Diese "Tatort"-Mörder blieben im Gedächtnis

Das "Tatort"-Sommerloch klafft nach wie vor. Zeit, ein wenig nostalgisch zu werden. Denn "Tatort"-Mörder gibt es viele, doch nur wenige bleiben wirklich im Gedächtnis. Wir stellen die beeindruckendsten Täter-Darstellungen vor.
In über 900 Folgen wurden "Tatort" -Fans Zeuge von zahlreichen Morden und lernten eine lange Liste von Tätern kennen. Manche davon sind schnell vergessen, andere bleiben noch lange in Erinnerung. Wir stellen unsere Top Fünf der denkwürdigsten Täter vor.
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Hinnerk Schönemann in "Franziska" (2014)
Die Kölner Folge "Franziska" stellte eine Premiere in der "Tatort"-Geschichte dar. In der Folge wird die Titelheldin, die von Tessa Mittelstädt gespielte langjährige Assistentin von Schenk und Ballauf, von dem Gefängnisinsassen Daniel Kehl als Geisel genommen, gefoltert und schließlich erdrosselt. Der Film wurde als zu brutal für die Primetime eingestuft und auf den Sendeplatz von 22:00 Uhr verlegt. Über diese Entscheidung scheiden sich bis heute die Geister, nicht aber über Hinnerk Schönemann, der sich als unberechenbarer und bedrohlicher Mörder ins Gedächtnis brannte.
Lars Eidinger in "Borowski und der stille Gast" (2012)
Ein Novum machte auch "Der stille Gast" möglich, in der Kurierfahrer Kai Korthals unbemerkt in die Wohnungen von Frauen eindringt und ihr heimlicher Mitbewohner wird, bis er sie schließlich tötet. Die Folge ist nicht nur wegen des eindringlichen Spiels von Lars Eidinger eine Ausnahmeerscheinung. Dass der Täter am Schluss entkommen konnte, bot die Möglichkeit für eine weitere "Tatort"-Premiere: In "Borowski und die Rückkehr des stillen Gastes", die 2016 ausgestrahlt werden soll, gibt es ein Wiedersehen mit dem unheimlichen Mörder.
Milan Peschel in "Weil sie böse sind" (2010)
Milan Peschel blieb nicht nur in Erinnerung, weil er bei seinen Morden mit Schwiegermutter-Liebling Matthias Schweighöfer gemeinsame Sache machte, sondern auch, weil er einer der wenigen Täter ist, den die Kommissare nicht überführen konnten. Vor allem aber erregte Peschel als alleinerziehender Vater so viel Mitgefühl, dass manche Zuschauer darüber nicht unglücklich gewesen sein dürften. Sowohl Peschel als auch Schweighöfer als eiskalter Millionärssohn erhielten viel Lob und mehrere Preise für ihre Darstellung.
Matthias Brandt in "Stirb und werde" (2004)
Matthias Brandt spielte Stefan Gärtner, der seine ausnahmslos hochbegabten Opfer einbalsamierte und am Tatort wie Kunstwerke inszenierte. Als ebenbürtiger Gegner stellte der kultivierte und gebildete Psychopath Borowski in seinem dritten Fall vor eine große Herausforderung. Brandt, der heute in "Polizeiruf 110" auf der anderen Seite der Ermittlungen steht, brillierte in einer seiner ersten Fernsehrollen und ließ dem Zuschauer eiskalte Schauer über den Rücken laufen.
Curd Jürgens in "rot-rot-rot" (1978)
Zum Schluss ein Ausflug in die früheren Tage der Reihe. Zur Erstausstrahlung der 83. Folge dürften viele "Tatort"-Fans noch nicht einmal geboren sein, doch hält der Neujahrs-"Tatort" von 1978 dank der spärlicheren Programmauswahl bis heute den Rekord der meisten Zuschauer. 26,57 Millionen Menschen sahen damals zu, was nicht zuletzt am Täter gelegen haben dürfte. Den Frauenmörder, der sich am Ende das Leben nimmt, spielte Curd Jürgens, der wenige Monate zuvor noch als James-Bond-Bösewicht in "Der Spion, der mich liebte" zu sehen war. Seinen alkoholkranken Sohn spielte übrigens der damals 20-jährige Christian Berkel.