Albtraum beim "perfekten Dinner": Franjo kippt Getränke über seinen Gästen aus
Mit Geflügel in der Hand öffnet Franjo die Tür zu seinem Paderborner Zuhause: "Ich begrüße euch mit der Ente." Die heißt Alfredo und deutet das heutige "Dinner"-Motto "Ente gut, alles gut" an. Alfredo selbst wohnt bei Franjo im Bauerngarten und wird natürlich nicht verspeist: "Die Enten aus dem Garten? Niemals!" Trotzdem ist Ente "eine meiner Lieblingsspeisen an Fleisch".
Inzwischen ist Franjo Rentner, früher hat er als Medizin-Controller in einem Krankenhaus gearbeitet. Damit dem 68-Jährigen nicht langweilig wird, engagiert er sich als Schulbegleiter und in weiteren Ehrenämtern. "Ich hoffe, dass ich entspannt bleibe, dass alles gelingt und nichts in die Hose geht", lacht Franjo am Vormittag, während er routiniert sein Drei-Gänge-Menü zubereitet. Es gibt:
- Vorspeise: Eingelegter Graved Lachs auf Wildsalat und Roggenbrot-Croûtons
- Hauptspeise: Lackierte Entenbrust à l'orange mit frischem Apfelrotkohl und Rotweinbirne an Preiselbeeren und Schneebällchen
- Nachspeise: Pistazienparfait mit Orangensalat
"Da hat er sich auf jeden Fall was vorgenommen", interpretiert Marco (27) den ambitionierten Menüplan. "Mit der Entenbrust steht und fällt alles." Laura (32) freut sich einfach auf den Abend bei Franjo: "Der ist ja so unendlich lebensfroh."
Franjo ärgert sich: "Das ist ja peinlich"
"Ich hoffe, der Abend gelingt mir", schenkt Franjo frisch umgezogen den Aperitif ein. Dann klingeln die Gäste. Die bittet der Gastgeber charmant auf die Terrasse: "Ihr könnt auf einem toten Schaf-Fell sitzen." Er trägt das Tablett mit den Getränken nach draußen: "Das perfekte Dinner kann beginnen."
Dann passiert der Albtraum jedes "Dinner"-Gastgebers: Alle Gläser kippen nach vorne um. "Oh nein, das ist die erste Pleite", ärgert sich Franjo, während sich die Gäste den Alkohol von der Kleidung wischen. "Es war eine unvergessliche Begrüßung", lacht Laura. Pina (54) kriegt vor Lachen kein Wort mehr heraus. Minira (46) formuliert das Missgeschick so: "Das war echt ein spritziger Anfang." Marco meint trocken: "Dann trinke ich jetzt zum Aperitif meinen Schuh aus." Schnell eilt Franjo in die Küche zurück, um die Gläser neu zu befüllen: "Das ist ja peinlich."
Sollte das auf der Karte ausgewiesene Roggenbrot selbstgebacken sein? "Nein, das erwarten die nicht", meint Franjo und schneidet ein gekauftes Brot in kleine Croûtons-Würfel. Pina würde den Kauf durchgehen lassen: "Für die Croûtons ist es jetzt nicht so wichtig." Am Graved Lachs hat sie jedoch etwas auszusetzen: "Ich fand den Lach etwas zu salzig." Dann spricht Laura ihren Hauptkritikpunkt aus: "Ich fand es ein bisschen schade, dass das Roggenbrot nicht selbst gebacken war."
Laura schweigt wegen "viel Pfeffer im Mund"
Die Entenbrust à l'orange ist Franjos Lieblingsgericht. Mit dem Ergebnis ist er zufrieden: "Ich finde, die Ente hat genau den Punkt." Doch was sagen die Gäste? Marcos Erwartungen sind erfüllt: "Man hat gemerkt, dass es eine gute Fleischqualität war. Vielleicht minimal drüber." Den Garpunkt findet auch Laura nicht optimal: "Ich habe mir die ein bisschen rosaner gewünscht. Und ich fand den Teller prinzipiell so ein bisschen überwürzt." Dass am Tisch niemand redet, interpretiert Franjo so: "Es ist so still, ich denke es schmeckt." Doch Laura schweigt aus einem anderen Grund. "Bevor du was Böses sagst, sag lieber gar nichts", entscheidet sie sich zur Höflichkeit. Dabei kämpft sie gegen die Würze: "Huh, ich habe so viel Pfeffer im Mund."
Zuletzt serviert Franjo einen bunten Obstteller mit Pistazienparfait. "Ich habe doch etwas gebraucht für diese Gestaltung", entschuldigt er seine lange Abwesenheit. "Mir gefällts. Und euch?" Alle nicken: "Schön!" Und wieder wird geschwiegen. "Das Parfait war von der Cremigkeit richtig, richtig gut. Aber mir war es auf dem Teller einfach zu viel", meint Laura.
"Der Anfang des Cocktails, der hat mich total gestört, dass das so in die Hose gelaufen ist", resümiert Franjo sein Dinner. "Es war der Schreck des Abends." Trotzdem übernimmt er mit 31 Punkten vorerst die Führung.