Wie finde ich das Auto, das zu mir passt? Vorkriegsauto, US-Car,
Familien-Kombi, Fiat 500, Roadster, Luxuslimousine, Geländewagen,
Sportler oder Rennwagen?
Sind deutsche Autos langweilig? Lässt sich pauschal nicht sagen.
Zuverlässigkeit, hohe Materialqualität und eine
schrauberfreundliche Konstruktion gelten aber als deutsche
Tugenden.
Mit diesen Autos macht man nichts falsch: Alfa Romeo Spider
Fastback mit tief grollendem, elastischen und drehfreudigen
DOHC-Vierzylinder. Ab 14.000 Euro.
MG B Roadster: Alter britischer Haudegen, rustikale Technik,
ursprüngliches Fahrerlebnis, der Wagen spricht mit seinem Fahrer.
Gute MG B ab 14.000 Euro.
Porsche 924: Hohe Effizienz ist das Credo des 924. Sein
Audi-Vierzylinder ist leistungsfähig und sparsam, das Handling dank
Transaxle-Balance spielerisch.
Volvo P 120 (Amazon): Rustikaler Antrieb, runde Ponton-Form,
Bandtacho. Machen wir es uns im Volvo gemütlich. Gute alte Schweden
gibt es schon ab 8.000 Euro.
Muss ich selbst schrauben können? Ersehnte Entwarnung:
Schraubertalent ist nicht erforderlich, um einen Klassiker zu
besitzen. Aber man sollte sich mit Autotechnik befassen, die
wichtigsten Bauteile und ihre Funktion kennen.
Wo kann ich mein Traumauto Probe fahren? Es gibt
Oldtimer-Vermietfirmen. Bei einem Markenclub-Treffen kann man das
Objekt der Begierde näher studieren - und evtl. auch zur Probe
fahren. Steht der Kauf an, fährt man das Wunschobjekt beim Händler
oder beim Privatmann Probe.
Was sagt meine Familie dazu? Eins vorneweg. Heimlich kaufen und
allein genießen macht unfroh. Die Familie muss in den Klassikerkauf
involviert sein, schließlich wird künftig ein zusätzliches Budget
notwendig.
Schaukeln alle französischen Autos aus der Kurve? Fahrkomfort
ist eine Domäne der Franzosen. Traditionell mögen sie hintere
Einzelradaufhängungen mit langen Federwegen.
Wie informiere ich mich über mein Wunschauto am besten? In
Oldtimer-Zeitschriften wie Motor Klassik und auf unserer
Internet-Homepage www.motor-klassik.de.
Diese Autos machen Ärger: Citroen SM Vergaser/Injektion: Nicht
nur die Hydropneumatik aus der Göttin, sondern auch der 2xDOHC
Maserati-V6 mit überlanger Kette macht den SM zur kapriziösen
Diva.
Ferrari 348 TB: Den Mini-Testarossa plagt zwar kein
Konstruktionsmangel, aber alle 30 000 km muss der Motor zum
Riemenwechsel raus. Das kostet richtig!
Jaguar XJ 12/Daimler Double Six: Alles scheint Samt und Seide.
Der V12 ist standfest, aber extrem schlecht zugänglich. Ebenso die
Bremsen an der Hinterachse, Zeit frisst Geld!
NSU Ro 80: Die Dichtleisten halten, die Doppelzündung war doch
besser. Buchholz und Fabritius haben den Ro 80 im Griff, die
3-Gang-Halbbautomatik nervt.
Brauche ich eine Garage? Ja, auf jeden Fall, mindestens aber
einen halbwegs behüteten Tiefgaragenplatz. Für die Winterpause,
aber auch zum Lagern von Wartungs- und Pflegemitteln ist eine
Einzelgarage viel besser.
Sind Oldtimer gefährlich? Klassiker bieten nicht den
Sicherheitsstandard moderner Autos. Aber seit den 70ern sind
wenigstens Sicherheitsgurte, Kopfstützen, ein
Zweikreis-Bremssystem, definierte Aufprallzonen und eine im
Ernstfall abknickende Lenksäule obligatorisch.
Halten schwedische Autos wirklich ewig? Nein, auch Schwedenstahl
korrodiert, vor allem der aus den Siebzigern. Aber guter Rostschutz
war den Schweden stets wichtig. Saab und Volvo wählten dickeres
Blech (1,2 statt 0,8 mm) und eine gute Konservierung.
Muss ich unbedingt ein Auto in Top-Zustand kaufen? Patina heißt
das Zauberwort von der authentischen, gelebten Auto-Schönheit, die
antikes Material bewahrt und bestmöglich aufarbeitet, statt es
durch neues zu ersetzen.