Mercedes erstmals unter Druck
Mercedes kann doch verlieren. Aber nur wenn eine ganze Reihe von Faktoren zusammenkommen. Dann ist immerhin Max Verstappen zur Stelle. Das hebt Red Bull trotzdem nicht gleich auf den ersten Platz der Formtabelle. Das schnellste Auto hat immer noch Mercedes.
Daran hätte keiner geglaubt. Mercedes schien in diesem Jahr unbesiegbar. Selbst im Regen haben die Silberpfeile das schnellste Paket, wie die Qualifikation zum GP Steiermark eindrucksvoll bewiesen hat. Und doch gibt es eine Konstellation, die Mercedes straucheln lässt. Und die stellte sich im zweiten Rennen von Silverstone ein. Die Faktoren sind: Eine Strecke mit vielen schnellen Kurven. Asphalttemperaturen jenseits von 40 Grad. Zu weiche Reifenmischungen für die Rennstrecke. Die höchsten Reifendrücke, die es in der Formel 1 je gab. Und eine Vorgeschichte, die Mercedes sein Auto zu hecklastig ausbalancieren ließ.
Der Verdienst von Max Verstappen und Red Bull war es, dass sie zur Stelle waren, als Mercedes Schwächen zeigte. Und genau an diesem Tag auch noch eine perfekte Leistung ablieferten. Unter normalen Bedingungen ist der Red Bull in Silverstone auf eine Runde immer noch um eine Sekunde langsamer als der Mercedes. Im Renntrim um eine halbe. Doch Red Bull bekommt seinen RB16 Schritt für Schritt in Griff. Die Ingenieure verstehen ihr Auto besser, und Honda kann nach einem weiteren Eingriff am Motor für mehr Standfestigkeit länger mit mehr Power fahren. Das hilft im Rennen.
Ferrari verteidigt Platz 3
Ferrari verteidigt tapfer Platz 3. Oder besser gesagt, Charles Leclerc verteidigt die Position, die dem Auto eigentlich schmeichelt. Beim ersten Silverstone-Rennen hat Ferrari die Gegner mit reduziertem Abtrieb ausgetrickst. Eine Woche später haben Racing Point und Renault nachgezogen und waren prompt schneller als Ferrari. Aber nur auf eine Runde. Im Rennen überrumpelte Leclerc die Konkurrenz mit einem Einstopp-Rennen.
Racing Point zeigte sich mit weniger Anpressdruck stark verbessert. Renault war quasi nur mit einem Auto vertreten. Am Samstag war Esteban Ocon außer Form, am Sonntag Daniel Ricciardo. Obwohl es nur vier Punkte gab, durfte Renault zufrieden abreisen. Das Auto hat einen großen Sprung vorwärts gemacht. Alpha Tauri hängt weiter im Niemandsland zwischen Mittelfeld und den Hinterbänklern. Dort wird es immer enger. Diesmal hatte Haas leicht die Nase vor Alfa Romeo und Williams.
Power Ranking GP 70 Jahre F1
Hier ist unser Power Ranking im Schnellüberblick. Den detaillierten Formcheck aller zehn Teams finden Sie wie immer in der Galerie.
- Mercedes (1)
- Red Bull (2)
- Ferrari (3)
- Racing Point (6)
- Renault (4)
- McLaren (5)
- Alpha Tauri (7)
- Haas (9)
- Alfa Romeo (10)
- Williams (8)*
* in Klammer Position nach GP England.