Kennen Sie sie noch? Das waren die Stars der ZDF-"Hitparade"

"Hier ist Berlin! Das Zweite Deutsche Fernsehen präsentiert Ihnen Ausgabe Nummer eins der Hitparade! Am Mikrofon: Ihr Dieter Thomas Heck! Guten Abend!": Mit dieser Anmoderation begrüßte Dieter Thomas Heck am 18. Januar 1969 das Fernsehpublikum. Zu einer Sendung, die im Laufe von über 30 Jahren (und auch nach ihrer Absetzung) TV-Kult wurde: die ZDF-"Hitparade". Die Galerie zeigt die größten Stars, die in der Kultsendung aufgetreten waren.

Unter den Künstlern, die in der ersten Ausgabe der Sendung auftraten, waren damals bereits bekannte Stars wie Karel Gott, Siw Malmkvist und Bata Illic. Der (in der zweiten Sendung gekürte) Sieger hieß am Ende Roy Black (Bild), der mit dem Titel "Ich denk an dich" die Zuschauerabstimmung gewann.

Auch Peter Orloff gehörte zu den Premierengästen. Er sorgte für einen der wenigen Skandale: 1970 entdeckte ein Auszähler Tausende von Abstimmungspostkarten mit der gleichen Handschrift - der Absender hatte darauf für Peter Orloff gestimmt. Der Betroffene wies alle Anschuldigungen von sich, wurde aber dennoch zeitweise von der "Hitparade" ausgeschlossen.

Noch ein Premierengast: Rex Gildo gab bei seinem "Hitparaden"-Debüt "Dondolo", eine deutsche Version von "Sound Asleep" von The Turtles zum Besten. Im Laufe seiner Karriere war er 47-mal zu Gast in der ZDF-Musikshow und landete im Dezember 1972 mit seinem Überhit "Fiesta Mexicana" natürlich auch auf Platz eins der "Hitparade".

Er war ebenfalls einer der Premierengäste: Bata Illic trat bei der allerersten ZDF-"Hitparade" im Januar 1969 mit dem Titel "Mit verbundenen Augen" auf. Zahlreiche weitere Auftritte, unter anderem mit seinen Hits "Michaela" und "Schwarze Madonna", folgten.

Auch er war in der ersten ZDF-"Hitparade" dabei: Erik Silvester trat bei der Premiere mit "Oh lala, sie hat rotes Haar" an, für seinen größten Hit "Zucker im Kaffee" reichte es im Januar 1970 nur für Platz fünf in der ZDF-Musikshow. Geschlagen geben musste sich Silverster einem der größten Stars der frühen "Hitparaden"-Jahre ...

Graham Bonney hatte ebenfalls in "Hitparaden"-Debütsendung seinen ersten Auftritt, im Januar 1970 gewann er mit dem Song "Hey, Little Lady". 22-mal trat der gebürtige Brite in der ZDF-Show auf.

Schon in der zweiten Ausgabe, im Februar 1969, hatte er mit dem Beatles-Cover "Ob-La-Di, Ob-La-Da" seinen ersten Auftritt: Howard Carpendale zählte von Beginn an zu den größten Stars der ZDF-"Hitparade". 57-mal trat er in der Musikshow auf, er belegt damit Platz vier im ewigen Ranking.

31 Jahre! Wenn man so will, war keiner länger bei der "Hitparade" dabei als Vicky Leandros: Sie war im Februar 1969 das erste Mal zu Gast und trat in einer der letzten Sendungen im April 2000 auf. Sie ist zudem neben Mary Roos die einzige Interpretin, die in allen fünf "Hitparaden"-Jahrzehnten dabei war.

Dank der "Hitparade" kamen zahlreiche Künstler groß raus. Der Erste, der seine Karriere dem Format verdankt, ist Michael Holm (Bild, rechts): Nach seinem Auftritt wurde "Mendocino" in Deutschland zur meistverkauften Single des Jahres 1969 und der Sänger zu einem der größten Schlagerstars seiner Zeit.

Farbenfroh statt Schwarz-Braun: Heino war in den ersten Jahren Dauergast in der "ZDF-Hitparade" und gewann 1970 und 1971 mit drei Songs, die weniger Volkslied als eher Party- und Fernwehschlager waren - "Karamba, Karacho, ein Whiskey", "Hey Capello (Es lebt eine Frau in Spanien)" und "In einer Bar in Mexiko".

Marianne Rosenberg trat 1970 mit "Mr. Paul McCartney" erstmals in der ZDF-"Hitparade" auf, später kehrte sie immer wieder - insgesamt 30 Mal - ins unvergessene Format mit Dieter Thomas Heck zurück - auch mit ihrem großen Kultschlager "Er gehört zu mir".

Chris Roberts ist einer von vielen Künstlern, denen die Bühne der "ZDF-Hitparade" Ende der 60er-Jahre den Weg zu einer erfolgreichen Musikkarriere ebnete. Auch wenn er in gleich zwei Kategorien "nur" Platz zwei in der Statistik belegt: Chris Roberts war 61-mal zu Gast und siegte zwölfmal.

An diese Zahlen kommt Tony Marshall nicht ganz heran: 34-mal trat er in der ZDF-"Hitparade" auf. Dreimal landete er auf Platz eins, unter anderem mit "Komm' gib mir Deine Hand (Heute hau'n wir auf die Pauke)", aber nicht mit seinem größten Hit "Schöne Maid".

Sein größter Hit, den der gebürtige Grieche mit Helene-Fischer-Produzent Jean Frankfurter gemeinsam schrieb, schaffte den Sprung auf Platz eins: Nicht nur mit "Anita" toppte Costa Cordalis die ZDF-"Hitparade", auch mit "Carolina, komm" und "Steig in das Boot heute Nacht, Anna Lena" landete er ganz vorne.

Natürlich werden in Schlagern gerne Frauen angeschmachtet und geliebt, aber nur eine schaffte es zweimal, die "Hitparade" zu gewinnen. Sowohl Peter Orloff 1969 als auch Ulli Martin (Bild) 1971 siegten mit (unterschiedlichen) Liedern, die "Monika" hießen. Weitere verehrte Siegerinnen waren Caroline, Melinda, Marina, Rosamunde, Anita, Katja, Linda, Nikita und Laura Jane.

Auch Jürgen Marcus zählte zu den größten Schlagerstars der 70er-Jahre: Mit "Ein Lied zieht hinaus in die Welt", "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben" und "Ein Festival der Liebe" schaffte er es nicht nur auf Platz eins der ZDF-"Hitparade", sondern auch in die Top drei der deutschen Charts.

Sie war mehr als "nur" eine Schlagersängerin: Mit ihrem Hit "Wunder gibt es immer wieder" trat Katja Ebstein 1970 in der ZDF-"Hitparade" auf. Sie veröffentlichte das Lied aber auch auf Englisch ("No More Love for Me"), Französisch ("Un miracle peut arriver"), Spanisch ("Siempre hay algún milagro") und Italienisch ("Nella strada del mio cuore").

Sie dürfte einen der längsten Siegertitel in der Geschichte der ZDF-"Hitparade" haben: 1975 platzierte sich Juliane Werding mit dem von Gunter Gabriel komponierten Song "Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst" auf Platz eins. Mit insgesamt neun Siegen ist sie die zweiterfolgreichste Künstlerin der ZDF-Musikshow.

Ein eigener Sieg bei der ZDF-"Hitparade" war dem "deutschen Johnny Cash" nicht vergönnt: Gunter Gabriel trat zwar mit seinen Hits "Hey Boss, ich brauch mehr Geld" und "Komm unter meine Decke" an, schaffte es aber bei zwölf Teilnahmen nie auf Platz eins.

Sie waren das erfolgreichste Schlager-Duo der 70er-Jahre - und auch in der "Hitparade" Stammgäste: Cindy & Bert traten 38-mal in der ZDF-Musikshow auf, natürlich auch mit ihrem größten Hit "Immer wieder sonntags". Was die Nummer-eins-Platzierungen in der "Hitparade" angeht, ist ihnen allerdings ein anderes Duo überlegen ...

Cindy & Bert landeten dreimal auf Platz eins. Das Ehepaar Michaela und Lothar Schähfer alias Nina & Mike (Bild) gewann aber tatsächlich fünfmal bei der ZDF-"Hitparade", unter anderem mit "Paloma Blanca", "El Paradiso" und "Fahrende Musikanten".

Kennen Sie dieses Duo noch? Mouth & MacNeal waren ein Duo aus den Niederlanden, das 1972 mit "How Do You Do?" einen internationalen Hit landete. Von der nachfolgenden Single "Hello-A" nahm Willem Duyn und Maggie MacNeal auch eine deutsche Version auf, die hierzulande Platz eins der Charts erreichte und auch in der "Hitparade" ganz vorne landete.

Ihren größten Hit landete Peggy March bereits in den 60er-Jahren mit "Mit 17 hat man noch Träume". Dennoch zählt die gebürtige Amerikanerin zu den treuesten "Hitparaden"-Gästen: Ihren ersten Auftritt hatte sie 1969 ("Hey (das ist Musik für mich)"), ihren letzten 30 Jahre später in einem Weihnachtsspecial ("Engel schweigen").

Ein weiterer Schlagerstar der 60er- und 70er-Jahre, der keine duetschen Wurzeln hatte: Ricky Shayne wurde als George Albert Tabett in Kairo geboren und ist ein französisch-libanesischer Sänger, der aber vor allem in Deutschland große Erfolge feierte. Mit der Coverversion "Mamy Blue" landete er 1971 seinen größten Hit und in der "Hitparade" auf Platz eins.

Sie kam 1943 in der damals ostpreußischen Stadt Memel zur Welt, die im heutigen Litauen liegt - und das hört man ihrem Geburtsnamen an: Aus Anele Luise Valaiyte wurde Lena Valaitis, die sage und schreibe 40-mal in der "Hitparade" auftrat. Auf Platz eins landete sie allerdings nur einmal mit "Da kommt José, der Straßenmusikant".

Mit "Ein Bett im Kornfeld" (im Original: "Let Your Love Flow" von den Bellamy Brothers) landete Jürgen Drews nicht nur seinen größten Hit, sondern auch in der "Hitparade" auf Platz eins. Bei 28 Auftritten sollte es aber der einzige Sieg für den späteren "König von Mallorca" bleiben.

Jazz und Blues waren die Welt der stimmgewaltigen Sängerin - und nicht unbedingt der klassische deutsche Schlager: Joy Fleming, bekannt für ihren Hit "Ein Lied kann eine Brücke sein", hatte tatsächlich nur einen einzigen "Hitparaden"-Auftritt: 1973 mit dem Titel "Halbblut".

Vielleicht das ungewöhnlichste "One-Hit-Wonder" in der Geschichte der ZDF-"Hitparade": "Das bisschen Haushalt" war aber keineswegs der einzige musikalische Ausflug von Schauspielerin Johanna von Koczian. Seit Mitte der 60er-Jahre hatte sie bereits zahlreiche Singles veröffentlicht, mit "Keinen Pfennig landete sie 1974 sogar noch einen Top-20-Hit.

Ende der 70er-Jahre war Peter Maffay zwar bereits auf dem Weg, seine frühe Karriere als Schlagersänger hinter sich zu lassen und sich als Rockmusiker zu präsentieren. Mit der Ballade "So bist du" gelang ihm 1979 aber ein weiterer (Schlager-)Hit, der auch in der "Hitparade" auf Platz eins landete.

Auch sie erfand sie neu: In den 70er-Jahren war Gitte (Haenning) noch mit klassischen Schlagern wie "So schön kann doch kein Mann sein" und Ich hab' die Liebe verspielt in Monte Carlo" in der "Hitparade" zu Gast, in den 80er-Jahren feierte sie als selbstbewusste Popsängerin mit Titeln wie "Ich will alles" und "Lampenfieber" große Erfolge.

Er hatte seinen ersten "Hitparade"-Auftritt 1982 - sofort mit seinem größten Hit: Andy Borg trat damals mit "Adios Amor" auf. Ab den 90er-Jahren machte er sich auch als Moderator der "Schlagerparade der Volksmusik" und des "Musikantenstadl" einen Namen.

In der Geschichte der ZDF-"Hitparade" gab es viele kuriose Siegertitel - einen davon hatte sicherlich Sängerin Paola, die Ehefrau des Schweizer Showmasters Kurt Felix. Gemeinsam mit einem Kinderchor schaffte sie es 1981 mit dem Titel "Der Teufel und der junge Mann" auf Platz eins.

Er war einer der späteren Stars der "Hitparade": Seinen ersten Auftritt hatte G.G. Anderson (rechts) 1984 in einer der letzten von Dieter Thomas Heck moderierten Ausgaben, 1985 trat er das erste Mal bei Viktor Worms auf. 36 Mal war er insgesamt zu Gast, sechsmal landete Anderson mit seinen Liedern auf Platz eins.

Er macht seinem Künstlernachnamen alle Ehre, keiner war öfter dabei als er: Roland Kaiser stand sage und schreibe 68-mal auf der Bühne der "ZDF-Hitparade", konnte dabei aber "nur" fünfmal gewinnen. Unangefochtene "Hitparaden"-Königin ist indes ...

Nicole ist die Rekordsiegerin der "ZDF-Hitparade". Insgesamt stand sie 17-mal ganz oben. Kurios: Sie trat zwar natürlich auch mit ihrem Eurovision-Gewinner-Titel "Ein bisschen Frieden" an, belegte damit aber im Mai 1982 - also schon nach ihrem Sieg - nur Rang drei.

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