Vorsicht, Spoiler: Die größten Plot-Twists der Filmgeschichte
Bruce Willis ist tot! 1999 änderte "The Sixth Sense" mit seiner überraschenden Schlusswendung alles, in jedem Thriller musste am Ende ein Plot-Twist her, der das bisher Gesehene auf den Kopf stellte. Achtung: Allerletzte Spoiler-Warnung!
Ein früher Vorläufer von "Sixth Sense". 1920 entpuppt sich am Ende des deutschen Expressionismus-Juwels "Das Cabinet des Dr. Caligari" der Held als Insasse einer Irrenanstalt - und der Schurke Dr. Caligari (Werner Krauss) als dessen Direktor ...
Alfred Hitchcocks genredefinierender Klassiker "Psycho" wartet mit gleich zwei Twists auf, die 1960 garantiert kein Zuschauer kommen sah: Die Heldin stirbt nach der Hälfte und Norman Bates (Anthony Perkins) ist als Mörder seine eigene Mutter!
1968 überraschte dieser Sci-fi-Klassiker mit einem zivilisationskritischen, ökologischen Twist: Der "Planet der Affen", auf dem Astronaut Charlton Heston strandet und auf dem er von sprechenden Primaten versklavt wird, entpuppt sich als die Erde!
Vier Jahre vor "The Sixth Sense" eröffnet "Die üblichen Verdächtigen" das Zeitalter der modernen Twist-Ending-Movies: Alles Gesehene entpuppt sich als spontane Erfindung des Verhörten, Gangster Roger "Verbal" Kint alias Keyser Söze (Kevin Spacey).
Regel Nr.1: Rede nicht über das Ende von "Fight Club". Trotzdem: Im selben Jahr wie "Sixth Sense" verblüffte "Fight Club" mit dem Twist, dass der Anarchist Tyler Durden (Brad Pitt) das Alter Ego des braven Protagonisten (Edward Norton) ist.
Unter den zahlreichen Nachahmern von "The Sixth Sense" ragt der Twist am Ende des atmosphärischen Edel-Gruslers "The Others" (2001) heraus: Nicht die Familie von Nicole Kidman wird von Geistern heimgesucht, sie sind selber die Gespenster ...
Einer der Meister des Plot-Twists ist Christopher Nolan und "The Prestige" (2006) ist seine bodenständigste und eleganteste Schlusswendung. In dem Zauberthriller handelt es sich bei Magier Christian Bale und seinem Assistenten um Zwillinge.
Auch jenseits von Thrillern und Mystery gibt es heftige Wendungen. In "Abbitte" (2007) stellt sich das Happy End als Fantasie der Frau heraus, die einst die Beziehung zwischen Keira Knightley und James McAvoy ruinierte. Ein Ende wie ein Tiefschlag.
"Shutter Island" (2010) schließt neunzig Jahre später an "Das Cabinet des Dr. Caligari" an. Leonardo DiCaprio ist nicht Ermittler in einer Klinik für psychisch kranke Verbrecher, sondern deren Insasse. Ein inszeniertes Detektivspiel soll ihn heilen.
Ein weiterer Twist-Meister ist David Fincher. Sein Thriller "Gone Girl" verblüffte 2014 mit einer "Psycho"-artigen Wendung in der Mitte. Die verschwundene Amy (Rosamund Pike) ist nicht (nur) das Opfer, sondern die Täterin.
Fast 20 Jahre nach "The Sixth Sense" haute Regisseur M. Night Shyamalan noch mal einen raus. "Split" (2016) outet sich am Ende als Fortsetzung/Spin off von "Unbreakable" aus dem Jahr 2000. "Glass" führte 2019 beide Filme zusammen.
