Deutschlands größtes Fußballstadion ...
... steht an der Strobelallee im Dortmunder Westen und bietet bei Bundesligaspielen 81.365 Zuschauern Platz. Anlässlich des 1000. Spiels im Westfalenstadion blicken wir zurück auf die ereignisreiche Geschichte der Heimspielstätte des BVB, die schließlich am 2. April 1974 eröffnet wurde.
Am Anfang war ein Ruhrpott-Derby
Mit einem Freundschaftsspiel gegen den Erzrivalen Schalke 04 eröffnet der damalige Zweitligist Borussia Dortmund das Westfalenstadion - und kassiert prompt eine 0:3-Schlappe. Immerhin: S04 verzichtete auf die Gage, so dass sich der BVB über umgerechnet rund 150.000 Euro Reingewinn für die klammen Kassen freuen konnte.
Flutlicht sorgt für Aufregung
Für Ärger sorgt zu Beginn ausgerechnet das Flutlicht, weil es gleich in mehreren Spielen immer kurz vor 21 Uhr ausfällt, sogar während einer Partie der WM 1974. Die kuriose Ursache ist nach einiger Aufregung gefunden: Eine Überdruck in den Sicherungen des Westfalenstadions, weil die Stadt gegen 20:50 Uhr die Straßenlaternen in ganz Dortmund einschalten ließ.
Endlich erstklassig
Erst im Sommer 1976 haben die Fans der Schwarz-Gelben in ihrer neuen Pilgerstätte erstmals so richtig etwas zu feiern: Durch einen 3:2-Sieg im entscheidenden Relegationsspiel gegen den 1. FC Nürnberg gelingt der Borussia die Rückkehr in die Bundesliga. Doch bei diesem Erfolg bleibt es nicht ...
Stätte vieler Triumphe
... denn die BVB-Anhänger dürfen sich in den folgenden Jahrzehnten unter anderem über fünf deutsche Meisterschaften freuen. Zuletzt präsentiert Kult-Trainer Jürgen Klopp 2011 und 2012 zweimal in Folge die Schale.
Der 'König' gibt sich die Ehre
Auch die Großen des internationalen Fußballs sind zu Gast: Gleich zweimal laufen Johan Cruyff (re.) und seine Holländer bei der Weltmeisterschaft 1974 im Westfalenstadion auf. Ein Spiel mit deutscher Beteiligung gibt es bei diesem Turnier nicht. Doch das ändert sich 32 Jahre später ...
Teil des Sommermärchens 2006
... als das lautstarke Dortmunder Publikum beim WM-Gruppenspiel gegen Polen in der Nachspielzeit Oliver Neuvilles Treffer zum 1:0 bejubelt. Keinen Grund zur Freude gibt es dann aber an gleicher Stelle im Halbfinale gegen Italien: Dort setzt es eine 0:2-Schlappe.
Es wächst und wächst und wächst
Über die Jahrzehnte wird das Westfalenstadion nicht nur modernisiert, sondern seine Kapazität von ursprünglich nur 54.000 auch deutlich aufgestockt. Zwischen 2002 und 2003 entstehen in einem letzten großen Bauabschnitt in den zuvor offenen Ecken Tribünen.
Nicht für immer Westfalenstadion
Ende 2005, kurz nach der Fast-Insolvenz, verkauft die klamme Borussia die Namensrechte des Stadions für etwa 20 Millionen Euro an einen großen Versicherungskonzern. Unter den Fans ist dieser Schritt umstritten, für die wirtschaftliche Konsolidierung des Klubs ist er unumgänglich.
The Voice of Dortmund
Einer der wichtigsten Protagonisten bei jedem BVB-Heimspiel ist Norbert 'Nobby' Dickel: Der BVB-Pokalheld von 1989 arbeitet seit über 20 Jahren als Stadionsprecher im heutigen Signal Iduna Park. Legendär sind auch seine Live-Reportagen für das Dortmunder Fan-Radio.
Stimmungsmotor Südtribüne
Dortmunds 'Gelbe Wand' ist Europas größte Stehtribüne. Auf ihr finden fast 25.000 Fans Platz und sorgen bei den Heimspielen der Borussia für beeindruckende Gänsehautatmosphäre. Die hat sich sogar bis ins Mutterland des Fußballs herumgesprochen ...
Berühmt über die Landesgrenzen hinaus
... denn im Jahr 2009 kürt die renommierte englische Tageszeitung 'The Times' den Signal Iduna Park zum besten Stadion der Welt. 'Dieser Ort ist einzig und allein für den Fußball gebaut und damit sich die Fans darstellen können', schwärmen die Engländer.
Geisterkulisse
Gähnende Leere statt Fußball-Tollhaus: Aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie finden die Spiele des BVB in den Jahren 2020 und auch noch in 2021 wie überall in Deutschland zu weiten Teilen unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab. Von der einstigen Atmosphäre bleibt angesichts der Geisterkulisse nichts mehr übrig.
Leichte Entspannung
Erst Ende 2021 entspannt sich die Lage ein wenig und es dürfen wieder große Zuschauerzahlen bei den Spielen des BVB anwesend sein. Anfang Oktober sehen fast 64.000 Fans den Dortmunder Sieg über Mainz (3:1).
Jubiläum im Trostpokal
Nach einem harten Winter mit erneuten Restriktionen wurden Lockerungen für das Frühjahr angekündigt. Perfekt, für große Nächte im Europapokal! Allerdings schied der BVB nach einer trostlosen Gruppenphase in der Champions League früh aus und musste fortan in der ungeliebten Europa League ran. Ausgerechnet im Hinspiel der Zwischenrunde des 'Trostpokals' gegen die Rangers aus Glasgow feiert die Borussia ein Jubiläum: Es wird das 1000. Spiel im Westfalenstadion sein.
