Bill Murray: "Berühmt zu sein, macht mir Angst"

Fans und Kritiker gleichermaßen lieben Bill Murray für seine sympathische und schrullige Ausstrahlung. Der Hollywoodstar ist jedoch mit der ganzen Aufmerksamkeit häufig überfordert und zieht sich lieber aus der Öffentlichkeit zurück.
Er gilt als einer der scheuesten Hollywood-Stars: Bill Murray (64, "Und täglich grüßt das Murmeltier" ) ist kein Mann, der sich gerne im Scheinwerferlicht sonnt. "Ich hatte immer ein bisschen Angst vor dem Berühmtsein", verriet der 64-jährige Amerikaner jetzt im Gespräch mit spot on news in Los Angeles.
Sehen Sie hier den deutschen Trailer zu Bill Murrays neuen Film "St. Vincent"
"Ruhm ist doch ein bisschen albern, wenn wir mal ehrlich sind. Ich bin ein normaler Mensch, der sein Geld mit Filmen verdient. Das ist alles. Nicht mehr, nicht weniger."
Auch wenn er Stars wie Matt Damon (44, "Elysium" ) oder George Clooney - Murray war auch zur Hochzeit von Clooney (53, "Gravity") und Amal Alamuddin (36) in Italien eingeladen - zu seinen guten Freunden zählt, so verbringt Murray doch die meiste Zeit "irgendwo versteckt auf einem Golfplatz, auf dem mich niemand kennt".
Der oscarnominierte Schauspieler besaß bis vor kurzem noch nicht einmal ein Handy. Wenn ihn ein Regisseur oder Familienmitglied erreichen wollte, mussten die Anrufer innerhalb der USA eine kostenlose 1-800-Nummer anwählen und eine Nachricht hinterlassen.
"Aber jetzt habe ich mir einen Blackberry zugelegt", so Murray. Doch auch hier scheint der Grund eher ein sehr pragmatischer zu sein. "Meine Kinder bekomme ich grundsätzlich nicht zu fassen, aber mit meinem neuen Blackberry kann ich ihnen eine SMS schicken. Und darauf reagieren sie sofort", so der sechsfache Familienvater.
Auf die Frage, ob es einen Moment in seinem Leben gegeben hätte, der seine Karriere in Hollywood massiv beeinflusst habe, schießt es wie aus der Pistole: " 'Ghostbusters' , keine Frage. Ich musste nach dem Film sogar für einige Zeit das Land verlassen, weil die Aufmerksamkeit einfach zuviel war für mich. Ich konnte damit nicht umgehen", sagt Murray. Und weiter: "Aber auf der anderen Seite hat dieser Film die Uni für meine Kinder finanziert. Dafür bin ich natürlich sehr dankbar."
Immer wieder wird Murray dieser Tage darauf angesprochen, ob er nicht doch beim dritten Teil mitmachen wolle. Aber Murray winkt ab. "Das Thema ist für mich durch. Das sollen jetzt andere machen." In typischer Murray-Manier hatte der 64-Jährige vor einiger Zeit vorgeschlagen, doch einen neuen "Ghostbusters"-Film mit einem rein weiblichen Cast zu machen. Die Idee kam bei den Produzenten in Hollywood so gut an, dass kürzlich tatsächlich ein Reboot mit weiblichen Darstellern in Arbeit gegeben wurde.
Für Murray, der in diesen Tagen in dem von Kritikern über den grünen Klee gelobten Film "St. Vincent" in den US-Kinos zu sehen ist, scheint Hollywood dagegen nicht mehr dieselbe Anziehungskraft zu besitzen. "Früher waren Filme nicht ein so ernsthaftes Geschäft. Wir hatten einfach mehr Spaß. Wir haben gemacht, was wir wollten. Heute ist es anders. Der Business-Aspekt steht im Vordergrund. Alles scheint so viel ernster", so Murray zu spot on news. Am 12.Februar 2015 startet "St. Vincent" in den deutschen Kinos.