So sehen die "Roseanne"-Stars heute aus

"Roseanne" hob sich vom Gros der Sitcoms der 1980er- und 1990er-Jahre ab. Hier durfte nicht nur herzlich gelacht werden über die Alltagserlebnisse der Arbeiterfamilie Conner. In der Serie wurden immer wieder auch "ernste" Themen wie Arbeitslosigkeit, Homosexualität und Geldsorgen verhandelt. Wir zeigen, was aus den Stars der Kultserie wurde.

Sara Gilbert spielte in "Roseanne" die mit sich selbst und der Welt hadernde Jugendliche Darlene. Das Ende der von 1988 bis 1997 produzierten Sitcom bedeutete nicht das Karriereaus für die US-Schauspielerin. Der Einzug in den Hollywood-Olymp gelang ihr aber auch nicht. Am 29. Januar feiert Gilbert ihren 50. Geburtstag. Anlass genug, um die Serie noch einmal zu feiern und die Karrieren ihrer Darsteller näher zu beleuchten.

Sara Gilbert war nach "Roseanne" in einer weiteren Hit-Sitcom zu sehen. In "The Big Bang Theory" spielte sie die kleine, aber durchgehende Rolle der Experimentalphysikerin Leslie Winkle. Das Besondere daran: Die Forscherin hat eine Liaison mit Leonard Hofstadter, gespielt von Johnny Galecki. Das Motiv ist ein Gruß an "Roseanne", wo die Charaktere von Gilbert und Galecki ebenfalls ein Verhältnis hatten.

Das Fernsehen ist und bleibt Gilberts Hauptbetätigungsfeld. Neben "Die Conners" und "The Big Bang Theaory" war die US-Schauspielerin in mehreren weiteren Serien zu sehen, meist in Gastrollen, darunter "Private Practice", "Grey's Anatomy" und "Jane the Virgin". Größere Aufmerksamkeit gelang ihr mit der Talkshow "The Talk", an der sie von 2010 bis 2019 als Co-Moderatorin mitwirkte.

Roseanne Barr war Dreh- und Angelpunkt, das schlagende Herz von "Roseanne". Nicht nur, weil sie und der Titelcharakter denselben Vornahmen teilen, sondern auch, weil man beide gerne miteinander verglich. In Roseanne Conner steckte einiges von Roseanne Barr, hieß es. War dem so? Fest steht: Das Herz hatte bald aufgehört zu schlagen.

Denn Barrs Talent als Komödiantin und Schauspielerin wurde zunehmend von ihren politischen Positionen in den Schatten gestellt. Immer wieder provozierte sie in den vergangenen Jahren mit rassistischen und verschwörungstheoretischen Äußerungen. Nach einem beleidigenden Tweet über die ehemalige Beraterin des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama zog der Sender ABC 2018 die Reißleine.

ABC hatte 2018 gerade mit der Produktion der zehnten Staffel von "Roseanne" begonnen. Nach ihrem rassistischen Tweet entließ der Sender Barr und setzte die Sitcom ab. Daraufhin bekam "Roseanne" mit "Die Conners" einen Ableger. In den tragenden Rollen: alle Darsteller des Originals, nur nicht Barr. Und was geschah mit Roseanne, der Serienfigur? Sie segnete, wie das bei Serien schon mal vorkommt, das Zeitliche.

Dan-Conner-Darsteller John Goodman straft das Klischee lügen, dass die Karrieren überragend erfolgreicher Serienstars nach dem Aus der betrefflichen Serie zum Scheitern verurteilt sind. Goodman setzte seine Schauspielkarriere nach dem vorläufigen Aus von "Roseanne" auf beachtliche Weise fort. Wenngleich: Zur ersten Riege der Hollywoodstars und damit zu einem Hauptdarsteller-Kandidaten konnte Goodman nie wirklich aufsteigen.

An Versuchen mangelte es jedoch nicht, wie die Beispiele "King Ralph" (1991) und "Flintstones - Die Familie Feuerstein" (1994) belegen. Dennoch: Im Schaffen Goodmans ragen seine Nebenrollen in den Filmen von Joel und Ethan Coen heraus. Mit den Brüdern drehte der US-Schauspieler sechs Filme, darunter "Barton Fink" (1991), "The Big Lebowski" (1998, Bild) und "Inside Llewyn Davis" (2013). Zuletzt war er in dem Sci-Fi-Thriller "Captive State" zu sehen.

Alicia Goranson war in "Roseanne" als ältestes der Conners-Sprösslinge zu sehen: Becky. Die Rolle spielt sie auch im Ableger "Die Conners". Zwischen beiden Serien war es still um die US-Schauspielerin. Dabei schien sie in den 1990er-Jahren nach Nebenrollen in "Ein amerikanischer Quilt" (1995) und "Boys Don't Cry" (1999) durchaus vor dem großen Durchbruch zu stehen.

Doch schon Goransons Zeit bei "Roseanne" war ein ständiges Auf und Ab. Die US-Schauspielerin stieg mehrmals aus der Serie aus, weil sie nebenher studiert hatte. In den 2000er-Jahren war Goranson wieder häufiger vor der Kamera zu sehen, mehr als Kurzauftritte in Serien wie "Sex and the City" und "Fringe - Grenzfälle des FBI" gelangen ihr aber nicht.

Auch sie spielte Becky Conner in "Roseanne": Sarah Chalke sprang für Alicia Goranson immer dann ein, wenn diese sich für ihr Studium zurückzog. Für die kanadisch-US-amerikanische Schauspielerin war es die erste große Rolle. Eine noch größere folgte 2001 mit der Ärzte-Sitcom "Scrubs - Die Angfänger". Einen Gastauftritt, wenn auch einen längeren, hatte der Serienstar in der Sitcom "How I Met Your Mother".

Michael Fishman war - fast - von Anfang an in "Roseanne" zu sehen, und auch in "Die Conners" ist er dabei. Anekdote: Für die Rolle des D.J. war er die zweite Wahl. Fishman sprang für Sal Barone Jr. ein, der D.J. in der ersten Folge spielte. Warum? Nachdem die Pilotfolge abgedreht war, ging die Gewerkschaft Writers Guild of America in den Streik. Danach war Barone aus der Rolle eines Sechsjährigen buchstäblich herausgewachsen.

Außerdem soll sich der kleine Barone am Set mit Kollegin Sara Gilbert nicht so recht verstanden haben. Besser gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Fishman, dessen Karriere nach "Roseanne" allerdings nicht so recht ins Rollen kam. Immerhin: Neben einigen wenigen Serien-Gastauftritten ("Seinfeld") war er 2001 auch in Steven Spielbergs Sci-Fi-Drama "A.I. - Künstliche Intelligenz" zu sehen.

Laurie Metcalfs Jackie Harris, Roseannes Schwester, blieb ihre erfolgreichste Rolle, obwohl die US-Schauspielerin bis dahin und seither in beachtlichen Filmen mitwirkte - angefangen mit dem Madonna-Vehikel "Susan ... verzweifelt gesucht" (1985) bis hin zu "JFK - Tatort Dallas" (1991). Einen großen Erfolg hatte Metcalf auch als Mutter von Genie und Nerd Sheldon Cooper in der Sitcom "The Big Gang Theory".

Johnny Galecki gehört mit der Rolle von Darlenes Freund David zu den wiederkehrenen Nebendarstellern von "Roseanne". Eine Hauptrolle sicherte sich der US-Schauspieler hingegen in der Sitcom "The Big Bang Theory", in der er vo 2007 bis 2019 den Experimentalphysiker Leonhard Hofstadter spielte. Im Kino war Galecki unter anderem mit "Vanilla Sky" (2001) und "Hancock" (2008) zu sehen.

Tom Arnold spielte in "Roseanne" Dan Conners Kumpel Arnie Thomas. Im wahren Leben bandelte der US-Schauspieler mit Roseanne Barr an. Die beiden waren von 1990 bis 1994 verheiratet. Zu Arnolds erfolgreichsten Spielfilmen gehört die Action-Komödie "True Lies - Wahre Lügen" (1994) mit Arnold Schwarzenegger. Die Zusammenarbeit mit "Arnie" wiederholte er zuletzt mit der Actionserie "Fubar".

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