Doris Dörrie: Schaut dem Tod ins Gesicht!

Doris Dörrie
Doch wie geht Doris, die mit 40 Jahren Witwe geworden ist, selbst mit dem Tod um? Regisseurin Doris Dörrie (64) will dem Tod ins Gesicht blicken. Die Filmemacherin feierte einen ihrer größten Erfolge mit dem Kinofilm ‘Kirschblüten’, der 2007 erschien. Mit ‘ Kirschblüten & Dämonen’ hat sie nun eine Fortsetzung inszeniert, die sich mit dem Tod auseinandersetzt. Der Film spielt zehn Jahre nach dem Ableben der Protagonisten des Originals. Deren Sohn ist arbeitslos und alkoholkrank. Eine Frau namens Yu, die er kennen lernt, eröffnet ihm aber schließlich neue Perspektiven und schenkt ihm neuen Lebensmut. Dämonen werden größer Der Tod ist, das weiß auch Doris, ein ständiger Begleiter. Sie selbst ist mit 40 Jahren Witwe geworden, und findet es albern, den Tod aus dem Leben auszuschließen. Man könne ihm so oder so nicht entfliehen, wie sie in der ‘Brigitte Woman’ erklärt: "Man sollte nicht vor ihm davonlaufen, weil er sowieso schneller ist als man selbst. [...] Es ist besser, sich umzudrehen und ihm ins Gesicht zu schauen. […] Ich glaube, dass Dämonen eine Gemeinsamkeit haben - dass sie immer größer werden, wenn man sie nicht beachtet. Es kostet wirklich Mut, stehen zu bleiben und sie anzuschauen." Nichts ist selbstverständlich Doris Dörrie habe lange gebraucht, um mit ihrer Trauer nach dem Tod ihres Mannes umgehen zu können. Die Tragödie habe sie aber auch reifer und besonnener gemacht. Sie habe unter anderem gelernt, nichts als selbstverständlich anzusehen: "Allein schon dieses Wort [Witwe] hat mich sehr einsam gemacht. […] Und als ich wieder zurückkam aus dieser tiefen, traurigen Zeit, hat mich das alles nicht mehr interessiert, Altsein, Jungsein. [...] Ich war von da an immer nur froh, dass ich überhaupt älter werden darf. Und ich war sehr froh, dass ich 60 werden durfte." ‘Kirschblüten & Dämonen’ ist ab heute [7. März] in den deutschen Kinos zu sehen.