Unerlaubte Spurwechsel und ungewollte Bremsmanöver

Tesla hat Probleme mit Funktionen seiner Assistenzsysteme (Auto-Pilot) – jetzt ermitteln in Deutschland das KBA und in den USA die NHTSA. Nach Abschluss der Untersuchungen drohen dem US-Hersteller Rückrufe.
Tesla steht wegen einiger seiner sogenannten Autopilot-Funktionen unter Beobachtung des deutschen KBA (Kraftfahrt-Bundesamt) und der US-amerikanischen NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration). Die Funktionen sind Teil von Teslas FSD-Technik (Full Self Driving) bei Model 3, die aktuell teilautonomes Fahren nach Level 2 ermöglichen – vollautonomes Fahren wäre Level 5. Das KBA untersucht die Funktion zum elektronischen Spurwechsel, die NHTSA beschäftigt sich mit gehäuft auftretenden unwillkürlichen Bremsmanövern einiger Tesla-Modelle.
Automatische Spurwechsel verboten
Systeme zum automatischen Spurwechsel sind in Europa aktuell nicht zugelassen – aus diesem Grunde musste beispielsweise Tesla auch in Europa eine elektronische Spurwechsel-Funktion anbietet, die möglicherweise nicht zulässig ist. Die entsprechenden Untersuchungen dauern noch an. Das KBA steht wegen der Untersuchung im Kontakt mit Tesla und mit der niederländischen Zulassungsbehörde RDW (Rijksdienst voor het Wegverkeer). Der RDW ist bei den Tesla-Modellen für die EU-Gesamtfahrzeug-Genehmigung zuständig.
Unwillkürliches Bremsen in den USA
Die NHTSA hat in den vergangenen neun Monaten 354 Beschwerden von Tesla-Fahrern erhalten, deren Fahrzeuge angeblich ohne erkennbaren Grund zu heftigen autonomen Bremsmanövern neigen. Auch deutsche Teslafahrer berichten in Foren von solchen Erlebnissen. 416.000 Model 3 und Model Y aus den Baujahren 2021 und 2022 sind in den USA von der Untersuchung betroffen.
Von Tesla liegt noch keine offizielle Stellungnahme zu den Untersuchungen durch das KBA und die NHTSA vor.