"Promi Big Brother": Beste Trash-Show seit dem Dschungelcamp 2013?
Ist die aktuelle "Promi Big Brother"-Staffel die beste Trash-TV-Show seit dem Grimme-Preis-nominierten Dschungelcamp 2013? Fünf Gründe, die dafür sprechen.
"Promi Big Brother" (Sat.1) läuft zwar erst seit Freitag (2.9.) und doch kann man schon jetzt behaupten, dass den Machern ein Top-Trash-TV-Format gelungen ist. Innerhalb dieses beliebten Neo-Genre-Kosmos lässt sich die aktuelle Staffel gut und gern mit dem Erfolgsmodell RTL-Dschungelcamp vergleichen. Freilich nicht mit den jüngsten, eher faden Ausgaben. Sicher aber mit jener aus dem Jahr 2013, in dem "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" sogar für den renommierten Grimme-Fernsehpreis nominiert war. Fünf Gründe, warum "PBB" mindestens mithalten kann:
Top-Kriterium: Unterhaltung
"Promi Big Brother" gelingt, was viele Trash-Formate meist nur wollen: Die Sendung ist richtig unterhaltsam. Für großes Erstaunen und echte Lacher sorgte am Montagabend die derbe verbale Auseinandersetzung zwischen Prinz Marcus und Edona James samt der Schlichtungsversuche der anderen Kanalisationsbewohner. Ben Tewaag ("313") erklärt danach im Sprechzimmer: "Die Zuschauer denken vielleicht, dass es ein paar Ausschnitte sind oder alles gut zusammengeschnitten ist. Aber dass es das volle Programm ist, kann ich nur bestätigen. Es ist fast die ganze Zeit so."
Interessante Bewohner
Die engagierten Promis sind tatsächlich interessante Figuren und fast jeder hat für sich allein schon einen hohen Unterhaltungswert, im Zusammenspiel aber wird's richtig bunt. Besonders hervorzuheben sind zum aktuellen Zeitpunkt diese vier Bewohner:
Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet Ben Tewaag, von dem man vor dem Einzug vor allem Krawall-Nachrichten lesen konnte, ist einer der Ruhepole in der TV-Show. Seine Kommentare sind witzig und treffend: "Das hat manchmal bisschen eine Tendenz zur Klapsmühle." Mahnungen wie "es kann nicht sein, dass man sich hier die Köpfe einschlägt", klingen aus seinem Mund überraschend vernünftig. Auch seine Analysen sind interessant: "Sie [Edona] sieht sich in der Opferrolle und benutzt diese Opferrolle sehr gerne, um massiv auszuteilen." Alles in allem wird Ben Teewag nicht vorgeführt, was man vor Show-Beginn wegen seines Bad-Boy-Images hätte meinen können. Er wirkt vernünftig, in sich ruhend und ganz klar.
Und wenn er und Prinz Marcus dann noch über ihre jeweiligen Knasterfahrungen sprechen, ist den beiden Männern fast anzumerken, dass sie - sicher nicht unverschuldet - schon viel erlebt haben.
Wer vorher noch kein Fan von der selbstbewussten und schlagfertigen Natascha Ochsenknecht war, dürfte es spätestens mit dieser Show werden, denn das Multitalent ist der andere große Ruhepol in der Show. Sie weiß, wann eine Grenze überschritten wird und greift im entscheidenden Moment ein. Auch sie nimmt die Show angenehm ernst; das steckt an.
Ebenfalls eine auffallende Bewohnerin ist das Quoten-Nackedei: sexy Jessica Paszka. Bei ihren kreisrunden Busen ist eine OP zwar nicht mit Sicherheit auszuschließen, dafür ist ihr Gesicht angenehm natürlich. So schaut man der hübschen Essenerin auch als nicht Busen-Fetischist gern beim Schaumbaden, Plappern und Lachen zu.
Trash-Format mit Format
Edona James ist aus dem Container geflogen. "Sie hat zu oft gegen die Regeln verstoßen", lautete die Erklärung des Senders. Und tatsächlich hat man derart wilde Auseinandersetzungen wie zwischen Prinz Marcus und Edona - überspielt von einem Dauerpiepsen - selten gehört. Ähnlich unter der Gürtellinie waren auch die Beschimpfungen, die Edona für Isa Jank übrig hatte: Der prophezeite sie gar, dass diese in der Kanalisation "verrecken" werde. "Nicht tolerierbarer" befand der "große Bruder" aus dem Off... Quasi ein Novum im deutschen Trash-TV.
Spiele statt Ekel-Prüfungen in der Duell-Arena
Ekelige Speisen verzehren und in mehr oder weniger viel Schlamm, Dreck oder Getier gelbe Sterne sammeln - welcher Trash-TV-Fan das noch nie sehen konnte oder schon lange nicht mehr sehen kann, für den ist "Promi Big Brother" eine echte Wohltat. Hier duellieren sich die Kontrahenten in einfachen Party-Spielchen: Am Montag gab's beispielsweise eine Abwandlung des 80er-Jahre Kultspiels "Senso" mit Menschen zu sehen.
Der unaufgeregte Moderator
Ein fünfter Aspekt, warum sich diese Trash-TV-Sendung so wohltuend abhebt, ist der Moderator. Werden die Lästerattacken von Couch-Kommentatorin Désirée Nick allzu platt oder fies, stimmt der charmante Jochen Schropp nicht mit ein. Und auch sonst fungiert er als angenehm normales und natürliches Bindeglied zwischen den wilden Welten.
"Promi Big Brother" läuft noch bis zum 15.September täglich um 22.15 in Sat.1. Das große Finale steigt am Sonntag, den 16. September um 20.15 Uhr.