Wehrlein siegt in Moskau

Mercedes-Pilot Pascal Wehrlein hat sich auf dem Moskau Raceway seinen zweiten Saisonsieg gesichert. Mit einem beherzten Manöver schnappte sich der Formel 1-Ersatzfahrer kurz vor Rennende Marco Wittmann, der Zweiter wurde. Das Podest komplettierte Bruno Spengler.
Der Funkskandal um Audi bestimmte die Schlagzeilen in der DTM in den letzten vier Wochen. In Moskau kehrte die Tourenwagenserie aus dem Gericht wieder auf die Rennstrecke zurück. Mit einem spannenden Samstagslauf und einem Sieg von Pascal Wehrlein, der in Spielberg das prominente Opfer in der Funkaffäre gewesen war.
Wehrlein holt sich Meisterschaftsführung
Der Mercedes-Pilot ging als Zweiter hinter Marco Wittmann ins Rennen. Trotz 20 Kilogramm weniger an Bord (Performance Gewichte) konnte der BMW-Fahrer seinen härtesten Verfolger nicht abschütteln. Stattdessen bedrängte Wehrlein den Führenden permanent.
Kurz vor Rennende schob sich der Formel 1-Nachwuchsfahrer mit einem beherzten Überholmanöver vorbei und ließ sich den ersten Platz nicht mehr nehmen. "Ich war überrascht von unserer Performance. Auf eine Runde ist unser Auto noch nicht ganz nach meinem Geschmack. Über die Renndistanz war es aber sehr gut", berichtete der Sieger.
Mit seinem zweiten Saisonerfolg holte sich Wehrlein die Spitzenposition in der Meisterschaft. Weil der bis dato führende Mattias Ekström einen schwarzen Tag erwischte. Der Audi.Pilot attackierte bei Rennmitte Timo Glock. Doch seinen Angriff kalkulierte der Schwede etwas zu optimistisch und rammte den ehemaligen Formel 1-Fahrer in einer Linkskurve von der Piste. Auch Ekström konnte sein Auto nicht mehr halten und rauschte in den Reifenstapel. "Was zum Teufel hat er gemacht", fluchte Glock. "Timo war langsam und ich viel schneller. Ich wollte auf der Innenseite gemütlich vorbei, aber er hat keinen Platz gelassen", rechtfertigte sich Ekström.
Zwei BMW auf dem Podest
Polesetter Wittmann überquerte nach Wehrlein als Zweiter den Strich. Mit einem Abstand von 1,853 Sekunden. Dicht hinter dem Titelverteidiger rollte der nächste BMW M4 DTM durchs Ziel. Für Bruno Spengler, der erst am Ende auf Rang drei sprang, war es nach dem Norisring und Zandvoort der dritte Podestplatz in diesem Jahr.
Auf der vierten Position landete Jamie Green im ersten Audi. Die Autos mit den vier Ringen sind in Moskau wegen der Performance Gewichte am schwersten beladen. In die Top 5 schob sich noch Daniel Juncadella. Für den jungen Spanier war es im Mercedes das bis dahin beste Ergebnis in dieser Saison. Den sechsten Platz belegte Edoardo Mortara. Gefolgt von Gary Paffett, Tom Blomqvist, Nico Müller und Mike Rockenfeller, der den letzten Zähler ergatterte.
Harter Unfall zwischen Molina und Vietoris
Zu einem harten Zusammenstoß kam es gleich nach dem Start. Miguel Molina drehte sich nach der ersten Kurve ins Feld hinein. Einige Fahrer konnten dem Audi RS5 zwar ausweichen, nicht aber Christian Vietoris, der mit voller Wucht frontal in den Spanier krachte. Beide Autos waren daraufhin stark beschädigt und die Strecke voller Wrackteile. Aus dem Motorraum des Mercedes-AMG C 63 DTM traten sogar ein paar Flammen aus. Die Folge: eine über zehnminütige Safety-Car-Phase.
"Ich habe versucht, den Kontakt mit Tom Blomqvist zu vermeiden und habe daraufhin das Auto verloren", berichtete Molina, der wie Vietoris selbst aus dem Wagen klettern konnte. "Der Zusammenprall war hart. Ich bin sicher, dass Christian mich im Feld nicht gesehen hat." Für die Mechaniker-Crews heißt es jetzt, die Fahrzeuge für das zweite Rennen am Sonntag wieder aufzubauen. Das dürfte einige Stunden in Anspruch nehmen.