Ein neuer E-Kleinwagen mit Dacia-Preisschild?
Ein VW-Manager deutet ein Comeback des Ford Fiesta als Elektroauto an – auf MEB-Basis und unter 25.000 Euro. Nur Spekulation? Vielleicht. Doch der Vergleich mit Dacia lohnt sich jetzt schon.
Ein elektrischer Fiesta? Offiziell ist nichts bestätigt. Die Diskussion begann, als ein VW-Manager beiläufig erwähnte, dass Ford möglicherweise ein Modell auf der MEB Entry-Plattform plane – der gleichen Technikbasis, auf der auch VWs ID.2all entstehen wird. Ford selbst schweigt dazu. Doch die Andeutung lässt aufhorchen – denn sie trifft einen wunden Punkt im E-Auto-Markt: den Mangel an günstigen, alltagstauglichen Kleinwagen.
Preisvergleich: Fiesta (hypothetisch) vs. Dacia (real)
Nehmen wir an, Ford bringt 2026 tatsächlich einen elektrischen Kleinwagen, basierend auf VWs günstiger Plattform. Er müsste sich gegen aktuelle Preisbrecher wie den Dacia Spring oder den Citroën ë-C3 behaupten.
Der hypothetische Fiesta E läge technisch über dem Dacia Spring – aber preislich in direkter Konkurrenz. Ob Ford in Sachen Kosteneffizienz mit Dacia mithalten kann, ist fraglich.
Dacia Spring: Der Minimalist mit maximalem Erfolg
Mit knapp 17.000 Euro Basispreis und einem aufs Nötigste reduzierten Konzept hat sich der Dacia Spring in Europa als erfolgreichster Billig-Stromer etabliert. Der Erfolg basiert auf:
- extrem einfacher Technik (45 PS, schmale Reifen, kein CCS-Lader serienmäßig)
- leichtem Gewicht (unter 1.000 kg)
- Verzicht auf Extras – statt Multimedia: Halterung fürs Handy
Diese Strategie trifft einen Nerv bei Stadtbewohnern, Carsharing-Flotten und Zweitwagenkäufern.
Könnte Ford da mithalten – oder wäre das Risiko zu hoch?
Ein Ford auf VW-Basis müsste mehr bieten, um sich abzugrenzen – und wäre deshalb zwangsläufig teurer als ein Dacia Spring. Und genau das ist das Problem: Sobald Ford den Fiesta E oberhalb von 22.000 Euro positioniert, konkurriert er nicht mehr mit Dacia, sondern mit Citroën, Renault oder BYD Dolphin – deutlich stärkere Gegner.
Ford steht vor dem Dilemma, entweder das Markenimage zu riskieren – oder preislich nicht tief genug zu kommen. Der Dacia Spring ist bewusst "billig". Ein "billiger Ford" würde schnell "billig gemacht" wirken.