Weißes Trikot: Tadej Pogacar (Slowenien)

Tadej Pogacar scheint sich über sein Weißes Trikot ehrlich gefreut zu haben.
Paris (SID) - Tadej Pogacar scheint sich über sein Weißes Trikot ehrlich zu freuen: Immer wenn der 23-Jährige das Trikot des besten Jungprofis der Tour de France in den vergangenen drei Wochen auf dem Siegertreppchen übergestreift bekam, wirkte er vollkommen zufrieden. Doch viel mehr als ein Trostpreis kann das "Maillot blanc" für den erfolgsverwöhnten Slowenen eigentlich nicht sein.
Pogacar war als klarer Favorit in die Frankreich-Rundfahrt gegangen - doch er wurde seiner Rolle diesmal nicht gerecht. Der Sieger der Jahre 2020 und 2021 fuhr eigentlich wieder eine starke Tour, doch gegen seinen Konkurrenten Jonas Vingegaard war kein Kraut gewachsen.
Dabei hatte alles so gut angefangen für Pogacar. In der ersten Woche wirkte der Slowene wie der Dominator der vergangenen beiden Jahre, überrumpelte immer wieder seine Konkurrenten und holte zwei seiner insgesamt drei Etappensiege. Dann aber kamen die Alpen und dort der erste große Einbruch in Pogacars Karriere.
Beim Anstieg hinauf zur Bergankunft auf dem Col du Granon gingen bei ihm knapp fünf Kilometer vor dem Ziel alle Lichter aus. Vingegaard fuhr fast drei Minuten heraus, entriss Pogacar das Gelbe Trikot und gab es anschließend nicht mehr her. Der Slowene präsentierte sich mehrfach als guter Verlierer und gratulierte dem neuen Tour-Überflieger fair.
In den beiden Jahren zuvor hatte Pogacar jeweils drei Trikots auf seinen Namen vereinen können: Das gelbe des Gesamtführenden, das weiße des besten Jungprofis und das gepunktete des besten Bergfahrers. Diesmal muss er sich also mit dem Weißen Trikot begnügen - immerhin mit einem riesigen Vorsprung von fast einer Stunde auf den Zweitplatzierten Briten Thomas Pidcock.
Im nächsten Jahr dürfte Pogacar dann aber den nächsten großen Angriff auf den dritten Tour-Gesamtsieg starten - und das weiße Trikot wieder im Vorbeigehen mitnehmen.