Krimi-Tipps: Der Tod lauert überall
Wer nach spannender Urlaubs-Lektüre sucht, kann sich mit heimischen Lesestoff eindecken - oder sich bei internationalen Bestsellerautoren bedienen. Hier ein paar Tipps.
Deutsche Krimi- und Thriller-Fans finden unter heimischen Autoren jede Menge Lesestoff. Das hat zuletzt wieder einmal Sebastian Fitzek mit "Passagier 23" bewiesen, in dem Martin Schwartz auf einem Kreuzfahrtschiff das Rätsel um seine verschwundene Familie lösen will und auf noch viel mehr dunkle Geheimnisse stößt. Oder Rita Falk mit ihrem weniger nervenaufreibenden, aber liebenswerten "Zwetschgendatschikomplott", in dem Franz Eberhofer im Münchner Rotlichtmilieu ermittelt. Und auch Jan Weiler schickt in "Kühn hat zu tun" einen Polizisten ins Rennen, der es nicht nur mit einer übel zugerichteten Leiche vor seinem Garten, sondern auch noch mit jeder Menge Probleme innerhalb und außerhalb seines Kopfes zu tun hat. Aber natürlich haben die Bestsellerautoren außerhalb Deutschlands ebenfalls wieder jede Menge Leichen im Keller.
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Skandinavien
Nicht nur wenn der Däne Jussi Adler-Olsen seinen schrulligen Kommissar Carl Mørck auf die Verbrecher loslässt, ist Erfolg garantiert. In "Verheißung" ist Mørck auf der Suche nach einem Guru, den ersten Platz der Bestsellerlisten hat er schnell gefunden. Seinen ersten Thriller veröffentlichte der Norweger Frode Sander Øien unter dem Pseudonym Samuel Bjørk: In "Engelskalt" (Goldmann, 544 Seiten, 12,99 Euro) wird ein totes Mädchen in einem Wald gefunden - mit einem Springseil an einem Baum aufgehängt. Kommissar Munch will seine Kollegin Mia Krüger zu Hilfe holen - die gerade im Begriff ist, sich umzubringen.
Ähnlich düster und spannend geht es in Thomas Andreassons sechstem Fall "Tod in stiller Nacht" (KiWi-Paperback, 400 Seiten, 14,99 Euro) zu. Die Schwedin Viveca Sten lässt in ihrem neuen Roman eine bekannte Reporterin sterben. Die Ermittler tappen lange im (winterlichen) Dunkeln. Musste die prominente Kriegsberichterstatterin wegen ihrer Arbeit sterben oder steckt eine private Geschichte dahinter? Auch ein Sorgerechtsstreit mit ihrem Ex-Mann kann als Motiv nicht ausgeschlossen werden. Sicher ist, dass jemand auf der Suche nach etwas ist, das sich in Jeanettes Besitz befunden hat... Die Spuren führen aber nicht nur zur Familie der Toten, sondern auch zu einer fremdenfeindlichen Organisation. Thomas' Jugendfreundin Nora kämpft unterdessen mit einem geheimen Projekt in der Bank, das ihr sehr viel Kopfzerbrechen bereitet...
USA
J.A. Konrath hat mit "Der Chemiker" (AmazonCrossing, 344 Seiten, 9,99 Euro) gerade einen neuen Fall für Lieutenant Jacqueline "Jack" Daniels vorgelegt. Und auch dieses Mal hat sie es mit einem sehr gefährlichen Gegner zu tun: "Der Chemiker" ist ein Soziopath, der das Trinkwasser von Chicago vergiften will. Fünfzigtausend Menschen sind in Gefahr. Tess Gerritsen schickt ihre Leser in "Der Schneeleopard" (Limes Verlag, 416 Seiten, 19,99 Euro) unterdessen zwischen Boston und Botswana hin und her. Detective Jane Rizzoli und die Pathologin Dr. Maura Isles, bekannt auch durch die nach ihnen benannte TV-Serie, zieht es in die Wildnis. Die Leiche eines Tierpräparators wurde gefunden - ausgeweidet und aufgehängt wie eines seiner Beutetiere. In den Wäldern werden Knochenreste eines weiteren Opfers entdeckt. Die Spuren führen nach Afrika, wo die Teilnehmer einer Safari förmlich abgeschlachtet wurden.
Italien und Frankreich
Geboren ist Donna Leon in den USA, die Schriftstellerin lebt aber schon seit 1981 in Venedig - genau wie ihr berühmter Commissario Brunetti, dessen 23. Fall am 20. Mai erscheint. In "Tod zwischen den Zeilen" (Diogenes, 304 Seiten, 23,90 Euro) wird der Commissario zu einem ungewöhnlichen Tatort gerufen, der altehrwürdigen Biblioteca Merula. Wertvolle Folianten liegen aufgeschlitzt da, und der amerikanische Forscher, der ein Dauergast war, ist verschwunden. In Venedig, das einst auch eine florierende Bücherstadt war, entdeckt Brunetti eine eigenartige Welt: einen florierenden Schwarzmarkt für Bücher. Aber nicht nur Brunetti, auch Bruno, Chef de police, meldet sich zurück. Sein siebter Fall heißt "Provokateure" (Diogenes, 384 Seiten, 23,90 Euro). Martin Walker lässt darin einen autistischen Jungen aus Saint-Denis auf einer französischen Armeebasis in Afghanistan auftauchen. Der Junge will nach Hause - als Freund oder Feind? Dies herauszufinden ist die dringende Aufgabe für Bruno, ehe sich verschiedene Provokateure einmischen und alle in tödliche Gefahr bringen können.