Die wichtigsten Infos zum Eurovision Song Contest 2019
Der Eurovision Song Contest 2019 steht kurz bevor - höchste Zeit, die wichtigsten Fragen zu klären: Wie viele Länder sind in diesem Jahr dabei? Wer darf beim ESC überhaupt antreten? Mit einer kleinen Änderung soll die Punktevergabe in diesem Jahr außerdem noch spannender werden.
Bald ist es soweit: Vom 14. bis 18. Mai findet der Eurovision Song Contest 2019 in Israel statt. Am 14. und 16. Mai gehen die beiden Halbfinale über die Bühne: Beim großen Finale am 18. Mai werden dann 26 Länder antreten. Die Teilnehmer präsentieren ihre Songs im Internationalen Kongresszentrum in Tel Aviv. Gastgeber und Moderatoren sind das Supermodel Bar Refaeli (33), der in Israel berühmte Spielshow-Moderator Erez Tal (57), der israelische Fernsehstar Assi Azar (39) und YouTuberin Lucy Ayoub (26).
Das Motto: "Dare To Dream!"
Auf Deutsch heißt das Motto des ESC 2019: "Wage zu träumen!". "Es geht um Inklusion, um Vielfalt und um Einheit", erklärt der Executive Supervisor des ESC, Jon Ola Sand, im Gespräch mit "eurovision.de". "Sei mutig, sei selbstbewusst. Vor einem Millionenpublikum zu performen, davon lohnt es sich zu träumen."
Das dazugehörige Logo besteht aus drei Dreiecken, die einen Stern bilden. Das Dreieck sei eines der ältesten Formen der Welt, so der verantwortliche TV-Sender Kan. Es sei ein Grundsymbol, das universell in Kunst, Musik, Kosmologie und Natur zu finden sei und Verbindung und Kreativität darstelle. Die drei Dreiecke "werden zu einer neuen Einheit, die den unendlichen Sternenhimmel widerspiegelt. Die Stars der Zukunft treffen sich in Tel Aviv zum Eurovision Song Contest 2019."
41 Länder treten an
In diesem Jahr treten 41 Länder an. Zunächst waren es 42, jedoch sagte am 27. Februar die Ukraine ihre Teilnahme ab. Welches Land in welchem Halbfinale antritt, wurde bereits am 28. Januar ausgelost. 17 Länder werden im ersten Halbfinale an den Start gehen, 18 im zweiten. Die sogenannten "Big Five" Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien sowie das Gastgeberland Israel sind von vornherein für das Finale qualifiziert.
Die jeweils zehn bestplatzierten Länder dürfen aus den Halbfinals ins Finale ziehen. Dann werden 26 Länder um den Sieg ringen. 2018 hat Netta mit ihrem Song "Toy" für Israel gewonnen. Laut Buchmachern steht in diesem Jahr vor allem der Niederländer Duncan Laurence mit seiner Ballade "Arcade" hoch im Kurs.
S!sters gehen für Deutschland an den Start
Der Vorentscheid für den Eurovision Song Contest wird in jedem Land anders gehandhabt. In Deutschland hat sich das Duo S!sters für den ESC qualifiziert. Es wurde vom NDR aus den Sängerinnen Carlotta Truman (19) und Laura Kästel (26) zusammengestellt. Am 22. Februar konnten sie sich bei der Show zum deutschen Vorentscheid "Unser Lied für Israel" gegen die Konkurrenz durchsetzen.
Im letzten Jahr konnte Michael Schulte (29) mit dem Song "You Let Me Walk Alone" bei "Unser Lied für Lissabon" siegen. Beim ESC 2018 in Portugal erreichte er einen sensationellen vierten Platz mit einer Wertung von 340 Punkten. Er holte das Land wieder aus dem ESC-Tief: Seit 2013 hatte Deutschland es nur noch auf Platzierungen im zweistelligen Bereich geschafft.
"12 points go to..."
Seit 2016 gibt es ein neues Wertungssystem beim Eurovision Song Contest: Die Ergebnisse der Jurywertung und des Televotings werden seitdem getrennt voneinander vergeben. In jedem Land bewertet eine Fachjury die Teilnehmer. Sie besteht aus Musikexperten - die ESC-Regeln besagen, als Mitglied müsse man entweder Hörfunkmoderator, Musiker, Komponist, Textdichter oder Produzent sein.
Die deutsche Jury besteht in diesem Jahr aus Vorjahresteilnehmer Michael Schulte, Sängerin Annett Louisan (42), Singer-Songwriter Nico Santos (26), Musikmanager Joe Chialo und Sängerin Nicola Rost. Eine "Spokeperson" des jeweiligen Landes teilt die Punktevergabe der Jury nach allen Acts mit: "12 points go to...". Die geringeren Punktewertungen eins bis acht und zehn werden nur eingeblendet.
Im Finale sind alle Länder stimmberechtigt - auch die, die in den Halbfinals ausgeschieden sind. Im Halbfinale sind nur die Länder stimmberechtigt, die am jeweiligen Termin selbst auch antreten. Wer von den "Big Five" und dem Gastgeberland in den Halbfinals abstimmen darf, entscheidet das Los. Im ersten Halbfinale am 14. Mai geben Spanien, Frankreich und Israel ihre Stimme ab, im zweiten Halbfinale am 16. Mai dann Deutschland, Italien und Großbritannien.
Zu der Jurywertung kommt außerdem noch das Televoting hinzu: Hier kann das Publikum via Anruf, SMS oder App über ihre Favoriten abstimmen. Bisher bekam der Teilnehmer mit dem schlechtesten Televoting-Ergebnis zuerst sein finales Ergebnis. In diesem Jahr wird das jedoch geändert.
Reihenfolge der Televoting-Ergebnisse in diesem Jahr verändert
Das bisherige System der Bekanntgabe der Televoting-Ergebnisse sei laut "eurovision.de" vorhersehbar und deswegen nicht spannend. Der Sieger stehe schon fest, bevor überhaupt alle Punkte vergeben seien. In diesem Jahr bekommt der Teilnehmer, der von der Jury am schlechtesten bewertet wurde, das Televoting-Ergebnis zuerst genannt.
"Der siegende Act bekommt durch diesen kleinen Kniff den Applaus für sich allein", verspricht sich die European Broadcasting Union von der kleinen Änderung. Die Zeit der Spannung werde so ausgedehnt, denn "nur Menschen, die sehr gut im Kopfrechnen sind, könnten das Gesamtresultat wenige Sekunden vor den Millionen vor den Bildschirmen wissen".
Wer darf überhaupt am Eurovision Song Contest teilnehmen?
Viele stellen sich die Frage, warum auch Länder wie Israel, Aserbaidschan, Armenien und Georgien am ESC teilnehmen dürfen: Der ESC sei laut "eurovision.de" "kein European Song Contest, sondern ein Eurovision Song Contest." Die Eurovision sei der internationale Programmaustausch der European Broadcasting Union (EBU), der Europäischen Rundfunkunion. Die EBU ist ein Zusammenschluss von Rundfunkanstalten in Europa, Nordafrika und Vorderasien.
Als Mitglied der EBU müsse man einen nationalen Rundfunkdienst innerhalb der Europäischen Rundfunkzone betreiben - oder in einem Land, das Mitglied im Europarat ist. Diese Zone umfasse nicht nur europäische Länder wie Deutschland, Frankreich oder Italien, sondern auch Israel, Aserbaidschan, Armenien und Georgien. Deswegen dürfen auch diese Länder am ESC teilnehmen.
Das Musikspektakel im Fernsehen
Die Tickets für die Liveshows vor Ort sind in diesem Jahr im Vergleich zu den Vorjahren sehr teuer: Finalkarten kosten umgerechnet zwischen 280 und 490 Euro, für die Halbfinals zwischen 183 Euro und 305 Euro.
Man kann den ESC aber auch ganz bequem live von zu Hause auf dem Fernseher schauen. Die Halbfinals am 14. und 16. Mai sind auf dem ARD-Sender ONE zu sehen, außerdem auch auf eurovision.de. Das Finale am 18. Mai wird vom Ersten übertragen und ebenfalls auf ONE, eurovision.de und der Deutschen Welle ausgestrahlt. Alle Shows werden live ab 21 Uhr gesendet und von der langjährigen ESC-Stimme Peter Urban kommentiert.
Wem das noch nicht genug ist, der kann sich beim "Countdown für Tel Aviv" mit Barbara Schöneberger bereits um 20:15 Uhr am 18. Mai auf den ESC einstimmen lassen. Nach dem Finale wird um 0:45 Uhr außerdem noch die "Grand Prix Party" übertragen.