38 Sekunden fehlen auf Punkte

Die beiden Force India-Piloten beendeten den GP Malaysia auf den Plätzen 13 und 14. Nur Roberto Merhi im Manor F1 fuhr noch dahinter über die Ziellinie. Schnelle Besserung ist nicht in Sicht.
Zum Saisonauftakt schaufelte Force India sieben WM-Punkte aufs Konto. Vor allem dank Patzern und Ausfällen der Konkurrenz. In Malaysia hatte der indisch-englische Rennstall das Rennglück nicht auf seiner Seite. Prompt hagelte es eine Nullrunde.
Gute Startphase nützt Force India nicht
Sergio Perez und Nico Hülkenberg landeten nur auf den Plätzen 13 und 14. Mit einem Rückstand von rund 38 Sekunden auf den letzten Punkteplatz. Gehalten von Daniel Ricciardo im Red Bull. Trotzdem gab es für beide Piloten Lob: "Die Fahrer haben mit einem schwierig zu fahrenden Auto einen guten Job erledigt", sagte der stellvertretende Teamchef Robert Fernley.
Der Start in den zweiten Lauf des Jahres hätte für Force India nicht besser laufen können. Hülkenberg katapultierte sich in der ersten Runde von Startplatz 13 auf Rang sieben. In der einzigen Safety-Car-Phase, ausgelöst durch Marcus Ericssons Abflug im vierten Umlauf, ging es für den langen Rheinländer sogar noch fünf weitere Positionen nach vorne. Weil Force India taktierte und Hülk auf den Medium-Reifen draußen ließ. Wie auch Perez, der am Start zunächst zwei Positionen eingebüßt hatte, durch das Safety-Car aber bis auf den fünften Rang gespült wurde.
Hülkenberg und Perez bestraft
Nach dem Restart wurden allerdings die Schwächen des Autos offensichtlich. Dem VJM08, der erst am zehnten von zwölf Vorsaisontesttagen erstmals zum Einsatz kam, fehlt es im Vergleich zur Konkurrenz gehörig an Abtrieb. Perez verlor innerhalb von nur zwei Runden sieben Plätze. Zuerst fielen Hamilton, Ricciardo und Massa über den Mexikaner her. Dann Rosberg, Verstappen, Kvyat und Bottas.
Perez beklagte sich in seinem ersten Stint vor allem über abbauende Hinterreifen. Auch sein Teamkollege, der ursprünglich nur zwei Stopps eingeplant hatte, kämpfte mit den Walzen. Am Ende wechselte er deshalb sogar auf eine Dreistopp-Strategie.
Hülkenberg hielt sich bis zum Ende der neunten Runden auf Position zwei. Der 27-Jährige Jährige konnte Grosjean und Sainz in Schach halten. Als Hamilton hinter ihm auftauchte, wehrte er sich nicht. Dasselbe Spiel mit Rosberg. Nach ihren ersten Boxenstopps fanden sich die beiden Piloten in den hintersten Regionen des Feldes wieder. Und blieben dort.
Force India bezahlt für die Verzögerung mit dem neuen Auto, das eigentlich nur ein halbneues ist. In Zweikämpfe wurden Hülkenberg und Perez nur noch verwickelt, wenn ihre Konkurrenten einen früheren Boxengassenbesuch einlegten.
B-Version des VJM08 in Silverstone
In Runde 26 rumpelte Hülkenberg mit Kvyat zusammen. Vier Umläufe später Perez mit Grosjean. Eigentlich zwei Rennunfälle. Die Stewards sahen es anders und verdonnerten die Force Indias zu jeweils einer Zehnsekunden-Strafe. "Für uns wäre es nicht möglich gewesen in die Punkte zu fahren. Wir wären ohne die Strafe nur ein kleines Stück näher dran gewesen", berichtete Fernley.
Schnelle Besserung ist für Force India nicht in Sicht. Zum GP Bahrain soll es ein paar neue Teile geben. In Österreich und insbesondere England soll dann eine B-Version des VJM08 an den Start gehen. Jedoch ist zu diesem Zeitpunkt fast die halbe Saison vorbei.
Trotzdem gibt Fernley ein ambitioniertes Ziel vor: "Wir wollen über die Saison hinweg mit Toro Rosso, Sauber und Lotus um die sechste Position kämpfen." McLaren-Honda sieht er über lange Sicht als einen zu starken Gegner an. "McLaren hat in der Basis ein gutes Auto gebaut. Man sieht das in den Kurven auf einer solchen Aerodynamikstrecke. Wenn sie ihre Probleme mit dem Antriebsstrang gelöst haben, werden sie ein echt gutes Auto haben."