Carolin Kebekus reicht "offizielle Bewerbung" ein: "Die Welt ist bereit für eine Päpstin!"

Carolin Kebekus und die katholische Kirche - das ist und bleibt eine komplizierte Beziehung. 2013 verursachte die katholisch getaufte und christlich erzogene Komikerin einen Zensur-Eklat um ein Musikvideo, in dem sie unter anderem im Nonnenkostüm ein Kruzifix ableckte. Sieben Jahre später produzierte Kebekus einen weiteren Satire-Clip, der unter strengen Theologen wohl in den Bereich der Gotteslästerung fiel.
In der aktuellen Ausgabe der "Carolin Kebekus Show" im Ersten legt die vor einigen Jahren aus der Kirche ausgetretene Kölnerin nach. Sie bewirbt sich ganz "offiziell" als neue Päpstin. Ein Gag natürlich. Aber erneut einer mit ernster moralischer Botschaft.
"Noch weiß niemand, wer der neue Papst wird", leitet Kebekus das Thema ein. Aber es gebe ein paar Favoriten auf die Nachfolge des verstorbenen Papstes Franziskus. Einer von ihnen sei der Kardinal Pietro Parolin. Der, so Kebekus, "nette Opa" gelte als "gemäßigt-progressiv", habe die Ehe für alle aber einmal als "Niederlage für die Menschheit" bezeichnet. "Der als Papst? Bitte sprecht mir nach: Wir bitten dich, verschone uns!", ätzt Kebekus.
"Was Vatikan, kann Mutti schon lange"
Die 44-Jährige weiter: "Leute, wenn man sich diese ganzen Typen so anguckt, von denen selbst die liberalsten noch stockkonservative Oppas sind, da ist doch völlig klar: Nein. Das sind nicht die richtigen Kandidaten. Man würde sich einen Papst wünschen, der weniger weltfremd ist. Und mitten im Leben steht."
Schließlich hätten alle etwas davon, "wenn die katholische Kirche wirklich diese moralische Instanz wäre, zu der alle aufschauen und vor der auch die Aggressoren Respekt hätten. Aber dann sollte sie eben eine Kirche für alle sein und alle und jeden gleich schützen und nicht in besser und schlechter unterteilen. Das alles könnte nur eine Frau." Die Lösung: "Ich muss es selbst machen!" Denn: "Ich glaube fest daran: Die Welt ist bereit für eine Päpstin!"
Wie eingespielte Szenen zeigen, hat Kebekus am Fuße des Doms schon eifrig die Kampagnentrommel gerührt. Sinnfällige Plakatierungen ("Was Vatikan, kann Mutti schon lange"), Füße waschen, lateinische Botschaften und "free blessings" inklusive. Am Ende steht die Botschaft: "Das ist meine offizielle Bewerbung als Päpstin."
Carolin Kebekus nagelte Thesen ans Tor des Kölner Doms
Zudem hat Kebekus ganz im Stile des Reformators Martin Luther Thesen an den Kölner Dom genagelt, die ihr "ganz ohne Spaß wirklich wichtig sind". Eine von ihnen: "Alle kirchlichen Ämter, ob Pfarrer:in oder Päpst:in, sollten unabhängig vom Geschlecht allen Katholik:innen offenstehen." Andere Thesen betreffen die Abschaffung des verpflichtenden Zölibats, die reaktionäre Haltung der Kirche zum Thema Verhütung und die mangelhafte Aufarbeitung von Missbrauchsfällen.
"Die Carolin Kebekus Show" ist in der Nacht auf den 2. Mai um 0.35 Uhr im Ersten zu sehen und bereits ab 20.15 Uhr in der ARD-Mediathek.