Elektro-SUV im Ferrari-Look zum Budgetpreis
Handy-Hersteller Xiaomi hat mit dem YU7 sein zweites Modell in China vorgestellt – einen SUV. Der erinnert an den Ferrari Purosangue – aber nur optisch und nicht beim Preis.
Im März 2024 hatte der chinesische Elektronik-Gigant und Handy-Hersteller Xiaomi mit dem SU7 sein erstes Auto überhaupt vorgestellt. Die Elektro-Limousine verkauft sich auf dem chinesischen Markt gut und hat in der Ultra-Variante auch auf der Nürburgring-Nordschleife punkten können.
Aber Xiaomi will mehr – vor allem mehr Autos verkaufen – und stockt dafür, wie bereits angekündigt, sein Portfolio um einen SUV auf. In China sind zum Elektro-SUV YU7 bereits Ende 2024 über das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) erste Daten und Bilder veröffentlicht worden. Xiaomi selbst legte unmittelbar nach dem Behörden-Leak erste offizielle Bilder nach.
YU7 im Ferrari-Look
Der Xiaomi YU7 ist das Schwestermodell zur SU7-Limousine. Der SUV kommt auf eine Länge von knapp unter fünf Metern, ist zwei Meter breit und 1,60 Meter hoch. Der Radstand wird mit drei Metern angegeben. Die Linienführung des viertürigen YU7 erinnert stark an den Ferrari Purosangue, übernimmt aber auch deutlich Elemente des SU7. In der Gesamtform ist er mit seiner stark nach hinten abfallenden Dachlinie eher SUV-Coupé als klassischer SUV. Die spitze Nase wird von schlanken LED-Leuchten im McLaren-Stil flankiert. Im Untergeschoss öffnet sich ein großes Kühlermaul. Extrem dynamisch wirken die starken Einzüge an den Flanken, die Platz schaffen für große Entlüftungskiemen hinter den vorderen Radläufen. Bündig in die Türen versenkt präsentieren sich die Türgriffe. Am Heck verlängert ein Spoiler die Dachlinie über die flach liegende Heckscheibe hinweg. Die stark ausgeformten hinteren Seitenteile münden am Heck in ein Bürzel. Darunter setzt ein C-förmig umlaufendes Lichtband die Rückseite des YU7 in Szene. Den unteren Abschluss bilden große Diffusor-Elemente.
Der erste Einblick in den Innenraum liefert eine nüchtern gestaltete Cockpitlandschaft. Vor dem Dreispeichenmultifunktionslenkrad sitzt ein digitale Kombiinstrument. Eränzende Anzeigen liefert ein über die ganze Scheibenbreite reichendes Head-up-Display. Zentrales Bedienelement ist ein großer Touchscreen, der vor der Armaturentafel angeflanscht ist. Die breite Mittelkonsole beherbergt verschiedene Staufächer und obligatorische Cupholder sowie einige wenige physische Schalter.
Mit bis zu 690 PS
Angetrieben wird der YU7 in der Basiskonfiguration von einer E-Maschine an der Hinterachse, die es auf 235 kW (320 PS) bringt und Energie aus einer LFP-Batterie saugt. Darüber siedelt die Allrad-Variante mit zwei Elektromotoren – je einer pro Achse. Der Frontmotor leistet 220 kW (300 PS), an der Hinterachse schiebt ein 288 kW (392 PS) starker E-Motor an. Die Gesamtleistung wird mit 508 kW angegeben – in alter Währung entspricht das rund 690 PS. Damit soll der ungefähr 2,4 Tonnen schwere Allradler auf bis zu 253 km/h beschleunigen. Energie ziehen die Motoren der Allradversion aus einer NMC-Batterie von CATL. Eine Kapazität wurde bislang nicht genannt. Dafür hat das MIIT erste Reichweitenangaben nach dem CLTC-Zyklus veröffentlicht. Genannt werden 670, 750, 760 und sogar 835 Kilometer. Das legt nahe, dass der YU7 in mehreren Konfigurationen angeboten werden wird.
Seine offizielle Premiere soll der Xiaomi YU7 im Juni 2025 feiern. Als Startpreis erwarten chinesische Marktbeobachter für den Heimatmarkt umgerechnet rund 38.000 Euro für das RWD-Modell. Die AWD-Variante dürfte in China bei umgerechnet rund 51.000 Euro starten. Damit tritt der YU7 in China direkt gegen das Tesla Model Y an. Gebaut wird der Xiaomi YU7 parallel zum SU7 im Xiaomi-Werk in Peking.