"Tatort"-Crashkurs für Einsteiger

Der "Tatort" gehört zu den beliebtesten Formaten im deutschen TV. Wer noch kein eingefleischter Fan ist, kann sich auch jetzt noch schlau machen, bevor die neue Saison am 6. September beginnt. Hier erfahren Sie alles, was man über die Krimi-Reihe wissen sollte.
Der "Tatort" ist die Lieblingsbeschäftigung der Deutschen am Sonntagabend, fast immer Quotensieger und die am längsten laufende Krimi-Serie im deutschsprachigen Raum. Seit 1970 wird der Krimi immer Sonntagabends um 20:15 Uhr im Ersten, in ORF 2 und SRF 1 ausgestrahlt. Den allerersten Fall namens "Taxi nach Leipzig" löste damals Walter Richter als Kommissar Trimmel.
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Top fünf der Ermittler-Teams
Derzeit sind die Ermittler Thiel und Boerne (Axel Prahl und Jan Josef Liefers) aus Münster das beliebteste Duo. Ihre Folgen erreichen stets eine Quote von über 10 Millionen Zuschauern. Ihnen folgt Nick Tschiller, der von Til Schweiger (51, "Honig im Kopf") verkörpert wird und in Hamburg sein Revier hat. Die 10 Millionen Marke knackt auch regelmäßig Charlotte Lindholm in ihrem Hannover-"Tatort". Die Ermittler Ballauf und Schenk (Klaus Behrendt und Dietmar Bär) aus Köln, sowie Borowski und Brandt (Axel Milberg und Sibel Kekilli) aus Kiel gehören ebenfalls zu den beliebtesten Kommissaren.
Die unbeliebtesten "Tatorte"
Nicht so gut kommen dagegen oftmals die Fälle aus Leipzig, vom Bodensee, aus der Schweiz oder dem Saarland bei den Zuschauern an. Das mag zum einen daran liegen, dass sich die Teams nicht etablieren konnten, wie in Leipzig, oder auch daran, dass die typische trübe Tatort-Stimmung von früher dort noch vermehrt mitschwingt. Der Erfolg des humorvollen und unkonventionellen Münster-"Tatort" schlägt da eine andere Richtung ein.
Kult-Episoden des "Tatort"
Zu den außergewöhnlichsten "Tatort"-Episoden zählen die Folgen mit Til Schweiger, Ulrich Tukur und die mit Kommissar Schimanski (Götz George). Während Til Schweiger mit seiner Prominenz und viel Action oder auch mal nackten Tatsachen vor die Bildschirme lockt, ist es bei Ulrich Tukur die schräge und bildgewaltige Mischung aus Quentin Tarantino und Shakespeare, die den Zuschauer fesselt. Schimanski hingegen konnte in vergangenen Folgen mit seinem prolligen Ruhrpott-Charme überzeugen, oder wie Hannes Jaenicke in einem "Bild"-Interview sagte: "Schimmi ist TV-Denkmal, Dinosaurier. Ein Polizist, dem man ansieht, dass er nicht gut riecht. Ein Bulle. Er kloppt, er säuft, er flucht. Er kauft fünf Curry-Würste."
"Tatort" vs. "Polizeiruf 110"
Ursprünglich war der "Polizeiruf 110" das DDR-Pendant zum "Tatort". Jetzt teilen sich die beiden Formate den Sendeplatz. Während der "Polizeiruf 110" jedoch lange ein Schattendasein hinter dem "Tatort" fristete, holt er mittlerweile mächtig auf. Vor allem die Folgen mit Charly Hübner (42) als Kommissar Bukow sind bei den Zuschauern beliebt. "Sturm im Kopf" (März 2015) wollten ganze 8,55 Millionen Zuschauer sehen.
"Tatort"-Schmankerl
Neben den regulären "Tatort"-Folgen am Sonntagabend gibt es auch hin und wieder ein Schmankerl für die Krimi-Fans. An Ostern oder Weihnachten beispielsweise produziert das Erste oft eine extra Folge. Im Herbst dürfen sich Fans noch auf ein Special mit Heike Makatsch (44) freuen und im Frühjahr dann sogar auf Nick Tschiller in Leinwandgröße: Denn dann kommt Til Schweiger mit seinem dritten "Tatort" in die Kinos.