Ken Duken: "Internet-Dating wäre nichts für mich"

Die dritte Staffel der deutschen Serie "Add a Friend" läuft seit dem 6. Oktober im deutschen Pay-TV-Sender TNT Serie. Für Hauptdarsteller Ken Duken ist dies derzeit nicht die einzige Rolle. Im Interview verrät er: "Die Figur, die wie eine Schablone über mich gepasst hätte, habe ich noch nicht gespielt."
Er zählt zu den gefragtesten Schauspielern hierzulande: Ken Duken (35, "Laconia" ). Derzeit ist der gebürtige Heidelberger in der dritten Staffel von "Add a Friend" auf TNT Serie zu sehen und auch sonst kann er sich vor Rollenangeboten kaum retten. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht er über seine Serienrolle und schildert seine Meinung zu sozialen Netzwerken.
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In den ersten beiden Staffeln von "Add a Friend" spielen Sie Felix, der nach einem Unfall ans Bett gefesselt ist. In der dritten Staffel darf er das Krankenhaus verlassen - Waren Sie froh, wieder richtig in Aktion treten zu können?
Ken Duken: In erster Linie war ich über die Entwicklungsmöglichkeiten von Felix sehr froh. Wo hat man schon die Gelegenheit, einer Figur vergleichbare Wendungen zu geben. Dass ich mich bewegen durfte, war jetzt nicht so ungewöhnlich für mich, das durfte ich schon bei dem einen oder anderen Film vorher.
Wie hat sich die Umstellung vom bettlägerigen zum bewegungsfreien Felix gestaltet?
Duken: Von Anfang an wollte Felix einfach nur raus aus dem Krankenbett und je länger es gedauert hat und je mehr er zurückgeworfen wurde, desto größer war der Kontrollverlust über sich. Ich habe in ihm immer eine Art Donald Duck Charakter gesehen, der von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt.
Wie schwer war es, sich in die Rolle des Felix hineinzufühlen, da Sie die Schauspielkollegen nicht in Person vor sich hatten?
Duken: Anfang der ersten Staffel war es schon sehr gewöhnungsbedürftig. Man hat ja nur diesen Monitor vor sich und teilweise sieht man die Kollegen aus technischen Gründen gar nicht, aber wie das so im Leben ist, man gewöhnt sich an alles.
Felix ist nach Brasilien ausgewandert - Sie selbst sind auch viel unterwegs: Wie sehr pflegen Sie Kontakte über soziale Netze?
Duken: Für mich sind soziale Netzwerke eine Plattform und eine schöne Möglichkeit mit Menschen in Kontakt zu treten, die man aus den Augen verloren hat oder eben sonst nicht treffen kann. Freunde und Familie treffe ich, oder ruf ich an, das ist für mich greifbarer.
Was sind für Sie die Vor- und Nachteile von sozialen Netzwerken?
Duken: Die Vorteile sind für jeden individuell verschieden, man kann soziale Netzwerke ja nutzen, wie man sie für sich benötigt. Nachteile sind für mich nur, wenn sie sich zu einer elektronischen Hundeleine entwickeln oder man sich von ihnen fremd bestimmen lässt.
Wenn Sie Urlaub machen, bleiben Sie für die Zeit auch mit ihrer Familie, ihren Freunden in Kontakt oder sind Sie eher der Typ, der zumindest an freien Tagen komplett seine Ruhe haben will und sein Handy zur Seite legt?
Duken: Ich bin dann eher Typ zwei.
Felix nähert sich in "Add a Friend" seiner Jugendliebe online an: Was halten Sie vom Internet-Dating?
Duken: Ich bin seit 14 Jahren verheiratet, da lief das alles noch über den persönlichen Kontakt. Es scheint mittlerweile aber ziemlich normal geworden zu sein. Für mich wäre das nichts.
Besteht die Möglichkeit, dass wir Sie bald wieder in einer Serie zu sehen bekommen oder bleibt "Add a friend" (erstmal) eine Ausnahme?
Duken: Vor ein paar Jahren wollte ich überhaupt keine Serie machen, aber mittlerweile gibt es gerade durch die horizontale Erzählweise viele Möglichkeiten, die es früher nicht gab. Man kann Figuren in Richtungen entwickeln und sich um Details bemühen, für die man in einem Film nicht ansatzweise die Zeit hätte. Generell sind der Mut und die Innovation im Fernsehen heutzutage größer als im Kino. Es kommt bei mir aber immer auf die Rolle an und die Macher, die involviert sind.
Mit welcher Ihrer bisherigen Rollen konnten Sie sich am Besten identifizieren?
Duken: Jede Rolle hatte sicherlich so ihre Schnittmenge, aber die Figur, die wie eine Schablone über mich gepasst hätte, habe ich noch nicht gespielt.
Welche Film- und TV-Projekte stehen für Sie als Nächstes an?
Duken: Derzeit laufen "Northmen - A Viking Saga" und "Coming In" in den Kino. und gegen Ende des Jahres startet "Arletty "in Frankreich und "Max und Helene" in Italien. Im Januar läuft "Frau Müller muss weg" von Sönke Wortmann im Kino.