Vampir-Tatort aus Bremen: Bella Lürsen und Edward Stedefreund

Tatort Bremen: Der Vampir-Krimi "Blut" sorgt für Rätselraten und Diskussionen. © Radio Bremen/Christine Schröder
Schon wieder ein Experimental-Tatort? Hat Sabine Postel deswegen in einem Interview kürzlich ihren Frust über die Entwicklung der Reihe abgelassen? Der Bremer Fall "Blut" erinnerte zu Beginn an den abstrusen-Horror-Tatort aus Frankfurt vor rund einem Jahr, doch den Machern gelang es, einen zufriedenstellenden Dreh zu finden. Das kam auch bei vielen Zuschauern gut an, die positive Resonanz war deutlich stärker als die Kritik.
Der Tatort " Blut" (Buch und Regie: Philip Koch) schafft den Spagat zwischen Genre-Film und normalem Krimi. Mit einfachen, aber wirkungsvollen Suspense-Elementen wird dem Zuschauer eine Bedrohung suggeriert, die es nach rationalen Maßstäben gar nicht geben kann. Sehr simpel, aber gut gemacht. Zudem suhlt sich der Film lustvoll in Genre-Zitaten, auf Tatort-Level heruntergebrochen. Der Holzpflock ist ein Besenstiel, das düstere Vampir-Schloss ein heruntergekommenes Häuschen, der hinkende Diener ein schwerkranker Mann.
Clever: Die surrealen Elemente entpuppen sich alle im Nachhinein als Träume. Und als Stedefreund (Oliver Mommsen) gebissen wird, steht kurz die Frage im Raum, ob das wirklich die Exit-Strategie kurz vor dem Ende des Bremen-Tatortes sein kann. Stedefreund beginnt, sich zu fragen ob es möglicherweise wirklich Vampire gibt, während Inga Lürsen (Sabine Postel) die Stimme der Vernunft bleibt.
Trotz einiger offener Fragen gelingt es dem Tatort dann, am Ende eine einigermaßen einleuchtende - wenn auch reichlich weit hergeholte - Auflösung zu präsentieren. Ein Fall, der sicherlich nicht jedem liegt, aber eines der wenigen Beispiele wie es gelingen kann, Übernatürliches in einem Tatort zu verpacken. Mit 8,3 Millionen Zuschauern und 23 % Marktanteil ein solides Ergebnis für den vorletzten Tatort mit Lürsen und Stedefreund.
Die besten Kommentare zum Tatort aus Bremen
Nicht nur der Tatort kann aus dem Vampir-Genre zitieren:
Zwischen echtem Gruseln und Gelächter war alles dabei:
Und noch ein gar nicht so abwegiger Gedanke zum Schluss.