Ergebnis Barcelona F1-Test (Tag 1)
Die Wintertests sind in Barcelona mit einer Bestzeit von Sebastian Vettel gestartet. Der Ferrari-Pilot distanzierte die Mercedes-Konkurrenz um eine halbe Sekunde. Wir haben die Infos zum Aufakt.
Die Formel 1 hat ihren Winterschlaf beendet. Auf der Grand Prix-Strecke von Barcelona ging es am Montag (22.2.2016) erstmals in diesem Jahr wieder rund. Am ersten Tag der Wintertests waren alle Teams vor Ort. Bis auf Sauber hatten alle ihre neuen 2016er Autos fertig bekommen. Die meisten wurden erst kurz vor dem Testauftakt fertig - oder kurz danach.
So rollte der neue Dienstwagen von Pascal Wehrlein mit anderthalb Stunden Verspätung aus der Garage. Anschließend kam der Worndorfer immerhin noch auf 54 Runden. In der Zeitentabelle reichte es für einen respektablen neunten Platz - davon konnte Manor vor einem Jahr nur träumen. Auch die Tatsache, dass Wehrlein auf seiner schnellsten Runde mit den weichen Reifen unterwegs war, konnte den guten Eindruck nicht schmälern.
Vettel schnell, Mercedes zuverlässig
Vom Tagesbestwert war der Mercedes-Junior damit allerdings noch ein gutes Stück entfernt. 3,3 Sekunden trennten ihn von Sebastian Vettel im Ferrari. Der Heppenheimer gab damit eine erste Duftmarke im Duell mit Mercedes ab. Schon am Vormittag umrundete das rote Auto den 4,655 Kilometer langen Kurs in 1:24.939 Minuten. Das konnte - oder wollte - keiner unterbieten.
Hauptrivale Mercedes war an der Bestzeit offenbar nicht interessiert. Lewis Hamilton machte die Ankündigung von Teamchef Toto Wolff wahr, der vor dem Testauftakt von einem Tagesziel von 600 bis 800 Kilometer sprach. Am Ende landete der Weltmeister mit 726 Kilometern (156 Runden) genau in dem erhofften Bereich - und legte damit fast doppelt so viele zurück, wie der zweitfleißigste Pilot Marcus Ericsson. Allerdings fährt Sauber in dieser Kategorie außerhalb der Wertung, weil die Schweizer noch mit dem alten, bereits erprobten Auto aus der Vorsaison unterwegs sind.
Von den Neuwagen landete Daniel Ricciardo mit 87 Runden in der Distanzwertung auf Rang 2. Das hat man von Red Bull in den Vorjahren schon ganz anders gesehen. Der RB12 scheint auch in Sachen Speed ordentlich dabei zu sein. Eine gute Sekunde fehlte Ricciardo am Ende auf Vettel, der übrigens nur 69 Runden drehte.
McLaren-Honda deutlich verbessert
Valtteri Bottas landete mit dem neuen Williams FW38 knapp hinter dem Red Bull auf Rang 4. Allerdings wurde der Finne am Nachmittag von technischen Problemen eingebremst. Bei Force India durfte der mexikanische Testfahrer Alfonso Celis ans Steuer. Bei seinem ersten Formel 1-Einsatz schlug sich der 19-Jährige wacker. Er hielt das Auto auf der Strecke und den Rückstand mit 1,3 Sekunden noch im Rahmen. Zwischendurch musste er einige langsame Runs einlegen, bei denen Aerodynamik-Daten gesammelt wurden. Am Ende ein solider fünfter Platz mit 58 Runden für den Youngster.
Jenson Button im McLaren, der mit bereits 1,8 Sekunden Rückstand auf Position 6 landete, schaffte immerhin 84 Umläufe. Trotz kleinerem Technik-Ärger in der Früh kann man jetzt schon sagen, dass der Honda zuverlässiger als im Vorjahr unterwegs ist. Zum Vergleich: Vor 12 Monaten schaffte McLaren am ersten Testtag gerade einmal 6 Runden.
Der einzige Spanier, der in Barcelona im Einsatz war, landete dahinter auf Position 7. Allerdings hatte Carlos Sainz wegen Technik-Problemen einen frühen Feierabend. Kurz nach einem Longrun nach der Mittagspause wurde das komplett blau lackierte Auto nicht mehr gesehen. Insgesamt kam er nur auf 55 Runden. Der Toro Rosso war erst kurz vor dem Test fertig geworden. Da reichte die Zeit nicht mehr dafür, das aufwändige Red Bull-Design aufzubringen.
Grosjean sorgt für einzige Unterbrechung
Auch für Romain Grosjean gab es an seinem ersten Arbeitstag für Haas F1 Technik-Ärger. Bei mehr als 320 km/h riss dem Franzosen am Ende der Geraden der Frontflügel ab. Um 12:19 Uhr sorgte der Zwischenfall für die einzige Unterbrechung des Tages. Erst um 16:39 Uhr ging der US-Renner wieder auf die Strecke - allerdings mit einer Top-Speed-Begrenzung. Eine neue verstärkte Flügelhalterung soll schon parat sein, damit Teamkollege Esteban Gutierrez am zweiten Testtag wieder richtig Gas geben kann.
Immerhin wurde das HaasF1-Team in der wenig aussagekräftigen Zeitentabelle nicht Letzter. Die rote Laterne ging an Jolyon Palmer im Renault. Beim Comeback des französischen Werksteams drehte der neue RS16 nur 37 Runden. Palmer wurde zumeist auf kurze Runs geschickt. 4,4 Sekunden Rückstand sind ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die Technik noch nicht sattelfest ist.
In unserer Galerie zeigen wir Ihnen noch einmal die Bilder vom ersten Testtag.