"Katastrophe": Kaulitz-Brüder wettern gegen Friedrich Merz

Jüngst äußerten Bill und Tom Kaulitz in einem RTL-Interview den Wunsch, "im Regierungsflieger eine Podcastkabine zu bekommen". Die Antwort folgte prompt - auf dem offiziellen Instagram-Account der Bundesregierung. Dort wurde in der vergangenen Woche ein Reel veröffentlicht, dass die Aussage der Kaulitz-Brüder aufgreift, das Innere des Flugzeugs und schließlich auch Friedrich Merz zeigt.
Weil Bill Kaulitz das Video in seiner Story teilte, hagelte es Kritik - nicht zuletzt, weil manche Fans den Repost als Unterstützung für Friedrich Merz werteten. Auch unter dem Beitrag selbst beanstandeten Nutzer die mögliche Zusammenarbeit: "Mit queeren Menschen Werbung machen, um sein Image zu polieren: Ja. Sich für die Rechte queerer Menschen einsetzen: Nein." Weitere User warfen der Regierung unter anderem vor, "auf dem Rücken von queeren Menschen Sympathie zu schaffen".
In der jüngsten Ausgabe ihres Podcasts "Kaulitz Hills - Senf aus Hollywood" bezogen die Tokio-Hotel-Stars nun Stellung zu den Reaktionen der Fans. "Wir haben gesagt, wir wollen gerne Podcast im Regierungsflieger machen. Dabei bleibe ich. Das hat für mich nichts mit politischer Gesinnung zu tun, sondern wir berichten ja", erklärte Tom und fügte scherzhaft hinzu: "Wir sind schließlich ein sehr großer Politik-Podcast!"
"Da fliegt ja nicht nur die CDU mit"
Der Wunsch der Zwillinge stehe nicht in Zusammenhang damit, "welcher Partei man angehört, wen man wählt, welche Politiker man gut findet oder supportet", betonte der 35-Jährige. Werbung für einzelne Politiker zu machen, sei "überhaupt nicht in unserem Interesse. Wir wollen darüber berichten, wie es ist, im Regierungsflieger zu sitzen. Und vor allem wollen wir gerne mitfliegen, weil wir dann nicht Linie fliegen müssen", lachte der Mann von Heidi Klum. Es gehe "mehr um den Lifestyle und die Hintergründe".
Die "Zirkuszelt"-Aussage des Kanzlers verurteilten die Brüder indessen scharf. Der Kommentar sei "sowas von out of line und sowas von bescheuert" gewesen, ärgerte sich Bill: "Völlige Entgleisung, total daneben, Wortwahl Katastrophe! Sowas überhaupt zu kommentieren - da frage ich mich wirklich, wie er auf die Idee kommt."
Absagen würden die Musiker eine mögliche Einladung dennoch nicht. "Das hätten wir ja kritisch besprochen", beteuert der Sänger. Tom ergänzt: "Da fliegt ja nicht nur die CDU mit. Da sind auch andere Regierungsvertreter dabei. Das interessiert uns wahnsinnig - und ich glaube, die Leute würde es auch wahnsinnig interessieren." Das sieht Bill genau so: "Wir bleiben dabei: Wir fliegen da gerne mit."
Friedrich Merz hatte sich in der vergangenen Woche hinter Bundestagspräsidentin Julia Klöckner gestellt, die es ablehnt, am CSD in Berlin die Regenbogenfahne am Bundestag zu hissen. Zu Gast in der ARD-Talkshow "Maischberger" hatte der Kanzler erklärt: "Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt."