"Der dritte Platz ist nicht weit weg"

Am Freitag war Red Bull noch die zweite Kraft hinter Mercedes. Im Abschlusstraining schoben sich dann Williams, Lotus und Force India vor die Red Bull. Alles Autos mit Mercedes-Motoren. Trotzdem ist Daniel Ricciardo verhalten optimistisch.
Wenn Spa nur aus dem zweiten Streckensektor bestünde, wäre Red Bull die Nummer zwei hinter Mercedes. Daniel Ricciardo verlor in den 10 Kurven des Mittelabschnitts der Strecke von Spa-Francorchamps nur 0,078 Sekunden auf Nico Rosberg. Vergessen wir die außerirdische Bestzeit von Lewis Hamilton. Der war für alle im Feld unerreichbar
Leider gibt es in Spa noch zwei lange Vollgaspassagen. Leider aus Sicht von Red Bull. Und da versteckt sich Daniel Ricciardo auf dem zwölften Platz. Ein Blick auf den Top-Speed, und man weiß warum. Mit 329,7 km/h fehlten Ricciardo 12,1 km/h auf den schnellsten Mann auf der Geraden. Das war Sergio Perez im Force India.
In der Top-Speed-Rangliste belegten Mercedes.Piloten die ersten 6 Plätze. Davon profitierten auch Williams, Lotus und Force India. Jeweils ein Auto der Kundenteams wird sich beim GP Belgien vor dem schnellsten Red Bull aufbauen.
Neue Start-Prozedur ein Vorteil für Red Bull.
Daniel Ricciardo lässt sich trotzdem nicht den Mut nehmen: "Wir sind nicht so weit weg vom dritten Platz." Der Australier hatte ohnehin nicht die Wiederholung des Freitagsergebnisses erwartet: "Wir wussten, dass die Mercedes.Teams noch Power aufdrehen können. Im Vergleich zu denen verlieren wir einfach zu viel Zeit auf der Geraden."
Die erste Chance sieht Ricciardo schon beim Start. "Die neue Prozedur kommt uns entgegen", glaubt der WM-Dritte des Vorjahres. Im Vergleich zu Williams und Ferrari waren unsere Starts in diesem Jahr eher mittelmäßig. Wir haben mehr zu gewinnen als zu verlieren."
Ricciardo hat den Start ohne Hilfe der Ingenieure im Simulator geübt. Der Unterschied? "Du musst dir einfach mehr merken. Bevor du aus der Box rausfährst, kriegst du Tipps von deinem Ingenieur. Die musst du dann alleine ohne Erinnerungsstütze umsetzen."
Ricciardo steigt auf Kvyat-Flügel um
Am Freitag waren die Red Bull.Piloten mit unterschiedlichen Autos ausgerückt. Daniil Kvyat fuhr mit dem Spa-Flügel, Riccardo mit einer Monza-Version. "Ich habe versucht, den Monza-Flügel zum Arbeiten zu bekommen, aber im Endeffekt waren die 5 km/h Top-Speed-Gewinn nicht genug, um das auszugleichen, was wir dann in den Kurven verlieren. Mit dem Spa-Flügel fühlt sich das Auto besser an."
Teamberater Helmut Marko fügt an: "Am Sonntag könnte es regnen. Da brauchst du den Abtrieb." Für Daniil Kvyat reichte es nicht. Der Russe schaffte nicht den Sprung ins Q2 und startet als Zwölfter.