Das Ende einer Ära: Netflix-Experiment verschwindet bald für immer

Es war 2018 sowohl Event als auch Experiment: "Black Mirror: Bandersnatch" war der erste interaktiver Film des Streaming-Riesen Netflix. In der Geschichte dreht sich alles um einen jungen Spiele-Programmierer (Fionn Whitehead) in den 80-ern, der dem Wahnsinn anheimzufallen droht. Alle paar Minuten muss sich das Publikum mithilfe der Fernbedienung, am Tablet oder Smartphone für eine von mehreren am unteren Bildschirm vorgegebenen Alternativen entscheiden.
Die kürzeste Version von "Bandersnatch" dauert rund 40 Minuten, die längste zwei Stunden. Rund ein Dutzend Schluss-Szenarien soll es geben, insgesamt kann man rund fünf Stunden Material entdecken. Dass der Plot bei der Stange hält, ist vor allem Schauspieler Will Poulter ("Maze Runner", "Wir sind die Millers") zu verdanken. Er glänzt in der Rolle eines Entwickler-Genie mit Hang zu Verschwörungstheorien.
Darum verschwindet "Bandersnatch" von Netflix
Allerdings will Netflix laut Medienberichten den Film am 12. Mai aus dem Programm nehmen - und damit auch das Ende einer Ära besiegeln. Grund ist ein anstehendes Redesign der Streaming-Plattform, das die Wiedergabe von interaktiven Inhalten nicht mehr ermöglicht. Ohnehin ist "Bandersnatch" eines der letzten Überbleibsel einer Reihe von interaktiven Formaten (u.a. verschiedene "Bear Grylls"-Specials), die Netflix seit 2023 nicht weiter verfolgt. Eine Sprecherin von Netflix bestätigte "The Verge" bereits 2024: "Die Technologie hat ihren Dienst erfüllt, ist nun aber an ihre Grenzen gestoßen, weswegen wir uns auf andere technologische Errungenschaften konzentrieren werden."
Neben "Bandersnatch" verschwindet auch das Special "Unbreakable Kimmy Schmidt: Kimmy Vs. The Reverend".