Oliver Pocher und Co.: Diese Stars helfen direkt an der Ukraine-Grenze

Zahlreiche deutsche Stars haben sich an die Grenze zur Ukraine und auch direkt ins Land selbst gewagt, um dringend benötigte Hilfsgüter zu liefern.
Seit des russischen Angriffs auf die Ukraine fragt sich Privatperson bis Star des öffentlichen Lebens gleichermaßen, wie er oder sie den zahllosen Opfern des Krieges helfen kann. Einige berühmte Persönlichkeiten haben sich bereits direkt an die Grenze zur Ukraine oder sogar darüber hinaus begeben, um den Notleidenden die wichtigsten Hilfsgüter zu überreichen und den Fliehenden den Weg in die Sicherheit zu gewährleisten.
So etwa Stimmungssänger Matthias Distel (45), besser unter dem Namen seiner Kunstfigur Ikke Hüftgold bekannt. Er gründete die "Summerfield Kids Foundation" und brachte mit einem Team und mehreren Bussen benötigte Güter wie Nahrung und Hygieneartikel an die polnisch-ukrainische Grenze. Auf dem Weg zurück "haben wir 110 Personen nach Deutschland holen können", so Distel zur "Bild"-Zeitung. So viele wie möglich sollen folgen: "Derzeit sind wir gerade mit zwei weiteren Bussen an der Grenze, die eine Kapazität für 130 Personen haben."
"Schmerz und Wut"
Gemeinsam mit Evelyn Burdecki (33) und Mola Adebisi (49) hat sich auch Komiker Oliver Pocher (44) vor Kurzem auf den Weg gemacht. Über zwei Wohltätigkeitsorganisationen in Köln haben sie zusammen ebenfalls Hilfsgüter ins Krisengebiet gebracht.
Auf ihren jeweiligen Instagram-Accounts schilderten er und Burdecki nach der Rückkehr ihre Eindrücke vom Grenzgebiet. "Was ich hier erlebe, das werde ich in meinem ganzen Leben nicht vergessen. So einen Schmerz, so eine Wut und so eine Hilflosigkeit", sagt Burdecki, deren Eltern aus Polen stammen, in einer Insta-Story. "Es ist so traurig, so schrecklich, so unfassbar."
Pocher berichtet derweil in einem Instagram-Video, dass sie auch direkt in die Ukraine gefahren sind. Denn das sei derzeit der schwierigste Part - die Sachen auch in das vom Krieg gezeichnete Land zu bekommen, so der Komiker. "Irgendwann mussten wir über die Grenze. Was schon ein sehr mulmiges Gefühl war, wenn man über die Grenze fährt. Dann bist du mittendrin."
Mittendrin waren und sind weiterhin auch Tokio-Hotel-Schlagzeuger Gustav Schäfer (33) und Musikerkollege David Friedrich (32). Sie haben ebenfalls eine Hilfsaktion auf die Beine gestellt, mit der sie den Menschen, aber auch den Tieren in Not die rudimentärsten Dinge stellen. "Ich bin unfassbar stolz auf alles, was hier unter enormem Druck geleistet wird", schreibt Schäfer zu einem Bild, auf dem die freiwilligen Helfer und Fahrer der vollgeladenen Kleintransporter zu sehen sind. Es sei nach wie vor "nur ein Tropfen auf dem heißen Stein", mahnt er aber in einem Video. Das motiviere ihn und Friedrich jedoch umso mehr, "hier weiter zu machen".
Eine besondere Verbindung hat "Let's Dance"-Star Motsi Mabuse (40) zur Ukraine. Die Eltern ihres Mannes Evgenij Voznyuk (38) kommen von dort und leben in Charkiw, der zweitgrößten Stadt in der Ukraine. Erst vor Kurzem konnte er beide in Sicherheit auf der polnischen Seite der Grenze in die Arme schließen, wie ein Video zeigt, das RTL vorliegt.
So können Sie helfen:
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Geldspenden
Zahlreiche Hilfsorganisationen sind in der Ukraine tätig, leisten humanitäre Hilfe und sind auf Geldspenden angewiesen. Eine Liste, die laufend aktualisiert wird, stellt das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) zur Verfügung. In dieser sind besonders förderungswürdige Organisationen aufgenommen, die dafür das DZI-Spendensiegel erhalten haben. Dazu gehören zum Beispiel die UNO-Flüchtlingshilfe, das Deutsche Rote Kreuz, der Deutsche Caritasverband oder die Stiftung RTL - Wir helfen Kindern. Gespendet werden sollte ohne Zweckbindung, damit die Gelder flexibel eingesetzt werden können. So kann zum Beispiel auch Ländern geholfen werden, die Flüchtende aufnehmen.
- Sollte die Hilfsorganisation nicht über das Spendensiegel verfügen, rät das DZI dazu, die Kompetenz der Organisation genauestens zu überprüfen, damit das Geld auch ankommt und in der betroffenen Region wirksam und effizient Hilfe geleistet werden kann. Besonders bei Spendenaufrufen im Internet oder in sozialen Netzwerken ist Vorsicht geboten. Diesen sollte nur bei persönlichem Kontakt oder Verbindungen vertraut werden.
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Sachspenden und Freiwilligendienst
Viele Organisationen bitten seit einigen Tagen auch gezielt um Sachspenden. Dabei können sich die Spendende an Sammelstellen der örtlichen Wohlfahrtsverbände wie Deutsches Rotes Kreuz oder Caritas wenden. Auch lokale Sammlungen von Ukraine-Initiativen, Kulturzentren oder Vereine können Anlaufstellen sein, sofern diese laut DZI erkennbar die notwendige Logistik zum Transport der Sachspenden bereitstellen und über Ortskenntnisse und Kontakte in der Ukraine verfügen.
- Informationen über etwaige Initiativen bieten oftmals regionale, lokale oder städtische Plattformen wie "münchen.de", "koeln.de" oder "berlin.de". Ebenfalls beachtet werden sollten die von den Sammelstellen ausgegebenen Listen der am dringendsten benötigten Güter. Denn die Nachfrage nach Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleidung oder Decken kann unterschiedlich ausfallen. Bei einigen Vereinen können sich auch freiwillige Helfende melden (Fahrer, Dolmetscher usw.).
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Unterkunft
Schnelle und direkte Hilfe kann auch durch das zur Verfügung stellen von kostenlosen Unterkünften für flüchtende Menschen erfolgen. Dazu wurde bereits eine bundesweite Bettenbörse vom Elinor-Netzwerk, der GLS-Bank, der Suchmaschine Ecosia und der Spendenplattform Betterplace.org ins Leben gerufen: Auf "unterkunft-ukraine.de" können sich Hilfwillige mit ihren Daten und Infos zur Unterkunft anmelden.
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Im Formular können Aufenthaltszeiträume ab zwei Wochen gewählt werden. Auch Geflüchtete finden auf der Webseite die nötige Hilfe. Bei der Vermittlung von Schlafplätzen können ebenfalls Informationsangebote von Vereinen wie "Münchner Freiwillige - Wir helfen", Landkreisen oder Städten helfen.
Vergangenen Freitag war er in Richtung Grenze aufgebrochen, um Hilfsgüter zu liefern, die er gemeinsam mit Mabuse und zahlreichen Helfern gesammelt hatte. Seiner Frau musste er im Vorfeld der Aktion versprechen, "nicht in die Ukraine hineinzugehen", wie sie der "Bild" erzählt hatte.