2 Mrd. Euro Sparpaket von Renault
In Nordfrankreich könnte Renault in Zukunft ein Kompetenzzentrum für Elektrofahrzeuge schaffen (im Bild: Renault Twingo Z.E.).
Renault hat einen umfangreichen Plan für Einsparungen vorgestellt. Insgesamt sollen die Absatzverluste durch die Corona-Krise mit einem Maßnahmenpaket abgefedert werden, das mehr als 2 Milliarden Euro einsparen soll. Besonders im Bereich Personal wird es große Einschnitte geben. Außerdem sollen Abläufe vereinfacht werden, die Komponentenvielfalt der Fahrzeuge reduziert und die industriellen Kapazitäten angepasst werden.
Weltweit will Renault rund 14.600 Stellen abbauen, davon etwa 4.600 in Frankreich. Der Personalabbau soll mit Umschulungsmaßnahmen, interner Mobilität und freiwilligem Ausscheiden aus dem Unternehmen erreicht werden.
Der Renault Verwaltungsratsvorsitzende Jean-Dominique Senard betont: „Ich habe Vertrauen in unsere Stärken, unsere Werte und in das Management des Unternehmens, um die geplante Transformation erfolgreich durchzuführen und das Unternehmen zu seinem vollen Wert zurückzuführen. Die geplanten Veränderungen sind entscheidend, um die Nachhaltigkeit des Unternehmens und seine Entwicklung langfristig zu sichern. Gemeinsam und mit der Unterstützung unserer Allianzpartner werden wir unsere Ziele erreichen und können die Groupe Renault in den kommenden Jahren als wichtigen Akteur in der Automobilindustrie etablieren. Wir sind uns unserer Verantwortung voll und ganz bewusst, und die geplante Umgestaltung kann nur mit Respekt gegenüber allen Stakeholdern unseres Konzerns und durch einen beispielhaften sozialen Dialog erreicht werden.“
Veränderungen auch in der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz
In Frankreich will Renault sich rund um die strategischen Geschäftsfelder Elektrofahrzeuge, leichte Nutzfahrzeuge, Kreislaufwirtschaft und Innovationen mit hoher Wertschöpfung neu aufstellen. Der Schwerpunkt soll auf den großen, regionalen Exzellenzzentren in Frankreich liegen. Weiterhin wird die Schaffung eines Kompetenzzentrums für Elektrofahrzeuge und leichte Nutzfahrzeuge in Nordfrankreich geprüft.
Auch in der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi wird sich einiges verändern: Die Partner wollen ihre Zusammenarbeit vertiefen und nach einem „Leader-Follower“-Prinzip organisieren. Nissan gab ebenfalls bereits ausführliche Sparpläne bekannt. Der japanische Autobauer plant unter anderem die Schließung seines Werks in Barcelona. Europa sei zukünftig kein Kernmarkt von Nissan mehr, sondern der Fokus liege auf Japan, China und Nordamerika, berichtete die Automobilwoche.