Film-Diva Margot Hielscher ist tot
Margot Hielscher ist im Alter von 97 Jahren in München gestorben. Sie zählte zu den letzten großen Leinwand-Legenden Deutschlands.
Margot Hielscher (1919-2017, "Heimweh nach dir") war eine der letzten deutschen Leinwand-Legenden. Nun ist die Schauspielerin und Sängerin mit den feurig roten Haaren tot. Am Sonntag ist sie laut "Bild"-Zeitung im Alter von 97 Jahren in München gestorben. Die gebürtige Berlinerin war während des Zweiten Weltkriegs eine der beliebtesten Darstellerinnen des deutschen Films. In den Jahren 1957 und 1958 trat Hielscher für die BRD beim Grand Prix Eurovision de la Chanson an. Sie landete mit "Telefon, Telefon" auf Platz vier und mit "Für zwei Groschen Musik" holte sie den siebten Platz.
In den 60er Jahren hatte Hielscher im Bayerischen Fernsehen sogar eine eigene Talkshow ("Zu Gast bei Margot Hielscher"), in der sie Hunderte von Promis begrüßte - unter anderem auch Romy Schneider. Insgesamt wirkte Hielscher, die seit 1942 im Münchner Stadtteil Bogenhausen lebte, in 60 Spielfilmen und über 200 Fernseh-Produktionen mit.
"Es ist kein Verdienst, wenn man so alt wird"
Noch im vergangenen Jahr sagte Hielscher kurz vor ihrem 97. Geburtstag zu "Bild", dass sie keinen Grund zur Euphorie habe. "Als ich 79 wurde, hatte ich mir nicht träumen lassen, dass ich einmal 97 werden könnte. Ich glaube, ich hätte es mir damals auch nicht gewünscht." In ihrer Familie sei niemand so alt geworden. "Warum also ausgerechnet ich", fragte Hielscher damals. "Ich finde, so alt zu werden, ist kein Grund zum Feiern. Schließlich ist es doch kein Verdienst, wenn man so alt wird."
Aus der Öffentlichkeit hatte sich die Film-Diva schon länger zurückgezogen. "Seit Jahren gehe ich zu keinem Event mehr", sagte sie im vergangenen Jahr. Solche Veranstaltungen hätten ihr nichts mehr gegeben und seien zu anstrengend gewesen. Wie Ihr Neffe Peter von Schall-Riaucour nun der "Bild" erzählte, sei er in den letzten Stunden an ihrer Seite gewesen. "Kurz vor ihrem Tod sagte sie noch zu ihrer Pflegerin: 'Ich leg mich hin, ich bin so wahnsinnig müde. Eine Viertelstunde später ist sie für immer eingeschlafen", so Hielschers Neffe, der noch anmerkte, dass Margots Mann Friedrich ebenfalls an einem 20. August gestorben sei.