
Als 1986 die Verfilmung von Michael Endes "Momo" in die Kinos kam, wurde die damals neunjährige Radost Bokel zum Leinwand-Star. Was heute aus ihr geworden ist, zeigt die Galerie.
Als 1986 die Verfilmung von Michael Endes "Momo" in die Kinos kam, wurde die damals neunjährige Radost Bokel zum Leinwand-Star. Was heute aus ihr geworden ist, zeigt die Galerie.
Nachdem ihre Mutter einen Ausreiseantrag aus der DDR erstellt hatte, durfte die damals fünfjährige Radost mit ihrer Familie nach Frankfurt ziehen. Ein wichtiger Schritt, denn dort sammelte sie ihre ersten Bühnenerfahrungen.
1985 dann das alles entscheidende Casting: Unter tausenden Bewerberinnen setzte sich Radost für ihre Rolle als Momo durch. An der Seite von John Huston, Mario Adorf und Armin Mueller-Stahl brillierte sie als junges Nachwuchstalent.
Der Kinofilm war ein voller Erfolg und brachte der jungen Schauspielerin nicht nur viele Fans, sondern auch jede Menge Auszeichnungen, darunter der Bambi (1986), der François-Truffaut-Preis (1986) und der Bravo Otto in Bronze (1986).
Auf den frisch gebackenen Kinderstar warteten nun etliche Film- und Serienrollen. Vielen Zuschauern ist sie beispielsweise auch aus der TV-Serie "Rivalen der Rennbahn" bekannt.
Die Liste ihrer Rollen wurde immer länger, denn Radost Bokel war bereits eine gefragte Schauspielerin. In ihrem zweiten Kinofilm "Bitte laßt die Blumen leben" spielte sie an der Seite von Klausjürgen Wussow und Hannelore Elsner.
Aus dem Programm war Radost Bokel einfach nicht mehr wegzudenken: Von Kindersendungen wie "Dingsda" (Bild) bis hin zu Krimiserien.
Aber nicht nur hierzulande hatte Radost großen Erfolg: Für die international produzierte Abenteuerserie "Das Geheimnis der Sahara" spielte sie gemeinsam mit Welt-Stars wie Andie MacDowell, Michael York und Ben Kingsley.
Ihr Mitwirken beim "Tatort" 1989 schien es ihr angetan zu haben. Fortan war Radost Bokel in Krimis wie "Doppelter Einsatz" (Bild) oder auch "Wolffs Revier" zu sehen.
Jung, aufgeweckt und schlagfertig: Radost spielte zwar gern in Krimireihen mit, war aber auch regelmäßig in Romanzen oder Familienserien zu sehen, wie "Für alle Fälle Stefanie", "Klinik unter Palmen" oder "Das Traumhotel".
Wenn Radost nicht als Schauspielern tätig war, verlieh sie ihre Stimme als Sprecherin für Zeichentrickfilme oder Hörbücher. Später tourte sie sogar für eine Lesung durch Deutschland.
Und wer so oft und viel in den Medien präsent ist, landet früher oder später auch in der Late Night-Show von Entertainer-Legende Harald Schmidt.
Nicht nur bei Harald Schmidt war Radost Bokel gern gesehener Gast, auch viele weitere Talksendungen luden die Schauspielerin ein. Diese hat sich zunehmend vom jungen Mädchen zur eleganten Frau entwickelt - und auch gern mal ihren Look gewechselt.
Ob brünett oder blond, Radost macht immer eine gute Figur und zögerte nicht lange, als es um den Einzug ins Dschungelcamp ging. 2012 nahm sie an der sechsten Staffel "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" teil und belegte den 7. Platz.
Nur vor der Kamera zu stehen, reicht der Schauspielerin allerdings nicht. Denn Singen gehört auch zu ihren Talenten: 2004 veröffentlichte sie ihre Single "Frei zu sein".
Auch wenn sie inzwischen viel mehr gemacht hat als nur "Momo" zu spielen, bleibt sie vor allem für diese Rolle bekannt und beliebt. Zu ihren treuesten Fans gehören dennoch nicht nur die jüngsten unter ihnen.
Das große Medieninteresse blieb auch den Magazinen nicht verborgen: Schon 1997 erhielt sie eine Fotostrecke in der MAX, 2004 in der FHM, 2008 in der Maxim und schließlich 2013 auch im Playboy.
Privates gibt Radost Bokel nicht viel von sich preis. Wohl aber, dass sie 2008 den US-amerikanischen Soulsänger Tyler Woods geheiratet hat. 2009 bekam das Paar einen Sohn, doch schon 2015 wurde die Ehe wieder geschieden.
Von Michael Ende zu Karl May: Als Winnetous Schwester Nscho-tschi spielte Radost 2012 bei den Karl-May-Festspielen mit.
Ein Thema, dass der jungen Frau besonders am Herzen liegt, ist der Tierschutz. Seit 2012 unterstützt sie die Organisationen BMT (Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.) und Tasso e.V., für dessen Aktion „Goldene Pfote 2012“ sie als Schirmherrin fungierte.
Zuletzt machte Radost Bokel mit ihrer Rolle in dem umstrittenen Dokumentarfilm "Hanau" (2022) Schlagzeilen. Darin spielt sie eines der Opfer vom rassistisch motivierten Attentat in Hanau 2020. Hintergrund sind ihre eigenen Erfahrungen mit Fremdenhass. 2017 wurden sie und ihr Sohn im Supermarkt rassistisch beschimpft und der Hitlergruß gezeigt. Die Auseinandersetzung mit dem Anschlag hält Radost daher für wichtig. Angehörige der Opfer halten den Film dennoch für pietätlos.
Anfang 2023 suchte Radost Bokel in der TV-Show "Promi First Dates" nach einer neuen Liebe. Und tatsächlich hatte die Kuppel-Sendung mit Moderator Roland Trettl dem Glück auf die Sprünge geholfen. Radost lernte in der Show einen Mann kennen. Seitdem postet die Schauspielerin auf Instagram verliebte Fotos mit ihrem neuen Freund.