Bei diesen Promis sehen wir gerne rot

Wissenschaftlern zufolge sind weniger als zwei Prozent der Weltbevölkerung rothaarig. Unter Stars scheint die Quote deutlich höher zu sein: Mussten sich Rothaarige einst gegen viele Vorurteile und Spötteleien wehren, präsentieren Stars wie Christina Hendricks, Emma Stone, Jessica Chastain oder Julianne Moore heute stolz ihre kupferfarbene, erdbeerblonde oder feuerrote Pracht auf dem - natürlich - Roten Teppich. Aber längst nicht jeder prominente Rotschopf ist auch ein echter ...

Feuerrot ist das Markenzeichen von Christina Hendricks, die allerdings als Blondine zur Welt kam und kürzlich, am 3. Mai, bereits ihren 50. Geburtstag feiern durfte. Im zarten Alter von zehn Jahren begann die "Mad Man"-Darstellerin, ihre Haare rot zu färben. Ihr Vorbild?

"Anne of Green Gables", die Heldin des gleichnamigen Kinderbuchs von Lucy Maud Montgomery. Der rothaarige Wildfang, dessen Geschichte in der Netflix-Serie "Anne with an E" neu aufgelegt wurde, faszinierte die kleine Christina Hendricks total: "Sie war so einzigartig und besonders", schwärmte die Schauspielerin, "Ich mochte alles an ihr". Besonders die Haarfarbe, offensichtlich.

Seit ihrer Hochzeit 2015 heißt sie mit Nachnamen Horner, die Popwelt kennt sie vor allem aber unter ihrem Mädchen- und Spitznamen: Geri Halliwell bekam als Teil der Spice Girls aufgrund ihrer feuerroten Haarfarbe den Beinamen "Ginger Spice" verpasst.

Als Teenager schnitt Jessica Chastain ihre roten Haare raspelkurz, weil sie dafür gehänselt wurde. "Das, wofür du ausgelacht wirst, weil es dich anders macht, wird später genau das sein, was du am meisten an dir magst", erkannte die Kalifornierin. Und sie wisse, dass ihre Haare "mich besonders machen." Besonders ja, ...

... aber nicht unverwechselbar. Tatsächlich bringen viele Kinogänger Jessica Chastain und Bryce Dallas Howard durcheinander. Immerhin sind beide bildhübsch, etwa gleich alt und spielten in "The Help" mit. Und wie Jessica Chastain ist die "Jurassic World"-Darstellerin von Natur aus rothaarig, ...

... wie gemeinsame Fotos mit ihrem Vater, dem Regisseur und zweifachen Oscarpreisträger Ron Howard, zweifelsfrei belegen.

Auch Isla Fisher weiß, wie es ist, verwechselt zu werden. Ständig werde sie auf ihre Performance in "Verwünscht" angesprochen, klagt die australische Schauspielerin. Dabei sang in dem Märchenfilm einst die Oscar-Daueranwärterin ...

... Amy Adams! Die ebenfalls erdbeerblonde Amerikanerin nimmt die Fanverwirrungen genauso humorvoll wie ihr "Zwilling": 2016 traten sie gemeinsam im Thriller "Nocturnal Animals" auf, um ein für alle Mal das Gerücht zu widerlegen, "dass wir ein und dieselbe Person sind", wie sie bei der PR-Tour zum Film formulierten.

Erdbeerblond - das ist auch der Begriff, mit dem Nicole Kidmans Naturhaarfarbe beschrieben wird. Auch wenn die Australierin ihr Haar in letzter Zeit weniger Erdbeer und mehr blond trug, ...

... erinnern wir uns noch gern an die Zeit zurück, in der die heutige Oscarpreisträgerin ihr Haar kaum zu bändigen wusste.

Mit einem Oscar als Beste Hauptdarstellerin in der Tasche ist sie die derzeit erfolgreichste Rothaarige Hollywoods - aber nicht von Natur aus. "Judd Apatow hat mich zur Rothaarigen gemacht", gestand Emma Stone 2008, "Beim Casting zu 'Superbad' trug ich mein Haar brünett. Dann kam er rein, sagte 'Färb sie rot' und ging wieder."

Geboren wurde Emma Stone 1988 jedoch mit blondem Haar. Obwohl sie sich inzwischen auch gern wieder als Blondine auf dem Roten Teppich zeigt, fühlt sie sich als Rotschopf am wohlsten in ihrer Haut: "Ich identifiziere mich mit dieser Haarfarbe am meisten. Vielleicht, weil meine Mutter rote Haare hat."

Auch Sophie Turner musste sich ihre blonden Haare für eine Rolle umfärben. Die Britin spielte in der Erfolgsserie "Game of Thrones" Sansa Stark, die laut der Buchvorlage von George R. R. Martin ...

... eine rotbraune Mähne hat. Sophie Turner fand es toll: "Ich liebe die roten Haare, sie sind inzwischen ein Teil von mir", sagte die Schauspielerin 2017 der "Instyle".

Bei Turners ehemaliger "Game of Thrones"-Kollegin Rose Leslie ist der Rotschopf hingegen echt - wie es sich für die Tochter eines schottischen Clan-Chefs eben gehört. Zu Schulzeiten wurde sie von Mitschülerinnen deshalb aufgezogen: "Sie haben auf mir rumgehackt, aber das machte mich stärker", sagte die Schauspielerin im "Telegraph" selbstbewusst.

Auch Ed Sheeran kennt die Nach- und Vorteile von roten Haaren: Als Kind habe man es oft schwer, erklärte er in einem Interview, als Musiker sei die Farbe aber ein Himmelsgeschenk: "Wenn du der einzige Rotschopf mit verwuschelten Haaren bist, findet dich jeder leicht bei Youtube!"

Zwei Männer, ein Ziel: Am Welttag für psychische Gesundheit 2019 riefen Ed Sheeran (links) und Prince Harry gemeinsam bei Instagram auf, "sich um alle um sich herum zu kümmern, die vielleicht still vor sich hin leiden." Eine wichtige Botschaft - nicht nur für Rothaarige, die gehänselt werden.

Während es heute gang und gäbe ist, dass Schauspielerinnen ihr Styling für Rollen ändern, konnte Mut zur Veränderung früher karriereschädigend sein. Rita Hayworth, als Tochter eines spanischen Einwanderers eigentlich schwarzhaarig, wurde mit tizianroten Locken berühmt. 1946 erreichte ihre Karriere mit "Gilda" ihren vorläufigen Höhepunkt ...

... und ein Jahr darauf ihr größtes Tief: Das Publikum war fassungslos, Rita Hayworth in "Die Lady von Shanghai" mit platinblondem Kurzhaarschnitt zu sehen. Und noch dazu als Schurkin! Der Film floppte, doch Hayworth gelang das Comeback - wieder als Rothaarige.

Natur oder gefärbt? Bei Julianne Moore stellt sich die Frage nicht. Schließlich vererbte die Schauspielerin ...

... ihren markanten roten Farbton an ihre Tochter Liv. In ihrer Kindheit wurde Moore als "Freckleface Strawberry" (dt.: Sommersprossengesicht Erdbeere) gehänselt. Inzwischen veröffentlicht die zweifache Mutter Kinderbücher mit diesem Titel, die sich um ein rothaariges Mädchen drehen.

Sie versuchte es brünett, sie versuchte es blond, doch erst mit apricot-farbenem Wuschelkopf wurde Lucille Ball zum Star - als Hauptfigur der ersten Sitcom überhaupt: "I love Lucy". Dass die 1989 verstorbene Darstellerin ihre Haare regelmäßig mit Henna behandelte, fiel dabei eigentlich kaum ins Auge. Der TV-Hit (1951-1957) wurde in Schwarz-Weiß gedreht, erst später colorierte man einige Folgen nach.

Bei Maureen O'Hara stachen die feuerroten Haare richtig ins Auge: Als eine der ersten Darstellerinnen, die regelmäßig in den noch seltenen Farbfilmen auftrat, verdiente sich O'Hara in den 40er-Jahren den Spitznamen "Königin des Technicolor". Gefärbt? Aber nein: Die in Dublin geborene Darstellerin machte dem Klischeebild der rothaarigen Irin alle Ehre.

Molly Ringwald war als Mitglied des "Breakfast Club" und Hauptdarstellerin in "Pretty in Pink" der Teenie-Star der 80er-Jahre - und so berühmt für ihre roten Haare, dass Fans sie nicht mehr erkannten, als sie kurzzeitig zu ihrer Naturhaarfarbe blond zurückkehrte. Inzwischen spielt sie eine Nebenrolle in der Netflix-Serie "Riverdale" - einem wahren Sammelbecken für echte und falsche Rotschöpfe!

"Riverdale"-Hauptfigur Archie, deren Mutter Molly Ringwald spielt, zählt - offensichtlich - zu den falschen Rothaarigen. Schauspieler K.J. Apa ist eigentlich brünett und muss nun für seine Rolle eine wöchentliche Färbeprozedur über sich ergehen lassen. "Wenn die Serie vorbei ist, bin ich wahrscheinlich kahl", mutmaßte er im Gespräch mit "Empire US".

Madelaine Petsch hingegen, die in "Riverdale" die intrigante Cheryl Blossom spielt, hat färben nicht nötig: Ihr Haar war schon immer rot - was sie in ihrer Jugend zur Zielscheibe machte. "Mein Bruder und ich waren die einzigen Rothaarigen in unserer Kleinstadt", erinnerte sie sich an ihrer Kindheit.

Auch Rupert Grint durfte sich einst diverse Spottnamen wegen seiner roten Haare anhören, nahm es aber gelassen: "Ich habe nie daran gedacht, meine Haare umzufärben", erklärte, "die Farbe gehört einfach zu mir." Außerdem ist der Schauspieler überzeugt, dass sie der Hauptgrund waren, dass er einst als Ron Weasley für die Harry-Potter-Saga gecastet wurde.

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