Andreas Gabalier will Mütter länger am Herd sehen

Andreas Gabalier ist ein "Steirer Bua" - und vertritt die aus den Tälern seiner Heimat mitgebrachten Ansichten gerne auch öffentlich: Mit einer Award-Rede und einem Interview hat der "Volks-Rock'n'Roller" binnen zwei Tagen gleich zwei Geschlechter-Streits und einige Buhrufe provoziert.
Volks-Rock'n'Roller Andreas Gabalier (30, "Sweet Little Rehlein") hat binnen zwei Tagen gleich zweimal auf dem Schlachtfeld des Geschlechter-Kampfes gezündelt. Erst mit einer Dankesrede bei den österreichischen Amadeus-Awards, dann mit einem Interview in der Zeitschrift "tina". Aber er hatte das Publikum immerhin gewarnt. Bevor er am Sonntag mit seiner Trophäe in der Hand loslegte, stellte er klar: Er bewege sich in Ländern, in denen er "schon gar nicht mehr verstanden wird, aufgrund des Dialekt.s". Und das öffentliche Leben als Musikstar beinhalte so einige "Stolpersteine", sagte er.
Dann steuerte er beherzt auf die Stolpersteine zu - und sprach für viele Beobachter nur schwer verständliches. Für das deutsche Publikum der größere Eklat: Der "tina" sagte Gabalier, Kinder wünsche er sich "auf jeden Fall - irgendwann". Dann allerdings sollte seine Partnerin schon die Verantwortung übernehmen: "Ich glaube, dass es Kindern gut tut, wenn ihre Mutter länger zu Hause bleibt und sich um sie kümmert. Heute müssen doch viel zu häufig Schule und Kindergarten die Erziehung übernehmen!"
"Bleib du doch zu Hause, Andreas Gabalier!"
Eine Kolumnistin des Frauenmagazins "Wienerin" konterte umgehend: "Bleib du doch zu Hause, Andreas Gabalier!". Schließlich sei der Star doch sicher auch fähig, sich um seine Kinder zu kümmern. Und der "Stern" proklamierte Gabalier schon mal als "Bad Boy der Volksmusik". Was die Freundin der Stars, TV-Moderatorin Silvia Schneider (32), von den Aussagen hält, ist leider nicht überliefert.
Im Nachbarland sorgte der Auftritt bei den Amadeus-Awards sogar für noch größere Aufregung: Zunächst verteidigte Gabalier seine umstrittene Interpretation der österreichischen Nationalhymne. Er hatte vor einiger Zeit die "großen Töchter" des Landes unter den Tisch fallen lassen und lediglich nach althergebrachter Façon die "Heimat großer Söhne" besungen. "Da muss man gleich ein Rechter sein, bloß weil man's so gesungen hat, wie man's eben lange gesungen hat", echauffierte sich der Sänger. Er vermisse "Toleranz" sagte er, während die Fernsehregie ESC-Gewinnerin Conchita Wurst einblendete.
Auch Kritik an seinem Singlecover - das eine "steirische Hügellandschaft mit Heuschupfen auf der Spitze" und nicht etwa "Busenberge" zeige - regte Gabalier auf. "Man hat es nicht leicht auf dieser Welt, wenn man als Manderl noch auf Weiberl steht", folgerte Gabalier in einem etwas abenteuerlichen Argumentationsschritt. Das Publikum in Wien quittierte es mit Buh-Rufen, Pfiffen und Beschimpfungen. Irritiert wirkte Gabalier allerdings nicht - er spricht eben seinen eigenen Dialekt.