Pink Floyd zurück in Pompeji: Das sind die Musik-Highlights der Woche

Große Bilder, große Songs: Pink Floyds Konzertfilm "Live At Pompeii" aus dem Jahr 1972 ist wohl mit nichts zu vergleichen, was man sonst aus dem Genre kennt. Über 50 Jahre nach der Entstehung können Fans das visionäre Event jetzt noch einmal erleben - sowohl im Kino als auch in diversen neu abgemischten Audio-Formaten. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Suzanne Vega und Giovanni Zarrella.
Pink Floyd - Pink Floyd At Pompeii - MCMLXXII
Der endgültige Durchbruch mit "Dark Side Of The Moon" (1953) stand noch aus, aber die großen Ambitionen dieser Band waren schon damals unverkennbar: Vor 53 Jahren veröffentlichten Pink Floyd den Musikfilm "Live At Pompeii" und schrieben damit Musikgeschichte. Ein Konzert ohne Zuschauer vor der antiken Kulisse des Amphitheaters in Pompeji - eine ebenso ungewöhnliche wie tollkühne Idee, mit der Pink Floyd eindrucksvoll ihre Ausnahmestellung in der Rockwelt unterstrichen. Jetzt wird der spektakuläre Konzertfilm - für viele Experten einer der besten, die je gedreht wurden - in verschiedenen Formaten neu aufgelegt.
Vor Kurzem startete bereits eine aufwendige Neufassung des Films von Regisseur Adrian Maben in den Kinos: Bild für Bild 4K-restauriert, mit einem neuen Sound-Mix von Steven Wilson (5.1 und Dolby Atmos) und 30 Minuten Zusatzmaterial. Begleitend wurde "Pink Floyd At Pompeii - MCMLXXII" jetzt außerdem in verschiedenen Audio-Formaten neu veröffentlicht (CD, Digital, Vinyl). Neben den acht Originalsongs sind dabei auch alternative Versionen von "Careful With That Axe, Eugene", "A Saucerful Of Secrets" und "Echoes - Part 1" zu hören.
Suzanne Vega - Flying With Angels
"Luka" oder doch eher "Tom's Diner"? Die Wahrscheinlichkeit ist jedenfalls sehr groß, dass man direkt einen dieser beiden Titel im Ohr hat und nachsummt, wenn von Suzanne Vega die Rede ist. In den späten 80-ern war sie ein Star der internationalen Folk-Pop-Szene, zuletzt hatte man lange nichts von ihr gehört. Ganze elf Jahre liegt Vegas letztes Album mit komplett neuer Musik inzwischen zurück ("Tales From The Realm Of The Queen Of Pentacles", 2014). Jetzt kehrt die 65-jährige Singer/Songwriterin mit "Flying With Angels" ins Rampenlicht zurück.
Das Comeback-Album von Suzanne Vega enthält insgesamt zehn Songs, für das entspannte Nebenbei-Hören eignen sich nur wenige davon. Weil die seit jeher leidenschaftliche Geschichtenerzählerin nach wie vor viel zu sagen hat (zum Beispiel in "Last Train From Mariupol"). "Jeder Song auf dem Album spielt sich in einer Atmosphäre des Kampfes ab", erklärt die US-Musikerin. "Kampf um das Überleben, um das Sprechen, um die Beherrschung, um den Sieg, um die Flucht, um jemand anderem zu helfen oder einfach um das Leben." Tipp für Fans: Im Rahmen einer neuen Tour kommt Suzanne Vega im Herbst auch für fünf Auftritte nach Deutschland.
Giovanni Zarrella - Universo
Roland Kaiser, Michelle, Lou Bega, Thomas Anders und Beatrice Egli: Für die neueste Ausgabe der "Giovanni Zarrella Show" (3. Mai, ZDF) wurde mal wieder eine sehr prominent besetzte Gästeliste zusammengestellt. Aber der Gastgeber kann's ja auch alleine ganz gut. Seit 2019 hat Zarrella drei Soloalben veröffentlicht, sie alle verkauften sich hervorragend (zweimal Platz eins in den Charts, einmal Platz zwei). Drei Jahre nach "Per sempre" (2022) und pünktlich zur Ausstrahlung seiner neuesten TV-Gala präsentiert Zarrella jetzt den nächsten Solo-Langspieler - mit überarbeitetem Konzept.
Die Grundidee hinter "La vita è bella" (2019), "Ciao!" (2021) und "Per sempre" (2022) war immer die gleiche: Giovanni Zarrella sucht große Hits aus, etwa von Robbie Williams, Backstreet Boys, ABBA, Münchener Freiheit oder Nena, und singt diese dann zu zeitgemäßem Schlager-Pop auf Italienisch nach. Jetzt probiert der 47-Jährige etwas anderes: Zwar singt Zarrella auf "Universo" immer noch auf Italienisch, der Fokus liegt jetzt allerdings voll auf selbst geschriebenen Titeln, mit denen er stilistisch "in die Hochphase des Italo-Disco-Pop der 80er-Jahre" zurückreist. Heißt auch: Anders als zuletzt hören die Fans ihren Liebling hier nicht "nur" als Interpreten, sondern mehr denn je auch als eigenständigen Künstler.