Tatort Berlin: Janz schön fawirrend, wa?
Stadt der Gegensätze: Im Tatort "Amour fou" zeigt sich Berlin idyllisch und abstoßend, offen und beschränkt zugleich. © rbb/Andrea Hansen
Vier ganze Fälle lang dauerte es, bis die Vorgeschichte der Berliner Tatort-Kommissare einigermaßen auserzählt war. Nun, in "Amour fou", haben es die beiden Ermittler erstmals mit einem Fall ohne persönliche Verwicklungen zu tun. Mit 7,9 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 24,8 % setzt jedoch auch dieser Tatort den Abwärts-Trend bei den Berlinern fort.
Doch die Verwicklungen kommen im Laufe der Zeit hinzu, der offenbar bisexuelle Karow (Mark Waschke) ist ein wenig zu interessiert am vermeintlichen Witwer Armin (Jens Harzer). Ob rein beruflicher Flirt oder mehr, bleibt schleierhaft, ebenso wie die Verbindung zur Gerichtsmedizinerin. Von der für Berlin doch etwas überraschenden Homophobie ist Karow auch weniger überrascht als Nina Rubin (Meret Becker). Die hat beinahe eine heile Welt zuhause, bis der heimgekehrte Gatte vorschlägt, nach Straubing zu gehen.
Der eigentliche Fall trieft zwar vor Klischees, kann aber zumindest einige Zuschauer am Ende doch noch überraschen. Nicht jede Figur wirkt stimmig, doch die Grund-Story ist mit der Ausgewogenheit zwischen Krimi und Sozialstück durchaus gelungen. Einen dicken Pluspunkt gibt es für die Kamera, die zwischen Berlin-verliebten Panoramen und detailverliebten Einstellungen variiert.
Ohne den mysteriösen Hintergrund wirken die Berliner dennoch etwas unsicher. Wo in den ersten Fällen der Privatkram der Ermittler den eigentlichen Fall in den Hintergrund drängte, ist die Lücke in " Amour fou" noch nicht ganz gefüllt.
Das sagt Twitter zum Tatort "Amour fou" aus Berlin
Was der Tatort gestern nicht konnte: Klischees vermeiden.
Was der Tatort gut konnte: Twitter zum Wortspiel-Battle animieren!
Die Resonanz war eher durchwachsen...