Bastian Schweinsteiger: Großer Rückhalt nach seiner Degradierung

Trainer José Mourinho hat Weltmeister Bastian Schweinsteiger bei seinem Verein Manchester United degradiert. Die Fans des Traditionsclubs und Weggefährten des einstigen DFB-Kapitäns setzten sich lautstark für ihn ein.
Weltmeister Bastian Schweinsteiger erlebt fußballerisch einen durchwachsenen Sommer 2016. Erst das Halbfinal-Aus mit der deutschen Nationalmannschaft bei der EM in Frankreich, dann die Degradierung bei Manchester United. Der neue Trainer des britischen Traditionsvereins, José Mourinho, plant offenbar für die neue Saison nicht mehr mit dem 32-Jährigen. Er wurde zu den Amateuren abgeschoben. Eine Entscheidung, die bei den Fans des Clubs und etlichen Weggefährten des einstigen FC-Bayern-Spielers für Unmut und Unverständnis sorgt. Der Rückhalt für den frisch gebackenen Ehemann von Tennisspielerin Ana Ivanovic ist groß.
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"Mangelnder Respekt"
Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, meldete sich am Mittwoch in New York zur Causa Schweinsteiger zu Wort. New York war der letzte Stopp der USA-Reise des Rekordmeisters. Er versicherte Medienberichten zufolge, dass es so etwas bei Bayern München noch nicht gegeben habe und auch nie geben werde. Er habe die Nachrichten aus Manchester "fast gar nicht glauben können".
Ottmar Hitzfeld, einst Trainer bei Bayern München, kritisierte gegenüber "RedaktionsNetzwerk Deutschland" den Umgang mit seinem ehemaligen Spieler. Das sei "mangelnder Respekt". Vor allem die Berichte, Trainer Mourinho habe Schweinsteiger sogar den Spind räumen lassen, seien befremdlich. Hitzfeld bescheinigte dem 32-Jährigen, der in München von den Fans stets mit dem Zusatz "Fußballgott" im Stadion begrüßt wurde, menschliche Größe. Er sei ein Leistungsträger, Weltmeister, eine Persönlichkeit.
Oliver Kahn schaltete sich via Twitter ein. Er schrieb: "Ich bin gespannt, wie Bastians Zukunft aussieht. Ich bin sicher, dass er mit all seiner Erfahrung immer noch ein Leader eines Top-Teams sein kann." Weiter twitterte der einstige Torwart-Titan und Mannschaftskollege von Schweinsteiger: "Man darf nicht über Bastians Schwächen diskutieren, man muss seine Stärken nutzen! Denn für die Rente ist Bastian - trotz mancher Probleme in der jüngsten Vergangenheit - definitiv noch zu jung und zu stark."
Auch Schweinsteigers Kumpel Holger Badstuber ließ sich auf Twitter ebenfalls zu einem Kommentar hinreißen. Er postete ein Foto, das ihn und Schweinsteiger von hinten zeigt. Auf dem Bild tragen beide Trikots vom FC Bayern München, wo sie jahrelang gemeinsam spielten. "Seite an Seite mit EINEM DER BESTEN", schrieb er auf Englisch dazu. Zudem setzte er die Hashtags #BS31 - die Initialen und Rückennummer seines Freundes - sowie #respect.
#SaveSchweinsteiger
Doch nicht nur frühere Weggefährten setzen sich für Bastian Schweinsteiger ein. Auch die Fans von Manchester United kämpfen im Netz um den Weltmeister. Unter dem Hashtag #SaveSchweinsteiger finden sich auf Twitter zahlreiche Tweets, die gegen José Mourinho schießen. "Schon mal was davon gehört, wie sich ein Gentleman verhält? Das ist United, nicht Chelsea. Ihm das an seinem Geburtstag zu sagen... das ist respektlos und entwürdigend", schreibt zum Beispiel ein Fan. Ein anderer bläst in das gleiche Horn: "Das ist Manchester United, nicht Chelsea Mourinho. Wir haben unsere Traditionen und wir respektieren unsere Spieler."
"Zeigt doch mal Klasse ManU! Er hat mehr Leidenschaft und Willen, hart für das Team zu arbeiten als das ganze Team zusammen. Behaltet ihn", empfiehlt ein anderer Fan. Auch ist zu lesen: "Lieber José Mourinho, so geht man nicht mit einem Weltmeister um. Anstand & Respekt. Schlagen Sie mal nach." Ob diese Tweets bei José Mourinho ankommen? Der selbsternannte "The Special One" ist nicht gerade bekannt dafür, Fehler einzugestehen oder sich gar zu entschuldigen. Und Bastian Schweinsteiger selbst hat sich bislang auch noch nicht zu seinen Zukunftsplänen geäußert...