Diese bayerischen Kultstars liebt ganz Deutschland

Ob mit oder ohne Dialekt: Schauspielerinnen und Schauspieler aus Bayern zählen deutschlandweit zu den größten Stars in Film und Fernsehen. Zum Kinostart der Komödie "Karli & Marie" mit Luise Kinseher und Sigi Zimmerschied am 17. Juli präsentieren wir die größten bayerischen Kultstars aller Zeiten!

Sigi Zimmerschied, Jahrgang 1953, war über Jahre vor allem Kabarettist, der am Passauer Scharfrichterhaus Erfolge feierte. In den letzten Jahren aber stand der Mann aus der niederbayerischen Dreiflüssestadt auch vermehrt vor der Kamera, wo er meist den missmutigen Grantler gibt - etwa in den "Eberhofer"-Filmen oder zuletzt in "Weißbier im Blut".

Auch Zimmerschieds "Karli & Marie"-Partnerin Luise Kinseher ist eine (bayerische) Größe ihres Fachs. Die im niederbayerischen Geiselhöring geborene Komikerin und Schauspielerin machte sich Anfang der 1990er-Jahre als Kabarettistin einen Namen. Vor der Kamera sah man die Gewinnerin des Deutschen Kleinkunstpreises unter anderem in der Kult-Serie "Café Meineid" und Marcus H. Rosenmüllers Coming-of-Age-Drama "Beste Zeit".

Er hat schon vieles gedreht, aber für die meisten ist er inzwischen vor allem "der Eberhofer": Seit 2013 spielt Sebastian Bezzel den Dorfpolizisten Franz Eberhofer (Bild aus "Grießnockerlaffäre") in den Verfilmungen der Heimatkrimis von Rita Falk. Film Nummer neun, "Rehragout-Rendezvous", kam 2023 ins Kino. Bezzel kam 1971 in Garmisch-Partenkirchen zur Welt, heute lebt er jenseits des Weißwurst-Äquators - in Hamburg.

Keiner hält den Deutschen so gnadenlos den Spiegel vor wie Gerhard Polt. Der 1942 in München geborene Kabarettist wurde mit der Sketchreihe "Fast wia im richtigen Leben" bekannt, mit Filmen wie "Kehraus" und "Man spricht deutsh" (Bild) eroberte er auch das Kino. Polts Lebensthema ist der deutsche Kleinbürger in all seiner Spießigkeit, unter anderem zu sehen in der Kinokomödie "Und Äktschn!".

In Bayern und auch außerhalb kennt ihn jedes Kind: Gustl "Meister Eder" Bayrhammer. Der urige Schreiner, bei dem eines Tages der Pumuckl aufschlägt, ist für viele der archetypische Bayer schlechthin. Bayrhammer, 1922 in München geboren und 1993 in Krailing gestorben, war Sohn eines Theaterschauspielers und wurde nach vielen Jahren auf der Bühne 1972 als "Tatort"-Kommissar Melchior Veigl einem großen TV-Publikum bekannt.

Spatzl, schau wia i schau! Helmut Fischer (1926-1997) war einer der größten bayerischen Volksschauspieler, kam 1972 zum ersten Münchner "Tatort" und wurde 1983 mit der Serie "Monaco Franze - Der ewige Stenz" endgültig zur Legende. Der Münchner war der Inbegriff des charmanten Vorstadt-Casanovas, sein schlaksiger Gang war sein Markenzeichen.

Als "Die Hausmeisterin" sorgte sie für Ordnung in München-Haidhausen: Fünf Jahre spielte Veronika Fitz (1936-2020) die resolute Martha Haslbeck in der BR-Serie. Die in Dießen am Ammersee geborene Fitz entstammte einer Schauspielerfamilie und war auch im "Tatort" (Bild) sowie in Fernseherfolgen wie "Ein Bayer auf Rügen" und "Tierarzt Dr. Engel" zu sehen.

Mitte der 70er-Jahre erfand der Anarcho-Regisseur Klaus Lemke das Genre der schrägen München-Komödie. Cleo Kretschmer, 1951 in der Nähe von Passau geboren, arbeitete zunächst als Verkäuferin, bevor Lemke sie entdeckte und für Filme wie "Amore" besetzte. Nach einer schweren Gehirnblutung Ende der 90-er arbeitete Kretschmer als Journalistin, vor der Kamera stand sie nur noch selten.

Auch er wurde einst von Klaus Lemke entdeckt: Wolfgang Fierek, der mit Cleo Kretschmer in "Amore" die wohl legendärste Kussszene der bayerischen Filmgeschichte hatte. Der 1950 in Ottobrunn bei München geborene Fierek besuchte nie eine Schauspielschule, wurde nach seinen Lemke-Filmen aber dennoch für eine Nebenrolle in "Monaco Franze" besetzt, bevor er in den 90-ern mit "Ein Bayer auf Rügen" (Bild) richtig durchstartete.

Werke wie "(T)Raumschiff Surprise" mögen schlecht gealtert sein, aber dennoch: Ohne Michael "Bully" Herbig wäre die deutsche Film- und TV-Landschaft nur halb so witzig. Der Münchner, Jahrgang 1968, drehte mit "Der Schuh des Manitu" den besucherstärksten deutschen Film aller Zeiten, seine "Bullyparade" ist zu Recht Kult. Zuletzt sorgte er vor allem mit dem Comedy-Format "LOL: Last One Laughing" (seit 2021) bei Amazon Prime für Aufsehen.

In der Rolle des charmanten Schlitzohrs mit Herz liebte ihn das Publikum: Der Münchner Maxl Graf (1933-1996) war Volksschauspieler und -Sänger, spielte im "Komödienstadl" (Bild, rechts mit Ludwig Schmid-Wildy) und war in Serien wie "Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger" und "Königlich Bayerisches Amtsgericht" zu sehen. Außerdem moderierte er unter anderem die ZDF-Show "Lustige Musikanten".

Im Jahr 1987 war sie "Out of Rosenheim": Marianne Sägebrecht, geboren 1945 in Starnberg, wurde in den skurrilen Filmen von Percy Adlon bekannt, später spielte sie auch in internationalen Produktionen wie "Asterix und Obelix gegen Caesar" und "Der Unhold". Zuletzt sah man die Schauspielerin, die heute wieder am Starnberger See lebt, vor allem in Gastauftritten im TV.

Sie waren eigentlich nur im Doppelpack denkbar: Karl Valentin (1882-1948, Bild) und Liesl Karlstadt (1892-1960). Die beiden Münchner bildeten ab 1911 ein kongeniales Komiker-Duo, das auf Bühnen und in fürs Kino gedrehten Sketchen ihr Publikum zum Lachen brachte. Während er dabei meist in skurrile Situationen schlitterte, war es ihr Part, die Lage wieder zu entwirren. An die beiden erinnert heute das Münchner "Valentin Karlstadt Musäum".

Der Münchner Volksschauspieler Beppo Brem (1906-1990) legte einen erstaunlichen Imagewandel hin: Zunächst stand er meist in der Rolle des vertrottelten Bauernlümmels vor der Kamera, erst spät dufte Brem dann auch seine ernste Seite zeigen. Brem spielte in NS-Propagandafilmen, in Heimatklamotten und in Sexfilmchen mit, und sogar im ersten deutschen Fernsehspot trat er auf - 1956, an der Seite von Liesl Karlstadt.

Gisela Schneeberger sah man oft an der Seite von Gerhard Polt, etwa in seinen Kinofilmen oder in der Serie "Fast wia im richtigen Leben". Schneeberger, die 1948 in Dollnstein im Altmühltal geboren wurde, ist Kabarettistin, vor allem aber viel beschäftigte Fernsehdarstellerin ("Der Dicke") und immer wieder auch im Kino ("Eine ganz heiße Nummer") zu sehen.

Ottfried Fischer ist das Schwergewicht unter den bayerischen Schauspielern. Fischer, 1953 in der Nähe von Passau geboren, war "Der Bulle von Tölz" (Bild) und "Pfarrer Braun", verkörperte in "Irgendwie und Sowieso" bayerische Landjugendsehnsüchte und ist nicht zuletzt auch Kabarettist. 2008 erklärte Fischer, dass er an der Parkinson-Krankheit leidet. Heute sieht man den 71-Jährigen nur noch selten in der Öffentlichkeit.

Walter Sedlmayrs Leben endete tragisch: Der 1926 geborene Münchner Volksschauspieler wurde 1990 in seiner Schwabinger Wohnung von seinem Ziehsohn und dessen Halbbruder ermordet. Sedlmayr spielte an den Münchner Kammerspielen, in Heimatfilmen, unter der Regie von Rainer Werner Fassbinder und über viele Jahre die Hauptrolle in der BR-Serie "Polizeiinspektion 1" (Bild).

Der Regensburger Schauspieler Willy Harlander (1931-2000) spielte oft introvertierte, nachdenkliche Charaktere. In den 60-ern trat er im "Komödienstadel" des Bayerischen Rundfunks auf, später dann in Serienklassikern wie "Königlich Bayerisches Amtsgericht", "Café Meineid" und im Münchner "Tatort". Auch in Kinofilmen sah man ihn, zum Beispiel in Fassbinders "Lili Marleen" und in Helmut Dietls "Schtonk!".

Erni Singerl war der Inbegriff der resoluten, aber herzensguten Münchnerin. Die Volksschauspielerin wurde 1921 in Fürstenfeldbruck geboren, 2005 starb sie in München. Dutzende Male spielte sie im "Komödienstadl" des BR, daneben in Fernsehfilmen und vor allem auch in Serien: in "Meister Eder und sein Pumuckl", "Weißblaue Geschichten", "Monaco Franze" und in vielen anderen.

Elmar (links) und Fritz Wepper, geboren in Augsburg beziehungsweise München, gehörten über Jahrzehnte zum festen Inventar der deutschen TV-Landschaft. Fritz Wepper (1941-2024) wurde als Harry Klein in den Krimiserien "Derrick" und "Der Kommissar" bekannt, in "Um Himmels Willen" spielte er einen Bürgermeister. Seinen drei Jahre jüngerer Bruder Elmar (1944-2023) hingegen verband man vor allem mit "Polizeiinspektion 1" und "Zwei Münchner in Hamburg".

Auch Uschi Glas sah man einst in "Zwei Münchner in Hamburg". Die 1944 im niederbayerischen Landau an der Isar geborene Schauspielerin spielte von "Winnetou und das Halbblut Apanatschi" über "Die Lümmel von der ersten Bank" bis "Fack ju Göhte" in unzähligen deutschen Erfolgsproduktionen sowie in Dutzenden TV-Schmonzetten. Weniger erfolgreich waren Glas' Versuche als Sängerin.

Monika Gruber ist ein wahres Multitalent: Geboren 1971 in Wartenberg, östlich von München, ist Gruber als Kabarettistin und Buchautorin erfolgreich, aber auch vor TV- und Kino-Kameras macht sie eine gute Figur. So sah man sie über Jahre in den Serien "Hubert und Staller" und "München 7", aber auch in Kinokomödien wie "Eine ganz heiße Nummer".

Die Heimat von Volksschauspieler Toni Berger (1921-2005) war die Bühne: Mehr als tausendmal verkörperte er den Boandlkramer im Volksstück "Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben" (Bild, rechts, mit Fritz Straßner), und auch im BR-"Komödienstadl" sah man den Münchner regelmäßig. Daneben fand er noch Zeit fürs Fernsehen - Auftritte in "Irgendwie und Sowieso", "Pumuckl" und "Tatort" inklusive.

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