"Ice Age - Kollision voraus!": Der Weltuntergang droht
Der neueste Teil der "Ice Age"-Reihe stellt die Urzeit-Bewohner auf eine harte Probe. Während ihre Heimat bedroht wird, steigen auch die sozialen Spannungen. Ob der Versuch, an die erfolgreichen Vorgänger anzuknüpfen, gelingt?
Am 30. Juni startet in den deutschen Kinos der fünfte Teil der Erfolgsreihe "Ice Age". In "Kollision voraus!" sind die alt bekannten Gesichter Sid, Diego, Manni und Ellie dabei, aber natürlich tauchen auch neue Feinde und Freunde auf. Mit modernster Technik werden abermals eindrucksvolle Fantasie-Welten geschaffen.
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Der Kampf gegen das Universum
Erneut steht die Heimat der "Ice Age"-Freunde auf dem Spiel. Statt Dinosauriern oder einer Flutkatastrophe sind diesmal noch größere Mächte am Werk. Nach einem Meteoritenschauer, der ihre Umgebung verwüstet, sind Faultier Sid, Säbelzahntiger Diego, Mammut Manni und seine Familie, sowie die Freunde der "Herde" verstört. Sie können sich nicht erklären, was passiert ist. Gut, dass Buck, das Wiesel aus der Welt der Dinosaurier, wieder auftaucht. Er hat eine Steinplatte gefunden, die prophezeit, dass ein Meteorit die Welt zerstören wird. So sei es schon vorher passiert und er schlage immer an der gleichen Stelle ein.
Doch die Eiszeit-Gang ist nicht bereit, ihre Heimat kampflos aufzugeben. Sie tüfteln einen Plan aus, wie sie den herabfallenden Felsbrocken ablenken können und machen sich auf die Reise... Natürlich bleiben die Probleme nicht zu Hause. Manni und Ellie fällt es schwer, ihre Tochter loszulassen, die dem Elternhaus den Rücken kehren möchte. Außerdem akzeptiert das Vater-Mammut seinen Schwiegersohn in spe nicht. Sid sucht immer noch die große Liebe und Buck hütet ein Geheimnis: Er wird von Flugdinosauriern verfolgt. Während die Erde bebt und der Einschlag des Meteoriten näher rückt, spitzen sich die sozialen Spannungen zu...
Das Trio wird erwachsen
"Ice Age: Kollision voraus!" hat durchaus Schwierigkeiten, mit den vorherigen Teilen mitzuhalten. Von Film zu Film wurden die Figuren zahlreicher, die Geschichte etwas absurder, die Themen weitläufiger. Von dem ursprünglichen Fokus auf die Dreierfreundschaft zwischen Manni, Sid und Diego bleibt wenig übrig. In einer kurzen Szene am Anfang sitzen die drei frustriert bei einem Drink zusammen - sie sind der kindlichen Welt des ersten Films entwachsen. Damit passt sich der Film an diejenigen Zuschauer an, die 2002 in jungen Jahren den ersten Teil angeschaut haben und mit der Reihe älter geworden sind.
Die sozialen Themen sind ernster und realer: Manni stellt sich den Problemen eines Vaters, Diego und seine Freundin machen sich Gedanken über Familienplanung und Sid ist auf der Suche nach der richtigen Partnerin. Für die komische Seite des Faultiers bleibt kaum Platz - der ein oder andere eingefleischte Fan hätte sich sicher mehr seiner tollpatschigen Auftritte gewünscht. Die Synchronisation von Otto Waalkes (67) bringt wie auch in den vorhergehenden Streifen einen hohen Unterhaltungsfaktor. Insgesamt fehlen aber die pointierten Scherze und die liebevollen Details bei allen Figuren.
Die Nuss geht in die fünfte Runde
Selbstverständlich ist "Ice Age"-Star Scrat wieder mit von der Partie. Dieses Mal entdeckt er allerdings ein in Eis eingeschlossenes Raumschiff und befreit es versehentlich. Die Verfolgungsjagd der Nuss geht in eine neue Runde - Schauplatz ist das Weltall. Dabei bringt das Rattenhörnchen das gesamte Universum durcheinander. Doch auch hier fehlt die Präzision der Scherze und der fortwährende Kampf wirkt eher abgedroschen. Überzeugen kann der Film hier nur noch mit Slapstick. Diese Gags gefallen insbesondere dem jüngeren Publikum.
Hohe Erwartungen an die Einspielergebnisse
Trotz leichter Defizite im Vergleich zu den Vorgänger-Filmen sind für "Ice Age - Kollision voraus!" gute Einspielergebnisse zu erwarten. So schafften es "Ice Age 3 - Die Dinosaurier sind los" (Platz 42, 879,9 Millionen Euro) und "Ice Age 4 - Voll verschoben" (Platz 45, 820,5 Millionen Euro) in die Liste der erfolgreichsten Filme nach Einspielergebnissen. Nachdem Synchronsprecher Arne Elsholtz im April 2016 gestorben ist, hat Mammut Manni im fünften Teil zum ersten Mal eine andere Stimme, die von Thomas Nero Wolff. Zudem wurde Otto Waalkes, der Sid spricht, sogar die Ehre zuteil, ein Lied für den Abspann zu singen.
Fazit
Insgesamt fehlt dem Film der leichte, unbeschwerte Humor der ersten Teile. Die detailliert ausgefeilten Charaktere und Eigenheiten der Figuren leiden unter zu vielen Hauptfiguren, einer absurden Geschichte und jeder Menge visuellen Effekten. Gerade die letzten beiden Punkte steigern an manchen Stellen aber auch den Unterhaltungswert. Neue animierte Welten, wie die Kristallstadt Geotopia, bringen insbesondere Kinder zum Staunen. Schlussendlich hat man die "Ice Age"-Familie doch irgendwie lieb gewonnen und will natürlich wissen, wie es mit dem Trio Manni, Sid, Diego und ihren Freunden weitergeht...