Der "stark beschädigte" Musikpreis Echo wird abgeschafft!

Der Musikpreis Echo wird verändert. Das hat der Vorstand des Bundesverbandes Musikindustrie in einer außerordentlichen Sitzung in Berlin beschlossen.
"Den 'ECHO' wird es nicht mehr geben. Das hat der Vorstand des Bundesverbandes Musikindustrie gestern in einer außerordentlichen Sitzung in Berlin beschlossen", ließen die Verantwortlichen für den Musikpreis am Mittwochmittag die Bombe platzen. Wie der Pressemitteilung auf "musikindustrie.de" weiter zu entnehmen ist, wolle man "keinesfalls, dass dieser Musikpreis als Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung wahrgenommen" werde.
"Das um den diesjährigen Echo herum Geschehene, wofür der Vorstand sich entschuldigt habe, könne zwar nicht mehr rückgängig gemacht werden, man werde aber dafür sorgen, dass sich ein solcher Fehler in Zukunft nicht wiederhole", heißt es in der Mitteilung weiter. "Die Marke Echo sei jedoch so stark beschädigt worden, dass ein vollständiger Neuanfang notwendig sei". Demnach beinhaltet das auch den Echo Klassik und den Echo Jazz.
Die konkrete Veränderung
Andererseits muss es aber einen deutschen Musikpreis geben, findet der Bundesverband Musikindustrie. Und daher wird künftig auch im "Pop-Bereich die Jury stärker in den Vordergrund rücken", wie es bei der Klassik- und der Jazz-Variante schon immer der Fall war. Für die Konkretisierung der Änderungen werde sich der Vorstand die erforderliche Zeit nehmen.
Nachdem die Rapper Kollegah (33) und Farid Bang (31) bei der Echo-Verleihung am 12. April mit dem Musikpreis Hip-Hop/Urban National ausgezeichnet worden waren, brach eine Welle der Entrüstung los. Denn eine Textzeile im Song "0815" wird als antisemitisch kritisiert. Etliche Künstler gaben ihre Preise zurück...