E-Charger floppt, Dodge zieht erste Konsequenz

Das Drei-Box-Layout bleibt erhalten und kombiniert weiterhin eine hohe Schulterlinie mit einem schmalen Fensterband.
Kaum jemand will den neuen Charger mit Elektroantrieb haben. Deshalb ordnet Dodge für das kommende Modelljahr das Angebot neu.
Dodge hatte einige Hebel in Bewegung gesetzt, den Fans seiner Muscle Cars das Thema Elektromobilität schmackhaft zu machen. So kam der neue Charger Daytona als Elektroauto deutlich früher auf den Markt als das Verbrenner-Pendant, das weiterhin auf sich warten lässt. Zudem hat die E-Version mehr Power, nämlich bis zu 680 PS, und das Fratzonic-System, mit dem künstlich und mit großem technischen Aufwand ein Verbrenner-Sound kreiert wird.
Da kann der anfangs mit höchstens 550 PS eingeplante Charger mit Benzinmotor nicht mithalten. Zumal er vorerst auf einen V8 verzichten muss, was in der US-Muscle-Car-Szene fast schon als Sakrileg gilt. Folgerichtig dürfte auch der eingeplante Twin-Turbo-Reihensechser so seine Akzeptanzprobleme bekommen.
Elektro-Charger als Ladenhüter
Ob diese so enorm werden wie bei der Elektroversion, muss sich noch zeigen. Denn als Stromer gerät der neue Charger Daytona zunehmend zum Flop. Wie Dodge unlängst bekannt gab, wurden im ersten Quartal 2025 in den USA lediglich 1.947 Exemplare mit E-Antrieb verkauft. Dem auf die US-Marken des Stellantis-Konzerns spezialisierten Blog "Mopar Insiders" zufolge stehen sich dagegen deutlich mehr Autos bei den Händlern die Reifen platt. Allein über 3.500 Vertreter der etwas schwächeren Einstiegsversion Charger R/T sollen aktuell ein Ladenhüter-Dasein fristen.
Insofern steht diese Modellvariante derzeit offenbar zur Disposition. Wie ebenfalls "Mopar Insiders" berichtet – die Kollegen sind in puncto Dodge, Chrysler, Ram und Jeep gemeinhin gut unterrichtet -, soll die R/T-Modellversion nämlich bald ersatzlos gestrichen werden. An mangelnder Power liegt das freilich nicht. In der Spitze setzt der Dodge Charger Daytona R/T bis zu 503 PS und 548 Newtonmeter frei. Die Spurtzeit auf 60 mph (96,6 km/h) wird mit 4,7, die für die Viertelmeile mit 13,1 Sekunden angegeben. Werte, mit denen sich durchaus auf der Viertelmeile glänzen lässt. Aber eben auch Werte, die von E-Motoren produziert werden – Stichwort Akzeptanzproblem ...
Charger Scat Pack bleibt im Programm
Am stärkeren Elektro-Charger mit dem Beinamen Daytona Scat Pack will Dodge jedoch vorerst festhalten. Trotz höherer Preise kommt er besser bei der Kundschaft an, was insbesondere an seinem stärkeren Antrieb liegen dürfte. Hier sind maximal 680 PS und 850 Newtonmeter angesagt, womit sich die Sprintwerte auf 3,3 (null auf 60 mph) und 11,5 Sekunden (Viertelmeile) verbessern.
Doch auch bei dieser Modellvariante lässt Dodge offenbar nichts unversucht, um den Verkauf anzukurbeln. Laut "Mopar Insiders" sei den Händlern in Aussicht gestellt worden, dass der Hersteller die Preise purzeln lassen will. Die neuen Tarife sind zwar noch unbekannt, aber günstigere Preise erscheinen dringend nötig, um der leistungshungrigen Klientel den Elektro-Charger schmackhaft zu machen. Aktuell liegen die Einstiegspreise bei 59.595 Dollar (Daytona R/T, umgerechnet gut 53.200 Euro) beziehungsweise 73.985 Dollar (Daytona Scat Pack, umgerechnet über 66.000 Euro). Das ist ein deutlich höheres Preisniveau als bei der Vorgängergeneration; selbst hubraum- und leistungsstarke V8-Varianten waren teils deutlich billiger.
V8-Comeback bestätigt
Obendrein kommt zum Modelljahr 2026 endlich die lange angekündigte Viertürer-Version. Zusätzlich folgen die Verbrenner-Varianten jüngsten Angaben zufolge bereits im Frühsommer 2025 – und damit fast ein halbes Jahr früher als geplant. Und ja, auch V8-Motoren wird es im Charger künftig wieder geben; dies hatte Dodge erst im Februar 2025 offiziell bestätigt.