Verhaftung in London: Wird WikiLeaks-Gründer Julian Assange jetzt ausgeliefert?

Julian Assange
Die USA haben bereits Anklage wegen Hackings erhoben. Die Festnahme von Julian Assange (47) am Donnerstagmorgen [11. April] war erfolgt, nachdem die ecuadorianische Botschaft ihm das Asylrecht entzogen hatte. Zuvor hatte sich der Präsident des südamerikanischen Landes, Lenín Moreno (66), vom britischen Außenminister Jeremy Hunt (52) zusichern lassen, dass dem WikiLeaks-Gründer keine Folter oder gar die Todesstrafe drohe.
Seit 2012 in der ecuadorianischen Botschaft
Julian Assange befand sich seit 2012 in der ecuadorianischen Landesvertretung, weil er damit eine Auslieferung an Schweden verhindern wollte, wo ihm sexuelle Übergriffe vorgeworfen werden. Seine eigentliche Befürchtung gilt jedoch einer anschließenden Auslieferung an die Vereinigten Staaten, die den Hacker und Gründer der Organisation WikiLeaks beschuldigt, Dokumente veröffentlicht zu haben, die als top secret klassifiziert sind. Als Grund für seine Verhaftung gab die Londoner Metropolitan Police zunächst eine Verletzung der Kautionsauflagen an. Später hieß es zudem, man habe den Aktivisten auf Bitten der USA hin festgenommen. Diese sollen bereits seine Auslieferung beantragt haben. Zudem wurde bereits Anklage wegen eines Hacking-Vorgangs ins Verteidungsministerium Pentagon erhoben.
Hat Julian Assage noch Unterstützer?
Julian Assange ist in vielen Lagern umstritten. Einst galt er als Held im Kampf um Informationsfreiheit, der mit seiner Organisation WikiLeaks Licht in die dunklen Machenschaften von Regierungen und Geheimdiensten brachte, indem er der Welt geheime Dokumente zuspielte. Doch viele seiner einstigen Verbündeten distanzieren sich mittlerweile von dem Australier, dem nach Jahren in der ecuadorianischen Botschaft ebenfalls unlautere Absichten und eine Zusammenarbeit mit Moskau vorgeworfen werden. Die Anwältin der beiden schwedischen Staatsbürgerinnen, die Assange sexuelle Übergriffe vorwerfen, begrüßte derweil die Verhaftung, während Rafeal Correa (56), der ehemalige Präsident Ecuadors, seinem Nachfolger Verrat vorwarf. Jetzt bleibt abzuwarten, wie US-Präsident Trump (72) auf die Verhaftung reagiert. Sollte Julian Assange ausgeliefert und des Hackens für schuldig befunden werden, drohen ihm rund fünf Jahre Haft - doch ob das die einzige Anschuldigung bleibt, ist fraglich.