Erfolgsproduzent Nico Hofmann: Nicht im rechten Lager
Für seinen Quotenerfolg "Unsere Mütter, unsere Väter" musste Produzent Nico Hofmann harte Kritik einstecken. "Dass eine Person wie ich ins rechte Lager gerückt wird, hat mich extrem verletzt", sagt er nun im Interview.
Produzent Nico Hofmann (55, "Der Turm" ) hat ein Näschen für gute Stoffe und deren Umsetzung. Das hat er unter anderem 2013 mit dem erfolgreichen Dreiteiler "Unsere Mütter, unserer Väter" bewiesen. Doch die Quote allein interessiert den Wahl-Berliner nicht. Es ist die Kritik, die ihn beschäftigt. Vollkommen missverstanden fühlt er sich, wenn er "ins rechte Lager gerückt" wird, wie er im Interview mit der "Welt am Sonntag" erklärt. Einige Kommentatoren hatten ihm vorgeworfen, mit dem Film die Gräuel der Wehrmacht zu relativieren. "Nichts lag mir ferner", stellt Hofmann klar.
"Nackt unter Wölfen": Bei MyVideo können Sie den Trailer zum Film ansehen
Mit Spannung erwartet er nun die ersten Artikel über seine Roman-Neuverfilmung "Nackt unter Wölfen", die am Mittwoch im Ersten zu sehen sein wird. "Mich trifft jede Kritik", gibt Hofmann zu. "Ich werde sie wahrscheinlich alle lesen", sagt der Produzent - auch wenn ihm möglicherweise nur eine im Gedächtnis bleiben werde: Selbst wenn alle Kritiken "gut waren bis auf eine", erinnere er sich zehn Jahre lang garantiert "nur an diese eine schlechte".
"Ihr seid die Schande der Menschheit"
"Ihr seid die Schande der Menschheit", dieser Satz, den ein KZ-Häftling in Buchenwald am Schluss des Films schreit, sei übrigens nicht nur der zentrale Satz des Streifens. Es sei auch jener Satz, den er einst als 17-Jähriger seinen Eltern entgegengeschleudert habe. Darin stecke sein "ganzes Empfinden zu dieser nationalsozialistischen Vergangenheit", sagt Hofmann. Dementsprechend wäre es auch sein "größtes Glücksgefühl", wenn der Film "Nackt unter Wölfen" eine "Empathie für die Opfer auslöste"...