Hamilton auf Pole, Pleite für Vettel
Lewis Hamilton startet den GP Kanada von der Pole Position. Im Mercedes-Stallduell zog Nico Rosberg mit 3 Zehnteln Rückstand den Kürzeren. Erster Verfolger der Silberpfeile ist Kimi Räikkönen. Sebastian Vettel wurde von technischen Problemen ausgebremst.
Lewis Hamilton hat im Qualifying zum GP Kanada Nervenstärke bewiesen. Nach dem Ärger in Monaco und Problemen bei der Vorbereitung im dritten Freien Training ließ der Weltmeister im entscheidenden Moment keinen Zweifel aufkommen, wer der schnellste Pilot auf der Strecke in Montreal ist. In 1:14.393 Minuten sicherte er sich die 44. Pole Position seiner Karriere.
Hamilton souverän auf Pole Position
"Das war heute kein einfacher Tag. Nach den Problemen im Training bin ich etwas blind in das Qualifying gegangen. Es war nicht leicht, die Reifen auf Temperatur zu bekommen. Aber die Pole-Runde war sehr gut. Damit kann ich zufrieden sein", strahlte Hamilton anschließend. "Ferrari hat einen guten Schritt nach vorne gemacht. Ich hoffe, dass wir morgen gegenhalten können.
Der einzige Pilot, der Hamilton beim Kampf um den besten Startplatz hätte gefährlich werden können, hieß Nico Rosberg. Doch in den wichtigen Runden im dritten Quali-Segment brachte der Deutsche die Runden einfach nicht zusammen. Mit gut 3 Zehnteln Rückstand blieb wieder einmal nur der zweite Platz in der ersten Reihe.
"Das war nix. Am Ende lief einfach nichts mehr zusammen. Ich habe einfach keinen Grip gefunden, vor allem beim ersten Versuch im Q3. Das müssen wir jetzt mal untersuchen. Darüber ärgere ich mich sehr", schimpfte Rosberg anschließend. "Aber es ist noch nichts entschieden. Auf dieser Strecke kann man gut überholen. Ich gebe nicht auf."
Vettel mit Antriebsproblemen
Erster Verfolger der beiden Silberpfeile war Kimi Räikkönen. Dem Finnen fehlten in seinem schnellsten Versuch allerdings schon 6 Zehntel auf die Mercedes. Die Fans des Iceman müssen hoffen, dass sich der Rückstand wie so oft im Rennen verringert. Die Pace im Freitagstraining gibt Anlass zur Hoffnung, dass es am Sonntag spannender wird. "Das ist nicht ideal. Wir sollten aber wie üblich etwas stärker im Rennen sein. Wichtig ist vor allem ein guter Start", so Räikkönen anschließend.
Sebastian Vettel im zweiten Ferrari wird leider nicht in den Kampf um die Podiumsplätze eingreifen können. Für den Heppenheimer war bereits nach der ersten Quali-Runde Schluss. Kaum war die Session angepfiffen worden, trat am Ferrari des Vierfach-Champions ein Hybrid-Problem auf. Die MGU-H lieferte keine Leistung. In aller Eile versuchten die Mechaniker das Problem zu lösen.
Am Ende ohne Erfolg. Zwar ging Vettel noch einmal auf die Bahn, mehr als Rang 16 war aber nicht drin. Anschließend setzte es noch eine Strafe von 5 Startplätzen, weil der Deutsche im dritten Training bei roten Flaggen den Marussia von Roberto Merhi überholt hat.
"Wir hatten nicht die volle Power zur Verfügung. Das hat vor allem auf den langen Geraden viel Zeit gekostet", klagte Vettel anschließend. "Wir haben alles versucht, aber am Ende hat es nicht gereicht. Ich hoffe, wir können das Problem für morgen reparieren. Wir wissen, dass wir ein schnelles Auto haben. Ich sollte deshalb im Rennen noch Boden gutmachen können."
Verstappen rutscht in die letzte Reihe
Weil Max Verstappen und Jenson Button ebenfalls durch Strafen ans Ende des Feldes rutschen, wird Vettel von Rang 18 ins Rennen gehen. Felipe Massa profitiert ebenfalls von den Zurückstufungen. Genau wie Vettel war der Brasilianer schon im Q1 rausgekegelt worden. Auch hier waren Probleme mit der Antriebseinheit verantwortlich für das überraschend frühe Aus.
Entsprechend frustriert gab sich der Williams-Pilot anschließend: "Ich konnte nichts machen. Ich bin auf der Geraden nicht einmal in den 6. Gang gekommen. Wir müssen mal herausfinden, was da los war. Hier in Kanada kann im Rennen immer alles passieren. Ich werde auf jeden Fall alles versuchen."
Valtteri Bottas im zweiten Williams zeigte, zu was das Auto eigentlich fähig gewesen wäre. Nur knapp hinter Landsmann Räikkönen reihte sich der Finne auf Rang 4 ein. Die dritte Startreihe teilen sich die beiden Lotus-Piloten. Romain Grosjean gewann das Duell gegen Pastor Maldonado mit einem Zehntel Vorsprung.
7 Mercedes-Autos in den Top Ten
Auf Rang 7 folgt überraschend schon Nico Hülkenberg. Der Rheinländer bestätigte damit seine gute Kanada-Form, die sich schon im Freien Training angedeutet hatte. Force India profitiert wie erwartet vom starken Mercedes-Motor. Teamkollege Sergio Perez schaffte es auf Rang 10 ebenfalls ins letzte Quali-Segment. Von den Mercedes-Piloten verfehlte wie bereits erwähnt nur Massa das Q3.
Zwischen die beiden Force India schob sich noch das Red Bull-Duo. Hier konnte Daniil Kvyat das teaminterne Duell gegen Daniel Ricciardo gewinnen. Gar nichts lief dagegen bei McLaren zusammen. Jenson Button musste im Qualifying wegen eines Motorenwechsels zuschauen. Er startet mit Verstappen aus der letzten Reihe. Fernando Alonso ist auf Rang 14 auch weit von WM-Punkten entfernt.