So verlief die Trauerfeier für Muhammad Ali
Die Welt hat sich vom größten Boxer aller Zeiten verabschiedet. In einer bewegenden, aber auch humorvollen Trauerfeier wurde Muhammad Ali am Freitag gedacht.
Die Trauerfeier für Muhammad Ali (1942 - 2016, "Greatest Of All Time") in seiner Geburtsstadt Louisville im US-Bundesstaat Kentucky begann mit über einer Stunde Verspätung. Als letzter Ehrengast traf der ehemalige US-Präsident Bill Clinton gemeinsam mit der Witwe von Muhammad Ali, Lonnie Ali, im Muhammad Ali Center ein. Doch zuvor sorgte noch ein Eklat um den türkischen Staatspräsident Erdogan für Aufsehen. Dieser hätte eigentlich auf der Trauerfeier eine Rede halten sollen. Aus zeitlichen Gründen im Ablauf der Zeremonie wurde Erdogans Redeplatz jedoch gestrichen. Trotzdem flog er nach Kentucky um an einer muslimischen Gebetszeremonie teilzunehmen. Vor der eigentlichen Trauerfeier reiste er dann aber ab. Es habe Differenzen mit den Veranstaltern gegeben, hieß es in türkischen Medien.
Eröffnet wurde die Trauerfeier von einem muslimischen Geistlichen mit Versen aus dem Koran. Vertreter verschiedener Glaubensrichtungen waren anwesend. Auch ein Priester sowie ein Rabbiner sprachen zu den über 16.000 Gästen. In den diversen Reden wurde dabei nicht nur dem Boxer Muhammad Ali gedacht, sondern im Sinne Alis auch viele politische Botschaften ausgesprochen (u.a. Gleichberechtigung von Weißen und Afroamerikanern vor dem Gesetz). Zwischendrin ertönten aus dem Publikum immer wieder laute "Ali, Ali, Ali" Sprechchöre.
Clinton ehrt Ali vor allem für seine Tapferkeit
Eine äußerst launige Rede hielt der US-Schauspieler und Komiker Billy Crystal, der mit lustigen Anekdoten an Ali erinnerte. Dafür erntete er viele Lacher aus dem Publikum. Nach gut drei Stunden hielt dann der ehemalige US-Präsident Bill Clinton die Abschlussrede der Trauerfeier. In seiner knapp zehnminütigen Ansprache ehrte Clinton vor allem den Menschen Ali, der sich nach seiner Boxkarriere auch durch seine Parkinson-Krankheit nicht einschränken ließ. Ihm sei vor allem ein Bild in Erinnerung, als Ali bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta das Olympische Feuer entzündete, obwohl ihm das aufgrund seiner Krankheit größte Anstrengung gekostet hatte. Die Trauerfeier endete anschließend mit einer Schweigeminute für Muhammad Ali und einem gemeinsamen Gebet.
US-Präsident Barack Obama war bei der Trauerfeier übrigens nicht persönlich anwesend. Er ließ sich von seiner engsten Beraterin, Valerie Jarett, vertreten. Vor der Zeremonie führte ein Trauerzug durch Louisville an Orten aus Alis Kindheit vorbei. Tausende Fans säumten die Straßen, um vom größten Boxer aller Zeiten Abschied zu nehmen. Hollywood-Star Will Smith und Ex-Boxweltmeister Mike Tyson zählten zu den Sargträgern.