Luzern-Tatort "Zwei Leben" holt ordentliche Quote
Tatort aus Luzern: Flückiger (Stefan Gubser) kann auf eine solide Quote anstoßen. © ARD Degeto/SRF/Daniel Winkler
Ist der Ruf erst ruiniert...: Der Tatort aus Luzern ist auf den hinteren Plätzen der Quoten-Tabelle normalerweise festgezurrt, noch immer leiden die Schweizer an den unterirdischen Fällen zu Beginn. Doch "Zwei Leben" holte gestern beachtliche 8,46 Millionen Zuschauer und einen Anteil von glatten 25% und ist damit der zweitbeste Luzern-Tatort aller Zeiten. Für andere Schauplätze eine solide Durchschnitts-Quote, für die Schweiz ein Erfolg.
Das "Erfolgs"-Rezept in Luzern sind Geschichten mit einer psychologischen Komponente, die mehr sein wollen als ein reiner Kriminalfall. Angefangen beim Sniper-Tatort mit Antoine Monot Jr. (übrigens der bislang quotenbeste Luzern-Fall), dem Sterbehilfe-Drama "Freitod" und jetzt der Geschichte um Suizide und die Folgen für zufällig Beteiligte. Schwere Stoffe, gefilmt in einem düsteren braun-grau und begleitet vom getragenen Ernst der Ermittler. Nur Reto Flückiger (Stefan Gubser) darf zwischendurch mal zu seiner Geliebten auf einen Wein entwischen.
Der durchaus ehrenwerte Ansatz in " Zwei Leben", das Leid von Busfahrer und Ex-Lokführer Beni (Michael Neuenschwander) nach dem wiederholten Suizid vor seinen Augen aufzuzuzeigen, geht aber leider in der trägen Erzählweise unter. Fast eine Stunde lang ist nicht ganz klar, wohin es gehen soll. Am Ende dann gerät das eigentlich zentrale Thema angesichts der wirren Auflösung um den schein-toten Baulöwen in Thailand komplett unter die Räder.
In Luzern wird leider immer noch Tiefe mit Trägheit und Tragik mit Tristesse verwechselt. Es fehlen die Hingucker und Spannungsmomente gelungener Krimis, stattdessen versinken die Fälle leider allzuoft in einem Melancholie-Brei. Ähnlich sahen es auch viele Twitter-Nutzer - die Kommentare gingen fast nur in eine Richtung.
Das sagt Twitter zum Tatort aus Luzern
Ja, ja, den besten Ruf hat er nicht, der Tatort aus Luzern...
...was auch, aber nicht nur an der gewohnt miserablen Synchronisation liegt.
Langweiliger Tatort = viel Zeit für gute Tweets