Reifenplatzer in Silverstone beschäftigen die Formel 1
Silverstone (SID) - Trümmerteile oder ein Konstruktionsfehler von Reifenhersteller Pirelli - die spektakulären Reifenschäden in den letzten Runden des Großen Preises von Großbritannien sorgen vor dem zweiten Silverstone-Rennen am kommenden Sonntag (15.10 Uhr/RTL und Sky) in der Formel 1 für Aufklärungsbedarf.
"Es kann Verschleiß gewesen sein oder Fremdteile. Wir haben Reifen gesehen, die fast zu 100 Prozent abgenutzt waren", sagte Pirelli-Sportchef Mario Isola: "Wir werden das so schnell wie möglich analysieren. Notfalls schicken wir Reifen mit einem Van nach Mailand, wo wir bessere Testwerkzeuge haben als hier vor Ort." Viele Fahrer absolvierten mehr als zwei Drittel der Renndistanz mit einem Reifensatz, ein ungewöhnlich hoher Wert, der sich durch eine frühe Safety-Car-Phase erklären lässt.
Weltmeister Lewis Hamilton, der seine Führung eine halbe Runde lang mit einem sich auflösenden linken Vorderreifen ins Ziel rettete, sah nicht weggeräumte Trümmerteile als Ursache für das Spektakel, von dem auch sein Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas und McLaren-Pilot Carlos Sainz betroffen waren. "Es gab noch Carbonsplitter von den frühen Crashs. Da wurde die Strecke nicht richtig gereinigt", sagte Hamilton.
Für die Trümmerteile-These spricht, dass Red-Bull-Teamchef Christian Horner von "rund 50 kleineren Schnitten im linken Vorderreifen bei Max Verstappen" berichtete.
Ferrari-Pilot Sebastian Vettel erklärte: "Ich hatte keine Vibrationen oder Anzeichen eines Reifenschadens, aber als ich anhielt, sah ich, dass da ein ziemlich großer Schnitt war. Ich denke, ich hatte Glück."