Jahreshauptversammlung: Notarzteinsatz bei Hoeneß-Rückkehr

Er ist wieder da. Vor genau 938 Tagen ging Uli Hoeneß mit den Worten "Das war es noch nicht" ins Gefängnis. Nun wurde er als Präsident des FC Bayern mit überwältigender Mehrheit zurück ins Amt gewählt.
Unter tosendem Applaus, unter anderem der anwesenden Ehrengäste Edmund Stoiber (75) und Bayern-Trainer Carlo Ancelotti (57), ist Uli Hoeneß (64) auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München einmarschiert. Wenig Zweifel ließen die anwesenden Vereinsmitglieder daran, dass sie den Steuersünder nach abgesessener Haftstrafe wieder voll und ganz als ihren alten und neuen Präsidenten akzeptieren würden.
Doch bevor Hoeneß zurück in Amt und Würden bestätigt wurde, sorgte ein Arzteinsatz für Aufsehen. In einer der vorderen Reihen kollabierte ein Mann während der mehrstündigen Veranstaltung. Doch einer der Bayern-Ärzte vor Ort, der sich im Spielbetrieb auch um die Mannschaft kümmert, konnte dem Mitglied sofort helfen. Somit sorgte der Vorfall nur für eine kurze Verzögerung im Ablauf des Abends.
Emotional, aber ohne Tränen
Und dann betrat er das Podium, zwar ohne niedergeschriebene Rede, aber mit umso mehr zu sagen: "Vor gut zweieinhalb Jahren bin ich schon einmal hier gestanden. Und da wusste ich noch nicht, was aus mir wird", begann Hoeneß seinen Vortrag. Von zwei Familien redete er, der leiblichen Familie mit inzwischen vier Enkeln, nicht drei, wie er überall lese - alles Buben. Und der Familie des FC Bayern München.
"Das war es noch nicht", mit diesen Worten ging er vor genau 938 Tage aus der Versammlung und ins Gefängnis. Er habe einen riesen Fehler gemacht, aber auch alles, um den Fehler wieder gutzumachen: "Ich bitte sie um eine zweite Chance und verspreche Ihnen, dass ich alles tun werde, um ihre Erwartungen zu erfüllen", schloss er ab, verließ die Bühne und erntete tosenden Applaus und stehende Ovationen. Demensprechend deutlich viel auch seine Wahl als neuer Präsident aus.