", sagte Zhao Lijiang.